Na Gott sei dank gibt es dich als Experten, der sich besser auskennt als alle anderen.
Die Chance berufsunfähig zu werden ist als Arzt nicht niedriger als in anderen Berufen ohne körperliche Schwerstarbeit. Hauptursachen für Berufsunfähigkeit sind psychische Erkrankungen (ja, ist leider wirklich so) und Krebserkrankungen. Vor beidem schützt dich das Arztsein nicht. In einer Praxis ruiniert dich schon eine relativ kurze BU-Zeit, wenn du nicht ausreichend versichert bist. Die Beiträge ohne relevante Vorerkrankungen sind keineswegs exorbitant. Mit Vorerkrankungen kassiert man leider oft eine Ablehnung oder inakzeptable Konditionen.
Die Versicherer werden auch die Hashimoto-Thyroiditis und die Blinddarm-OP entsprechend berücksichtigen, das fällt keineswegs unter den Tisch. Und es werden auch nicht irgendwelche Klischees bedient, sondern ganz einfach Statistiken ausgewertet. Psychische Erkrankungen sind, ganz ohne Vorurteile, eine sehr häufige Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Eine BU aufgrund von Spätfolgen einer Blinddarm-OP ist auch denkbar, aber weit weniger wahrscheinlich. Dementsprechend haben psychische Erkrankungen eine besonders hohe Relevanz für den Versicherer und führen schnell zu einer Ablehnung. Nicht aufgrund mangelnder Akzeptanz, sondern aufgrund harter Zahlen.
Im Job muss man Erkrankungen, egal ob psychisch oder somatisch, nur angeben, wenn sie die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen können.