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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Liebes Forum,


    nachdem ich das schriftliche Physikum endlich im Drittversuch bestanden habe, lief jetzt das mündliche leider nicht so wie geplant. Retrospektiv könnte man sogar sagen, gar nicht wie geplant.
    Die Nervosität war hoch, die Nacht vor der Prüfung entsprechend kurz. Mit kaum mehr als 4 Stunden Schlaf (abgesehen von der Nervosität wurden Schlafstörungen im Laufe der Zeit ein ständiger Begleiter) bin ich dann also angetreten und habe das entsprechend bereut.
    Von nicht gerade naheliegenden Fragen (Histologie des Cortex + Verschaltungen) bis hin zum erwarteten Detailwissen war ich mit der ganzen Situation schlicht überfordert. Nicht zu wissen, was man wie ausführlich erläutern soll um einerseits noch in der Zeit zu bleiben und andererseits dem Prüfer trotzdem zu vermitteln was man weiß verschlechterten das zusätzlich - offenbar zu dem Grad, dass die Prüfer selbst bei Sachen die ich eigentlich sicher wusste den Eindruck hatten ich wüsste sie nicht. Holte ich allgemeiner aus um sozusagen ein 'bigger picture' zu haben, wurde mir das als Herumdrucksen ausgelegt, wenn ich direkt auf den Kerngedanken kam, war der nicht umfassend genug. Die Suche nach dem 'erforderlichen Grundwissen' (siehe unten) gestaltete sich schwierig.
    Besonders im biochemischen Teil der an und für sich schwer genug ist, hatte ich das Gefühl man wollte mir nahezu bewusst einen Strick drehen unabhängig davon was ich sage. Auf die Frage doch bitte Glykogen zu zeichnen, fing ich bspw. mit Glucose in der Fischer-Projektion an, erklärte wie man daraus die Ringform macht und was weiterhin nötig ist um eben dieses zu zeichnen, alles während ich dabei war, die Zeichnung anzufertigen und während der Prüfer weitere Fragen stellte. Bevor ich überhaupt fertig werden konnte unterbrach mich der Prüfer schließlich und meinte, das sei nicht mehr nötig, weil wir ja keine Zeit hätten (hat er hier erwartet, ich würde die entsprechende Strukturformel auswendig lernen?!). Ähnlich lief es dann mit der Signalkaskade des Glucagons, wieder fange ich an zu erklären, werde mit Detailfragen unterbrochen und komme gar nicht dazu, das zu sagen was ich eigentlich sagen will - die Zeit ist ja knapp, also noch schnell ein anderes Thema fragen.
    Dennoch konnte ich mir insgesamt das ein oder andere herleiten und auf die Rückfragen der Professoren entsprechend reagieren. Gerade die Reaktion auf die Fragen habe ich als positiv gewertet, schließlich sollte das ja ein Prüfungsgespräch und kein Referat werden - dachte ich jedenfalls.
    Dass es schlussendlich nicht mal eine 4 wurde, begründete man mir sinngemäß damit, dass 'viele der Fragen, die ich als richtig beantwortet bezeichne, nur dadurch entstanden sind, dass der Prüfer mich auf die wesentlichen Inhalte hinführen wollte, womit die Prüfer insgesamt nur oberflächlich fragen und nicht zum erforderlichen Grundwissen vordringen konnten'. Offenbar hat man von mir also so eine Art Referat zu jedem der unzähligen Themen erwartet, indem ich zwar das Wesentliche (wegen Zeit) aber das dann auch ja detailliert genug erkläre und die Rückfragen als Hilfestellung für einen Studenten gewertet, den man ohnehin nicht bestehen lassen möchte.
    Versteht mich nicht falsch, ich sage nicht, dass es eine 1 mit Stern geworden wäre, aber bei anderer Prüfungsgestaltung und denselben Fragen hätte das eine 4 werden können. Der Vorsitzende schien leider auch das nicht so zu sehen wie ich meinte er doch, dass meine Einschätzung stark von der der Prüfer abweicht.

    Nun stehe ich also nach 3,5 Jahren vor dem nichts. Das Studium als solches bedeutet mir allerdings einiges, auch wenn ich es unzählige Male verflucht habe und in der Zeit vieles nicht so gelaufen ist wie erhofft. Wenn es also irgendetwas gibt, was man noch machen kann um die Exmatrikulation zu verhindern, wäre das super. Vielleicht hatte irgendwer hier die gleiche Situation und hat da einen Weg gefunden. Für Rat bin ich euch sehr dankbar, selbst weiß ich aktuell keinen mehr



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  2. #2
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
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    Jeg arbejder hjemmefra.
    Beiträge
    38.370
    Außer einer „Flucht“ ins Ausland bleibt dir auch nichts. Hier in Deutschland bist du nach drei nicht bestandenen Physikumsversuchen raus.
    Und ja, wenn einer dich nach Strukturformel X fragt, dann sollst du genau die zeichnen und nicht bei Adam und Eva anfangen... Ich hätte da auch gedacht, dass du nur Zeit schinden willst, weil du die Strukturformel schlichtweg nicht kennst. Ähnliches gilt für alle anderen Fragen: Antworte auf das Gefragte. Wenn Detailwissen und Herleitung nötig sind, wird man dich danach fragen. Das nur schon mal als Hilfestellung, falls du im Ausland weiterstudieren solltest.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    10.719
    Wenn man nicht dabei war, weiß man natürlich nicht, wie es wirklich war. Wenn du ein ehrliches Feedback willst, dann frag deine Kommilitonen - aber wahrscheinlich werden die eher herumdrucksen und davor zurückscheuen, eine ehrliches Statement abzugeben.

    Von deinen Schilderungen ausgehend sehe ich das Problem so ähnlich wie Feuerblick - anscheinend hast du oft einfach nicht das Thema beantwortet. Das Problem war also nicht, dass man ein Referat von dir erwartet hätte, sondern dass du des öfteren ein Referat zu anderen, mehr oder weniger verwandten Themen gehalten hast statt die eigentliche Frage zu beantworten. Das ist halt ein normaler Teil jeder mündlichen Prüfung - man merkt ja meist recht schnell, wie der Prüfer auf eine bestimmte Art von Antwort reagiert, ob er lieber mehr oder weniger Details hat, usw.

    Wenn ich mir deine alten Beiträge anschaue, bekomme ich auch den Eindruck, dass du bei deinem zweiten schriftlichen Versuch bei mehreren absoluten Standardthemen (wie Zellkontakten oder Anatomie des Ohres) keine Ahnung hattest und gleichzeitig auch noch versucht hast, mit kompliziertester Argumentation um zehn Ecken eine ganz offensichtlich falsche Antwort doch noch zur richtigen zu erklären. Falls du das auch in deiner mündlichen Prüfung so gemacht hast, bedeutet das bei vielen Prüfern, dass du sehr schnell jegliche Sympathie verspielst.

    Vielleicht hast du dich beim Lernen (und auch beim Beantworten der Fragen im mündlichen Teil) einfach in zu vielen unwichtigen Details verirrt, statt dich auf die Kernthemen zu konzentrieren?

    Meines Wissens kannst du in Deutschland nicht weiter studieren - ich würde dir deshalb ebenfalls das Ausland empfehlen, z.B. Österreich.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    15.03.2017
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    319
    Es ist ein harter Schlag ins Gesicht.

    Ändern kannst Du jetzt aber nix mehr großartig.
    Ich würde an deiner Stelle einen "Cut" machen und mir 1-2 Wochen Auszeit nehmen. Anschließend würde ich in mir gehen .... willst Du wirklich Arzt werden?

    Falls ja, würde ich es in Kauf nehmen und in meine Zukunft investieren. Such Dir eine Uni im Ausland, die mit DE kooperiert (Stettin z.B.) . Man muss zwar viel Geld investieren - das wäre es mir aber persönlich wert.

    Viel Erfolg,
    H.

    PS. Ich steckte in ähnlicher Situation und habe deshalb beschlossen mich selbst zu exmatrikulieren und 1-2 Semester zu pausieren. Wenn alles gut geht, starte ich spätestens im WS nochmal an einer anderen Uni von neu.



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  5. #5
    The Dark Enemy Avatar von morgoth
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    28.08.2003
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    Hallo,

    mein Physikum ist ein paar Jährchen her, und natürlich hätte ich Glykogen jetzt auch nicht einfach so zeichnen können.
    Ich würde dir aber auch raten, ehrlich mit dir zu sein. Wenn ich auf Wikipedia Glukose suche, finde ich natürlich als erstes Bild die Fischer-Projektion, aber von dieser über Ringform bis hin zum Glykogen ist es halt ein weiter Weg.
    Du sagst in deinem Post "Was alles nötig ist um diese zu zeichnen", naja wahrscheinlich wollte der Prüfer eher, dass du ihm 3-4 Sechsecke zeichnest und das Stichwort alpha1,4-Bindung nennst. Auf die Weise zeigt man halt "Ich habe das Glykogen-Molekül verstanden". Wenn er dann Anschlussfragen hat, kann man diese beantworten.
    Du hast aber eher bei einem Sachverhalt angefangen, der so halb mit der Materie zu tun hatte, und die Herleitung (auch wenn sie intellektuell gesehen nicht falsch ist) hat dich praktisch Zeit und die Prüfung gekostet. Bei der Patientenversorgung muss man sich auch manchmal komplexe/bizarre Sachen herleiten, aber bei vielen Krankheitsbildern/Symptomkonstellationen muss man auch erstmal Maßnahmen A, B, C ergreifen.
    Geändert von morgoth (28.03.2019 um 21:07 Uhr)



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