Zitat von
WiWi18
Tut mir leid - eine 2 ist keine Topnote, sondern in den meisten Studienfächern ziemliches Mittelmaß. So wird das auch in der Medizin wahrgenommen. Die Topnote ist die 1, und das haben in den vergangenen Jahren etwa so 2% - 5% geschafft, nicht die Hälfte.
1% waren über 280 Punkten - die 1 gibt es ab 285. Wenn man bedenkt, dass die Steigung der der Kurve stark abfällt kann man erahnen, dass die 1 vielleicht von einem halben Prozent geknackt wurde (Maximum ist 294) - eher weniger. In einem Notensystem, in dem nur 4 Noten vergeben werden, ist es absolut nicht sinnvoll, eine Note so gut wie gar nicht zu vergeben.
Der Durchschnitt von 74% ist ein neuer Tiefpunkt. Er bedeutet - im Vergleich zum Herbst 2018, wo der Schnitt noch deutlich über 80% lag - dass unsere Generation eine Note nach unten durchgereicht wurde. Und auch, wenn das manche nicht gerne hören: Es gibt Stellen, bei denen die Note eine grosse Rolle spielt. Bei denen man mit einer 2 schon etwas kritisch beäugt wird und die Bewerbung bei einer 3 direkt im Mülleimer landet. Bis sich da die Mentalität ändert wird es dauern, zumal wir mit unseren Vorgängern auf dem Stellenmarkt konkurrieren. Das IMPP hat mit dieser Unverschämtheit von Examen einigen Leuten die berufliche Laufbahn zerstört. So schnell kann man ein Staatsexamen nicht schwerer machen.
Nicht nur das - auch, dass so wenige Fragen herausgenommen wurden, obwohl bei einigen mehr nach Leitlinien und Literatur andere Lösungen als die geforderten vertretbar gewesen wären, spricht dafür, dass IMPP denkt bzw. weiß, dass es machen kann, was es will. Ist auch so. Denn wer führt denn wegen der M2 einen Prozess, bis er oder sie Facharzt ist, wenn es durch alle Instanzen geht?
Wehren können wir uns nicht. Und das Zynischste ist: Wir müssen fast hoffen, dass es so weitergeht. Denn wenn die Noten nun wieder besser werden sind wir endgültig die Loser, die im Vergleich zu den anderen Jahrgängen immer schlechter darstehen.
Aber gut. Gibt es für uns eben weniger Postdoc-Stipendien und aus unserem Jahrgang weniger Leute bei den großen Unternehmensberatungen. Wer will schon Karriere machen?