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  1. #1
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    Hallo liebe Leute!

    ich hoffe ich bin hier richtig

    Seit geraumer Zeit denke ich über einen Richtungswechsel nach. Ich arbeite seit ca. einem Jahr in der Pathologie. Mir gefällt die diagnostische Arbeit schon- aber irgendwas fehlt mir. Abgesehen von Tumorboards und mit den Kollegen in der Mittagspause ist man eigentlich ständig für sich allein (und gut zwischendurch mal die Anrufe aus der Klinik). Zudem sind mir die Sektionen vom Ekelfaktor und teils der Zuschnitt schon ein Graus, u.a. da ich technisch eigentlich nicht wircklich begabt bin, irgendwie hab ich es aber hinbekommen.

    Ich hatte immer Interesse für "Blickdiagnosen"- meine größten Vorlieben im Studium waren immer schon Dermatologie, Pathologie und Radiologie. Mir gefällt es einfach sich etwas anzusehen zu können, darüber nachzudenken was es sein könnte und ggf. mal auch nachschlagen zu müssen- und da ich Histo besonders mochte, habe ich mich erstmal für die Patho entschieden.

    Nun kann ich mir nach 1 Jahr nicht wircklich vorstellen, das mein Leben lang zu machen. Es ist trotz der Größe des Faches doch auch recht monoton im Alltag und "einsam". Ich vermisse den Patientenkontakt und das Gefühl als Arzt tätig zu sein, und nicht nur als Diagnostiker. Ich wollte einmal fragen, ev. auch Dermatolgen und Pathologen die sich hier im Forum tummeln könnten, wie ihr die beiden Fächer anseht:

    In der Derma stehe ich in der Schnittstelle zwischen den beiden Sachen an denen ich Gefallen finde: Blickdiagnosen und zwischenmenschlicher Kontakt. Ich habe auch das PJ in der Derma absolviert und eine Doktorarbeit in diesem Bereich. Ich hoffe dass das Jahr Pathologie sich somit nicht negativ auswirken könnte auf den Bewerbungsprozess, falls ich wechseln sollte- zudem hält sich der Stresspegel im Vergleich zur Inneren und Chirurgie in Grenzen. Auch wenn es natürlich trotzdem Stationsarbeit ist mit allen Sachen die dazu gehören und man ungerne tut. Aber der große Vorteil: allein dadurch dass man mit vielen Menschen zu tun hat passiert endlich was im Alltag! In der Patho ist das einzige Highlight des Tages was es in der Kantine gibt.

    Wie sind die Zukunftsaussichten in der Derma?

    In der Patho bin ich quasi im anderen Extrem: absolut reduzierter menschlichen Kontakt, dafür grade deshalb recht stressfrei. Keine Dienste, keine Notfälle. Die Verdienstaussichten sollten jedoch als Mitarbeiter oder Teilinhaber einer Praxis recht lukrativ sein (natürlich ein Faktor, wir wollten ja alle schließlich unser täglich Brot irgendwie verdienen), v.a. im Vergleich zur Derma- leider habe ich aber keine wircklichen zuverlässigen Quellen!

    Bzgl. der Zukunftsaussichten in der Patho hätte ich Angst, dass KI durch Prozessoptimierung viele (aber nicht alle) Pathologen arbeitslos werden lässt- und dann steht man mit Mitte 40 da mit einem Facharzt ohne jemals eine andere Qualifikation gemacht zu haben.

    Da ich auch ein familienorientierter Mensch bin, denke ich sind beide Fächer nach der Facharztausbildung recht familienfreundlich!
    Ich denke bereits seit einigen Monaten über einen Wechsel nach, nur ich traue mich nicht den entscheidenen Schritt zu wagen, aus der Angst heraus es doch in der Patho zu vermissen.

    Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben, wie man allgemein mit Fachrichtungswechselgedanken umgehen kann, da bestimmt viele von euch bereits darüber nachgedacht haben bzw. einen Wechsel auch vollzogen haben!

    Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus



  2. #2
    Flacharzt
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    20.04.2003
    Semester:
    jenseits von gut und böse
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    Ich kann nur für mich und die Pathologie sprechen. Geregelte Arbeitszeiten mit freiem Wochenende und keine Nachtdienste erlebe ich als sehr vorteilhaft. Karrierechancen sind derzeit gut. Menschlicher Kontakt mit Kollegen und versch. Berufsgruppen hat man auch zur genüge, für meinen Geschmack schon zuviel wenn die Workload hoch ist (bedeutet meist Arbeitsunterbrechung). KI wird uns glaube ich auch nicht so schnell ersetzen, denn einer muss die Sachen überprüfen und die Haftung dafür übernehmen und der Teufel steckt oft im Detail, ansonsten wäre ein späterer Facharztrichtungswechsel wahrsch. auch kein Problem. Mikroskopieren finde ich auch erbaulicher als manuelle Tätigkeiten, aber jede Fachrichtung hat ihre ungeliebten Seiten. Eine gewisse Routine/Monotonie wird es auch in jedem Fach geben. Mehr Abwechselung und soziale Interaktion gäbe es ggf. an der Uni mit Forschung und Lehre.

    Ansonsten spräche auch nichts dagegen mit dem AG zu sprechen, dass du mal 1 Jahr Derma machen willst zur Selbstfindung. 1 Jahr lässt sich auch wechselseitig anerkennen. Manche große Dermatologien machen auch ihre Histodiagnostik selbst, das würde sich vielleicht als Schnittstelle anbieten.



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