Na ich glaube das hat auch was mit persönlichem Lebensstandard zu tun.
Mehr Geld ausgeben kann man immer.
Aber wenn man zu den 10% der Menschen in Deutschland gehört, die das meiste Geld verdienen (ab 3,5k netto!) und dann die 500 Euro aber den Kohl fett machen, weil sonst alles andere nicht mehr ginge, dann stimmt da NICHT beim Verdienst etwas nicht an der Rechnung. Klar kann ich auch 10.000 Euro Netto verdienen und es ist immernoch zu wenig.
Nur 90% der Bevölkerung - und auch davon ein Großteil die 100% arbeiten - muss mit deutlich weniger Einkommen auskommen, daher rührt meine Aussage. Dass 500 Euro mehr haben schöner ist, bestreite ich gar nicht! Aber wenn man bei einem Gehalt über 3500k netto die 500 Euro so nötig hat, dass man dafür einen ätzenden Job hinnimmt, wo man sich täglich hinschleppen muss in der Hoffnung, dass es schnell wieder vorbei ist und man sich so von Woche zu Woche hangelt, bis das Leben vorbei ist, dann ist das schon traurig. Da habe ich lieber einen angenehmen Arbeitsplatz und trete an anderer Stelle kürzer (wenn das denn sein muss...).
Jetzt kann ich das selbst natürlich so großspurig sagen, denn ich wohne im Herzen Berlins und meine Miete ist nicht so teuer, aber ich verstehe schon, wenn das für manch einen - der in angespannterer Mietsituation wohnt, ein Auto braucht weil der Arbeitsweg sonst nicht realistisch machbar ist und dann noch Kinder hat und dafür zusätzliche Ausgaben hat, wo dann vielleicht der Partner kaum etwas verdient und man muss noch Pflegegeld für die kranke Oma bezahlen und das neue Reihenhaus abbezahlen - dann doch den Kohl fett macht.
Aber da ich Freunde habe, die auch Familien haben, Autos und alles drum und dran, weiß ich zumindest vom Hören-Sagen, dass man mit 3000 Euro netto HAUSHALTSEINKOMMEN anscheinend über die Runden kommen kann. Ich fühle mich daher priviligiert und genieße es, dass ich mich ohne all zu große Einschränkungen für den besseren life-work-balance job entscheiden kann (ja life mit Absicht vorne).