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  1. #1
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    Hallo Leute,

    ich werde wahrscheinlich durch den bestandenen Test zum Wintersemester 2019/2020 das Medizinstudium in Pilsen starten und wollte mal fragen, wer eventuell noch dabei ist und wer Lust auf eine WG in der Stadt hätte.

    So ist man am Anfang nicht ganz so alleine

    Lukas



  2. #2
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    Hi Lukas, hast du den Platz angenommen und studierst du zur Zeit in Pilsen?



  3. #3
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    Hi medigast 1. Ich studiere noch an der Uni in Pilsen. Ab September dann im 3. Semester



  4. #4
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    Hi Lukas,
    cool - gefühlt findet man hier nicht so viele Leute, die in Pilsen studieren . Ich hätte einige Fragen zum Studium und zur Fakultät. Wäre echt super, wenn du dir die Zeit nehmen würdest und deine bisherigen Erfahrungen teilen könntest. Ich denke, dass ich nicht der Einzige bin, der sich für Pilsen interessiert, bzw. dort beginnen möchte.

    1.) Würdest du nochmals in Pilsen anfangen?
    2.) Wie groß ist dein Jahrgang ca.?
    3.) Sind teilweise auch Leute mit Vorbildung (Ausbildung, Erststudium, etc.) am Start?
    4.) Wie hoch ist der Organisationsgrad der Fakultät?
    5.) Wie ist die Ausstattung der einzelnen Fachbereiche (das Gebäude in der Lidicka Straße hat beim Eignungstest einen sehr heruntergekommen Eindruck gemacht; das Biomedizinische Gebäude ist natürlich super modern)? Welchen Eindruck macht das Lehrkrankenhaus auf dich?
    6.) Wie "anspruchsvoll" ist die Lehre (von der 1./2. Prager Fakultät liest man hier, und in englischen Foren, ja teilweise nicht besonders tolle Geschichten)?
    7.) Wie verhält es sich mit dem Englisch der Dozenten / Professoren?
    8.) Es gab ein neues Curriculum seit 2019: das Physikum wird erst nach 6 Semester vollständig angerechnet, richtig (da die Psychologie/Soziologie erst im 5./6. Semester gelehrt wird)? Besteht die Möglichkeit diese Kurse auch vorzuziehen?
    9.) Gibt es im Rahmen der Anatomie-Vorlesung einen Präparierkurs?
    10.) Wie viel Wert wird wirklich auf das Erlernen der Tschechien Sprache gelegt?
    11.) Hast du Tipps zur Wohnung-/WG-Suche (Gruppen auf facebook, websites, ...)?
    12.) Famulaturen (habe zumindest von welchem im 2. und 4. Jahr gelesen) kann man auch in Deutschland / anderen EU-Ländern machen?
    13.) Von Anfang Juli bis Ende September ist vorlesungsfreie Zeit?
    14.) Könnte man das 6. Jahr (ist ja ähnlich wie das deutsche PJ - ich weiß 2 Fächer mehr) auch in deutschen Krankenhäusern machen oder geht das organisatorisch aufgrund der Examen in jedem Fach nicht?
    15.) Und am Ende vielleicht noch eine persönliche Frage: warum hast du dich für Pilsen im letzten Jahr entschieden ? Bei mir ist es tatsächlich die Entfernung (habe auch eine Zusage aus Breslau und mich noch in Bratislava beworben).

    Ich weiß, das sind einige Fragen. Wie gesagt, fände es wirklich super nett, wenn du (teilweise) kurz darauf eingehen könntest. Vielen Dank im Voraus .



  5. #5
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    1) Ja. Meine andere Option zu der Zeit lag in der tiefsten Slowakei.
    2) Wir sind knapp 80 Leute, wobei in den Jahrgänge über uns teilweise um die 100 Leute waren.
    3) Bei den deutschen Studenten gibt es einige mit Ausbildung und Vorstudium. Insbesondere in unserem Jahrgang, weil zu der Zeit die Wartesemesterquote weggefallen ist, glaube ich.
    4) Der Organisationsgrad ist stark abhängig vom Lehrstuhl (departement) und variiert von sehr gut bis chaotisch, wobei das mehrheitlich auch durch Corona verschuldet ist. Generell ist es meiner Meinung nach aber nicht mit einer deutschen Uni vergleichbar, wobei man sich schnell daran gewöhnt
    5) Wie du schon sagst, unterscheiden sich die Gebäude stark. Vorlesungen und Tutorien hat man sowol im Altbau, als auch im Neubau oben an der Klinik. Zur Zeit wird neben dem Neubau viel angebaut. Vielleicht zieht dann die gesamte Uni in die neuen Gebäude. In der Uniklinik war ich noch nicht oft, aber auch da gibt es viel Altbau und einige Neubauten. In Pilsen selber gibt es zwei Standorte der Klinik, im Norden (an der Uni) und im Süden.
    6) Durch die Menge an Stoff und die vielen Testate (Credits) die man alle 2-3 Wochen insbesondere in Anatomie hat, ist der Lernaufwand auch hier hoch, wobei man immer Zeit findet für ein Bierchen oder seine Hobbies. Die meisten Fächer waren bis jetzt sehr interessant und das Lernen ging dadurch besser. Anatomie, Physiologie, Chemie und Biochemie waren und sind nach meiner Meinung und Hörensagen nicht ohne, wobei das immer subjektiv ist. Die Prüfungen sind entweder schriftlich und/oder mündlich. Oft beides. Offiziell gibt es bei den Examen 3 Versuche. Die Testate unter dem Semester muss man alle bestehen um in dem jeweiligen Fach dann später das Examen machen zu dürfen. Da hatten wir aber mehr als 3 Versuche, was auch gut war, weil man in einigen Wochen z.T 3 Testate innerhalb von einer Woche hatte. Das System ist an sich sinnvoll, weil es uns zwingt schon unter dem Semester zu lernen. In Anatomie waren die Tesate wie gesagt etwa alle 2 Wochen und in Themenböcke untergliedert (z.B. Bones, Gastrointestinal system, Urogenital system, Pulmonary system).
    7) Das Englisch der Dozenten und Professoren ist gut und war bis jetzt immer ausreichend um alles zu verstehen. Man muss bedenken, dass man vieles auch über die Lehrbücher direkt lernt.
    8) Dass Psychologie in Osteuropa er später gehalten wird, ist glaube ich ein gängiges Phänomen und trotzdem bekommen die Leute ihre Anerkennung beim LPA nach dem 4. Semester. Bis dahin habe ich noch ein Jahr, deswegen bin kein Pro in dem Thema, aber soweit ich weiß kann man das Fach dann in Deutschland nachholen. Ich weiß leider nicht, ob man das Fach in Pilsen vorziehen kann, aber ich bezweifle das. Vieles ist hier sehr verschult und einheitlich vom Stundenplan. Das Praktikum aus dem 2. Jahr kann man auch nicht vorziehen oder durch eine Ausbildung anerkennen lassen, obwol es nur ein Pflegepraktikum ist.
    9) Es gibt auch hier einen Präpkurs. Während der Practicals jede Woche und für topografische Anatomie lernt man viel an den Kadavern, was auch sehr hilfreich ist. Durch Corona hatten wir irgendwann im 2. Semester keinen Präsenzunterricht mehr, aber das bleibt hoffentlich einmalig.
    10) Die Sprache ist heftig. Die Grammatik ist zwar ähnlich, aber die Vokabeln sind oft ganz anders (man kann sie sich nicht herleiten) und die Aussprache ist komplex. Es gibt zwar verpflichtende Sprachkurse, aber die reichen in der Regel nicht aus um sich sprachlich zu integrieren. In der zweiten Studienhälfte läuft der Unterricht in der Klinik deshalb oft auf Englisch und die tschechischen Ärzte übersetzen, weil man die Sprache nicht ausreichend gut kann. Das ist aber vielen anderen osteuropäischen Unis auch so, habe ich gehört.
    11) Der Wohnungsmarkt hat eigentlich viel Auswahl. Es gibt einige Markler, die sich z.T. auch auf Ausländer spezialisiert haben. Es gibt auch ein Wohnheim direkt neben der Uni, wobei man sich ein Zimmer immer mit einem anderen Mitbewohner teilt.
    12) Die Praktika hier sind vom Umfang nicht so vergleichbar mit den Famulaturen in Deutschland, glaube ich. Im 2. Jahr ist ein 3 wöchiges Pflegepraktikum und im 4. Jahr gibt es nochmal was chirurgisches und internistisches (jeweils 2 Wochen). Aus sprachlichen Gründen ist es ausdrücklich erwünscht das im Ausland oder seinen Heimatländern zu machen.
    13) Das varriert immer leicht, aber in der Regel ist es ab Ende Mai bis zum neuen Semesterstart für das Sommersemester. Man muss aber bedenken, dass da dann die Prüfungen geschrieben werden. Wenn man alles schhnell schafft, hat man trotzdem lange Ferien im Sommer. Im Wintersemester gibt es dafür je nach Klausurenplan deutlich weniger Ferien. Für jede Prüfung gab es bei uns pro Semster jeweils immer mehrere Termine.
    14) Man kann das PJ entweder in Pilsen machen, in Deutschland, aber weiterhin in Pilsen immatrikuliert sein (soweit ich weiß), oder spätestens zum PJ an eine deutsche Uni wechseln und alles in Deutschland abschließen. Man kann auch nach Deutschland wechseln und einen Teil des PJ im Ausland machen.
    15) Ich hatte zu der Zeit Pilsen und Martin in der Slowakei zur Auswahl. Da war Pilsen durch die zentrale Lage eine einfache Entscheidung
    Falls du aktiv versuchen möchtest möglichst früh wieder nach Deutschland zu wechseln, dann schau dir die Studienpläne der Unis genau an und nimm diejenige Uni, bei der es am ähnlichsten zu Deutschland ist. Pilsen hat seit unserem Jahrgang viel geändert. Dadurch unterscheiden sich jetzt die vorklinischen Lehrpläne (zu welchem Semester man welches Fach hat) beider Länder etwas mehr. Ob das für den Wechsel irgendwelche Nachteile hat, wird man sehen. Sonst kann ich Pilsen generell empfehlen. Ich bin froh, dass ich die Chance habe Medizin studieren zu dürfen. Negative Aspekte findet man, egal an welchem Ort, warhscheinlich immer. Die Stadt an sich ist nett und überschaubar. Prag und den Flughafen erreicht man in 1h. Viele Mitstudenten kommen aus Bayern und fahren manchmal nach Hause, was in dem Fall natürlich ein klarer Vorteil für die Stadt ist.

    Ich hoffe, dass dir das etwas weiterhilft. Falls du noch Fragen hast, dann immer her damit



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