Wow ich hatte nach einem thread über leichenschau gesucht und nie vermutet hier so viel Diskussion darüber zu lesen. Ich hoffe ich darf das Thema weiter diskutieren hier obwohl es vom Thema des OP abweicht.
Wie läuft es denn bei euch innerklinisch mit der Leichenschau? Als NA oder Rechtsmediziner hat man doch ein bisschen andere Situationen aber als Klinikarzt ist mir immer wieder ein bisschen anders weil ich das Gefühl habe dass es nicht ganz korrekt ist was wir machen. Zum einen wird in der inneren schon zu 99% der Fälle natürliche Todesursache angekreuzt, teilweise wird einem geradezu verboten was anderes anzukreuzen, was nicht immer unbedingt zutrifft. Eine Hochrisikointervention, über deren Risiken explizit aufgeklärt wurde, dann wirklich zum Tode des Patienten geführt hat, stellt doch trotzdem eine nicht natürliche Todesursache dar oder? In den meisten Fällen wo bei infauster Prognose im Vorfeld besprochen wurde, dass der natürliche Tod eintreten darf, ist doch die direkte Todesursache doch trotzdem unklar?
Ich habe mir die Leitlinie zwar durchgelesen aber die passt ja überhaupt nicht zum klinischen Alltag, wenn ich gerufen werde weil ein Patient mit infauster Prognose der nicht reanimiert werden soll das atmen eingestellt hat gibt es doch in 100% der Fälle noch keine sicheren Todesanzeichen und laut Leitlinie dürfte ich in dem Moment nicht nur den Tod nicht feststellen sondern müsste sofort mit der reanimation beginnen was ja quatsch wäre in dem Fall. Gibt es Richtlinien Gesetze oder sonstiges die was dazu sagen?