Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es noch Papierakten auf Station gibt, und nicht überall elektronische. Imed bei uns ist zwar ätzend, aber man kann überall auf alles zugreifen.
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Elektronische Akten haben (bei uns) diverse Nachteile: Man kann zB keine Aufkleber reinkleben, sondern darf schön von Hand die Nummer vom EK eintippen als Nachweis dafür, dass man es gegeben hat. Man ist durchgehend auf einen PC angewiesen. Und ich finde elektronische Akten unübersichtlicher, wenn es darum geht, rasch einen Überblick zu bekommen. In der schriftlichen Dokumentation kann man keine Zeichnungen oder Pfeile machen, sondern muß alles ausformulieren. Ich muß mir nach dem Patientenkontakt die Hände desinfizieren und dann mit nassen Fingern auf dem PC rumtippen - da schreibe ich lieber mit nassen Fingern mit Kuli. Ich persönlich vergesse in der elektronischen Akte auch definitiv eher, Dinge zu dokumentieren, als das beim Schreiben mit Kuli geschah. Kann aber sein, dass das Gewöhnungssache ist.
Größter Vorteil ist neben der ständigen Verfügbarkeit die Tatsache, dass man nicht mehr die Sauklaue vom Kollegen entziffern muß.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass das Risiko, aufgrund eines Dokumentationsmangels erfolgreich verklagt zu werden, für das Krankenhaus durch die elektronische Akte massiv sinkt. Kein Gutachter hat Lust, sich die vollkommen zusammenhanglosen Ausdrucke, die ihm von elektronischen Patientenakten zur Verfügung gestellt werden, auf Dokumentationsfehler zu untersuchen. Da wird lieber einfach angenommen, dass schon alles korrekt ist. Ich hatte mal einen Haftpflicht-Fall mit haarsträubenden Dokumentationsmängeln, die der Gutachter offensichtlich überhaupt nicht bemerkt hatte.
Kann natürlich sein, dass das irgendwann geändert wird und eine Vorschrift eingeführt wird, Ausdrucke einer elektronischen Patientenakte zur Verfügung zu stellen, die ähnlich gut lesbar sind wie eine analog geführte Patientenkurve.
Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es noch Papierakten auf Station gibt, und nicht überall elektronische. Imed bei uns ist zwar ätzend, aber man kann überall auf alles zugreifen.
Das empfand ich in der Famulatur echt als Nachteil! Immer so nen ganzen Schrank mit rumfahren müssen, und dann geht der Laptop nicht und die ganze tolle elektro Akte bringt nichts und man muss die ganze Zeit ins externe Arztzimmer laufen. Hats nicht so gebracht.
Und es waren nicht mal die Kurven inkludiert.
Die Uni hat mWn alles auf iPads, das ist dann ganz cool, da kann man Fotos von Befunden machen und sie über die Akte direkt ins Pacs einspeisen.
Wir haben jetzt Ipads auf den Stationen, damit macht die Pflege Fotos von den Babys ^^
Ansonsten ist die elektronische Patientenakte bei uns noch sehr sehr weit entfernt.
Ich bin immer mal wieder konsiliarisch an einem Haus, welches mit einer elektronischen Akte arbeitet, so wie das da umgesetzt ist, möchte ich es eigentlich nicht haben. Sehr unübersichtlich und kompliziert. Aber vllt wäre es besser, würde ich regelmäßiger damit arbeiten.
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Blättern geht in elektronischen Akten viel schlechter. Und man kann sehr schlecht dinge nebeneinaner legen.
Wir fahren zweigleisig- also wir haben alte Akten die Papier sind und die werden fortgeführt. Da kann ich z.B. die Historie der Hörtestbefunde viel schneller nachvollziehen als das in der elektronischen geht.
An meinem Zentrum drucken wir noch alle Befunde aus, weil man das einfacher dem PAtienten zeigen und drin rummalen kann. auch der anamnese/Befundbogen ist auf Papier besser als die Elektronische Version- ich will mit dem Probanden sprechen und nicht mit dem Bildschirm. Nachteil- das muss alles in die elektronische Akte übernommen werden. Das macht zur Zeit unsere Assistenz und die Originale werden gescanned.
Im Nachbarzentrum ist alles eletronisch außer einem Laufzettel. Da brauch ich aber z.B. den zweiten Bildschirm, um Befunde zu sehen/den Probanden zu zeigen und Daten für die BK-Meldung müsste ich entweder mühsam von der Akte in ein Word-Dokument übernehmen (zwei offene programme machen halt wieder ihre eigenen Probleme) oder ich schreib es einfach auf den Laufzettel- ist einfacher.
This above all: to thine own self be true,
And it must follow, as the night the day,
Thou canst not then be false to any man.
Hamlet, Act I, Scene 3