Wir haben die Möglichkeit mit Privatwagen zu fahren oder ab einer bestimmten Kilometerzahl im Jahr einen Dienstwagen zu bekommen. Ansonsten wird der Privatwagen als Dienstwagen anerkannt mit einer Unfallversicherung für dienstliche Fahrten.
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Ja, mit Dienstwagen meine ich natürlich Praxisauto. Die o.g. Kilometer beeinhalten nämlich nur die Betriebskosten und vielleicht anteilig Verschleiß. Aber sicher keinen Unfallschaden, zumal man sich wegen der kommerziellen Nutzung auch versicherungstechnisch auf dünnes Eis begibt. Einen Mustervertrag habe ich nicht, gibt es aber sicher irgendwo im Internet (vielleicht auch über den ADAC oder dessen Juristen).
Vielleicht plaudern auch die Arbeitsmediziner hier, deren Arbeitsverträge oft die Privat-PKW-Nutzung beeinhaltet, aus dem Nähkästchen.
Das Thema "Unfall" ist nicht ganz banal, es ging ein Prozess über Kostenübernahme eines Totalschaden bein einem angestellten Arzt ziemlich weit "rauf". An der Uni wurde übrigens für allfällige Dienstfahrten ein Taxi gestellt, damit man das Faß "Schadensregulierung" erst gar nicht aufmacht...
"An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"
Wir haben die Möglichkeit mit Privatwagen zu fahren oder ab einer bestimmten Kilometerzahl im Jahr einen Dienstwagen zu bekommen. Ansonsten wird der Privatwagen als Dienstwagen anerkannt mit einer Unfallversicherung für dienstliche Fahrten.
This above all: to thine own self be true,
And it must follow, as the night the day,
Thou canst not then be false to any man.
Hamlet, Act I, Scene 3
Also sicherlich haben die erfahreneren Kollegen hier Recht und Du solltest Dich nicht unter Deinem Wert verkaufen.
Aber man kann ja auch Entwicklungsstufen mitverhandeln bspw.
Bei uns (allerdings nicht Allgemeinmedizin) steigt man als FA mit ca. 90.000 Ein und entwickelt sich dann im nächsten auf 95 und im dritten auf 100.000 Euro.
Danach liegt es vermutlich an jedem selbst zu gegebenem Zeitpunkt noch einmal zu verhandeln unter Einbezug der Erfahrung und aber auch der durch einen persönlich geleisteten Extraverantwortungsbereiche.
Im Endeffekt finde ich, dass ein Gehalt bei 40h/Woche um die 80.000 Euro (alles versteht sich als Brutto) im Jahr akzeptabel ist.
Und ich fasse jetzt mal 70-90.000 Euro als den "Bereich" drumherum
Ich persönlich will nicht für 1.000 Euro mehr im Monat in einem Team arbeiten, das ich zum kotzen finde.
Wenn ich also ein Team habe, das ich kenne und toll finde und weiß, dass man sich unterstützt wenn mal was ist, dann bringt mir das mehr als die paar Kröten extra. Und sind wir mal ehrlich für einen Moment, denn teilweise klingt es hier schon wieder so "Du musst schauen wo Du bleibst!" Wir gehören mit einem Nettogehalt von ca. 3500 Euro (oder mehr) als Fachärzte zur Oberschicht in Deutschland. Ob man jetzt 3500 Euro oder 4000 Euro auf dem Konto hat, das macht den Kohl nicht fett.
Aber natürlich gilt auch das Motto: "Nehmen was man bekommt und nichts zurückgeben!"
Aber nur mal so mein Gedankengang zu der Sache. Ich finde nämlich - aus persönlicher Erfahrung - dass ein gutes Team, ein guter Arbeitsweg, ein sicherer Arbeitgeber, wegen mir nette Patienten..., in der Gesamtrechnung nicht außen vor gelassen werden dürfen. Das ist oft nämlich mehr wert, als nur die nackten Zahlen aufm Papier.
Kommt dann natürlich auch wieder drauf an, wo man lebt (leben muss) und was der Partner heimbringt. Ich kann für mich zum Beispiel nicht behaupten, dass es keinen Unterschied macht, ob ich 3,5 oder 4k auf dem Konto habe. Meine (kommunale) Kinderbetreuung kostet 850 €, durchschnittlicher m2 Miete 10 €, 4-köpfige Familie... Ich beneide da jeden, der keine Abzüge in der B-Note hinnehmen muss, weil es den Kohl nicht fett macht.
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Als Praxisinhaber würde ich gerne kurz meine Sicht der Dinge schildern:
Wir können uns erlauben, einem angestellten Facharzt ein Oberarztgehalt zu zahlen, aber nur unter bestimmten Bedingungen:
1. Es muss von FA ein KV Sitz besetzt werden
2. er muss voll engagiert und medizinisch fit sein
3. er muss unternehmerisch denken können und auch mal mitdenken, was der Praxis jetzt Umsatz bringt und was man für Gotteslohn macht (und dabei immer das Wohl des Patienten im Blick!)
4. er muss zügig arbeiten
5. er muss zuverlässig sein und sollte wenn möglich nicht ständig ungeplant fehlen (aus welchen Gründen auch immer)
Dann natürlich ins Team passen und gut bei den Patienten ankommen. Empathie und adäquates Auftreten wären auch sehr wichtig.
So jemandem kann ich ohne weiteres ein tolles Oberartzgehalt + Bonusleistungen bezahlen.
Einem langsamen Kollegen der pro Patient im Schnitt 25 Minuten braucht und ständig nachfragt, nicht ordentlich sonographieren kann, immer wieder fehlt weil Hund krank etc, medizinisch nichts auf dem Kasten hat Patienten ihn/sie wunderlich finden oder PAtienten ihn/sie ganz toll finden weil er immer 30 Minuten zuhört und dann klangschalentherapie empfiehlt (alles erlebt), sojemand sollte besser kein OA-Gehalt fordern...
Das sind natürlich zwei Extrembeispiele zur Veranschaulichung.
Die PKW-Schadensregelung die hier angesprochen wird finde ich übrigens extrem kleinlich...
Geändert von DrSkywalker (14.09.2019 um 08:01 Uhr)