Nein! Spaß am Fach ja, definitiv! Aber das Drumherum lässt mich immer mehr denken, dass ich darauf bis zur Rente keinen Bock habe.
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Ob ich das alles auch nochmal machen würde? Studium fand ich zwar schon anstrengend, aber insgesamt lerne ich auch recht gerne, sodass ich das nicht so schlimm fand (musste allerdings nebenbei nicht jobben!)... Die 6 Jahre Innere Medizin im Krankenhaus allerdings... klar, fachlich und so alles herausfordernd und lehrreich, aber andererseits haben meine sozialen Kontakte schon sehr gelitten. Nachdem ich nun hausärztlich tätig bin, ist die Welt aber wieder in Ordnung... klar, die Kassen und die KVen nerven oft, aber Ähnliches hat man sicherlich in anderen Berufen auch.
Ich denke, ich würde es wieder genauso machen!
Nein! Spaß am Fach ja, definitiv! Aber das Drumherum lässt mich immer mehr denken, dass ich darauf bis zur Rente keinen Bock habe.
Ich würde das Fach wohl noch einmal studieren, es gibt wesentlich schlechtere Berufe als der des Arztes.
Unzufrieden bin ich aber trotzdem was die Arbeitsbedingungen im KH betrifft. Überstunden, Schichtsystem und Dienste zerballern einem teilweise schon erheblich das Privatleben.
Wenn ich das mit Freunden aus anderen akademischen Berufen vergleiche, habe ich oft den Eindruck, daß diese deutlich mehr Zeit für Hobbies, Familie, Freunde und private Interessen haben.
Ärzte haben ja selbst bei den seltenen privaten Treffen unter Kollegen oft keine anderen Gesprächsthemen außerhalb des Berufs mehr, das trägt m.E. schon Züge von Interessensverarmung.
Finanziell steht man nicht so schlecht dar, man sollte aber ehrlicherweise das Grundgehalt bei Vergleichen mit anderen Berufsgruppen zu Grunde legen, dann relativiert sich das mit der angeblich überdurchschnittlichen Bezahlung schnell wieder.
Geändert von LasseReinböng (05.06.2019 um 21:32 Uhr)
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"Medizin interessiert mich." reicht als Motivation nicht aus. Überlege Dir das gut, ob Du Dir das antun willst. Meist kostenlose Pflegepraktika und Famulaturen, je nach Haus, lernen, lernen, lernen, dazu, je nach Finanzierungsstatus, als Zweitstudent/in jobben, jobben, jobben, sein Erspartes aufbrauchen und dann um Studienkredite "betteln".
Habe ein abgeschlossenes geisteswissenschaftliches Studium und mir Ende 20 noch ein Medizinstudium "angetan". Ich bereue es sehr. Denn durch widrige Umstände (gesundheitliche Probleme, die nichts mit dem Studium zu tun hatten, die mich dann mein geplantes Erspartes vorzeitig aufbrauchen ließen, dann viel Jobben und mehrere Studienkredite) war es sehr kompliziert. Durch das Jobben hatte ich u. a. keine Möglichkeit, eine Doktorarbeit zu verfassen, was mir in Bewerbungen gegen promovierte 25jährige zu zahlreichen Nachteilen gereichte.
Das Studium hat sich dadurch auch verlängert. Zeit zum Reisen oder um eine Beziehung zu führen bzw.einen dauerhaften Lebenspartner kennen zu lernen, hatte ich auch keine bzw. auch im Studium war aufgrund des Altersunterschieds die Distanz zu groß.
Ich war mit Mitte 30 fertig und dann ging es los mit dem Chauvinismus, denn ich war ja als Frau noch gebärfähig und somit - nach verdeckter Meinung der überwiegend männlichen Chefs - kurz vor dem biologischen Absturz. Da ich als Alleinstehende nicht die Kraft hatten, mein soziales Umfeld auch noch zu verlassen, bekam ich in meinem Ballungsraum ohne Vitamin B nur die ziemlich miesen Jobs als Ärztin (ich habe kein Super-Examen, aber auch kein Schlechtes). Ich bin alles andere als "gesettlet".
Ich bin gerne Ärztin, aber die "Opfer" sind mir einfach im Nachhinein zu groß.