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  1. #41
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Auswendig lernen (und sehr oft nicht wirklich verstehen) ist da nämlich das Tagesgeschäft.
    Irgendwas von "oben" angeordnetes machen, ohne zu hinterfragen oder zu verstehen, prädestiniert doch geradezu als "Quotenstudent*in". Speziell in NRW, wo man dann gleich noch auf eigenes Risiko ein unverkäufliches Kleinunternehmen zwangsübernehmen muß.

    Leider verschlechtert die "Landarztquote" wiederum die Chance auf einen "normalen" Studienplatz, da diese Plätze ja aus dem normalen Kontingent abgezweigt werden. Und damit beißt sich die Katze in den Schwanz. Im Sinne der Schwarmintelligenz oder Spieltheorie wäre ein gemeinsamer Boykott sinnvoll gewesen, damit sich die individuellen Chancen nicht noch weiter verschlechtern, und die Politiker stattdessen mal in die Schaffung von neuen Plätzen investieren müssen. Aber mal sehen, wenn 50% der Plätze auch weiterhin nicht besetzt werden können, verschwindet dieser faule Zauber genauso schnell wie er gekommen ist...
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



  2. #42
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    Bei aller Sozialromantik dürft ihr nicht vergessen, dass Vater Staat und somit nicht zuletzt der Steuerzahler unser teures Studium bezahlt hat. Insgesamt wäre es begrüßenswert wenn mehr Planwirtschaft Einzug halten würde. Überversorgung mit bestimmten Facharztgruppen auf der einen Seite und auf der anderen Seite Brain drain aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen sind ebenbürtige Faktoren bei der künftigen Krise unseres Gesundheitssystems. Will man das Schiff noch retten, dann muss man hart durchgreifen: Kassensystem reformieren, mehr Planwirtschaft im Studium und besserer Ausgleich von Vergütungen im ambulanten Sektor.



  3. #43
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Mr. Pink online Beitrag anzeigen
    Bei aller Sozialromantik dürft ihr nicht vergessen, dass Vater Staat und somit nicht zuletzt der Steuerzahler unser teures Studium bezahlt hat.
    Auch wenn es leicht OT wird:
    -In Deutschland ist Bildung für *alle* umsonst (für manche auch vergebens). Dann müßte man auch Planwirtschaft bei Juristen, BWlern und Automobilingenieuren einfordern. Nix mehr Spitzengehälter bei KMPG, Audi und Co. Und die Juristen sollen die Studienkosten doch bitte auf irgendeinem Landrats- oder Liegenschaftsamt abarbeiten?
    -zweitens , der Steuerzahler sind wir alle. Mit einem OA-Einkommen von knapp 100.000 EUR drückt man pro Jahr schon mal 30.000- 40.000 EUR Steuern ab und hat damit die kolportierten Studien-Kosten von 150.000 EUR schon nach drei, vier Jahren bezahlt. Ein Jahr Fronarbeit im PJ, und die Tatsache, daß jeder Arztarbeitsplatz weitere Arbeitsplätze sichert (die im Gegensatz zu anderen nicht mal eben ins Ausland verschoben werden können), kommt noch hinzu....
    -drittens zieht sich der Staat doch gerade zurück: viele tausend Studienplätze in den letzten Jahrzehnte gekürzt, Privatunis schießen überall aus dem Boden und wer sich das nicht leisten kann, muß halt "abarbeiten", siehe "Quote"
    -viertens ist es ja nicht so, daß "Kosten Uniklinik geteilt durch Anzahl der Studenten" die Studienkosten ergibt. Gäbe es die Uniklinik nicht, dann stünde dort im Versorgungsplan ein anderer Maximalversorger. Was verursacht denn die Kosten? Ein paar spezielle Institute für die Vorklinik und die Organisation von ein paar MC-Examen. Ein Großteil der Vorklinik und fast die gesamte Klinik läuft doch so nebenbei mit, in ohnehin vorhandenen Räumen und mit HiWis bzw. Dozenten, die das im Rahmen ihrer ärztlichen Tätigkeit noch so miterledigen. Warum das ganze dann so viel teurer kommen soll als eine x-beliebige Geistes- Sport- oder Musikwissenschaft, kann ich nicht so recht nachvollziehen.

    Daß eine Meisterausbildung oder ein paar andere Berufsausbildungen kostenpflichtig sind, halte ich auch für ein Unding, das muß jedoch nicht in einem Medizinerforum diskutiert werden.

    "Kassen reformieren" "Überversorgung mit Fachärzten" "mehr Planwirtschaft" "und "bessere Vergütungen" paßt überhaupt nicht zusammen. Nebenbei gesagt, wird auch immer wieder der Mangel an Fachärzten/Facharztterminen von der Politik beklagt und mußte auch ausdrücklich als Begründung für das TSsVG und Zwangserhöhung der Sprechstundenzeit herhalten. Haben wir jetzt nun Über-oder Unterversorgung? Bei einer behaupteten "Überversorgung" gäbe es überall leere Wartezimmer und Ambulanzen und jeder Pat. würde mit Handkuss empfangen... bitte nicht auf solche fake news reinfallen...
    Die AOK ist da schon weiter und spricht von "Über, -Unter- und Fehlversorgung" (bitte immer das passende raussuchen).

    Es gab auch schon mal den Versuch, die "Versorgung" bzw. "Ärzteverteilung" durch eine Mauer zu regeln, was daraus geworden ist, wissen wir ja. Und noch ein paar Jahre zuvor gab es auch die Methode vom Staat, für die Auswanderung Geld zu verlangen. Nannte sich Reichsfluchtsteuer. Das ganze mit dem Argument "Rückzahlung von Studienkosten" hintenrum wieder einzuführen, mag vielleicht im sozialneidgeprägten Spiegel- oder Zeit- Forum ankommen, ich halte das jedoch für sehr fragwürdig und für einen Rückfall in dunkelste Zeiten.
    Geändert von tarumo (20.02.2020 um 09:58 Uhr)
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
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  4. #44
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    @tarumo
    Danke für diesen Beitrag ( und für die vielen anderen natürlich auch) ��



  5. #45
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    „Insgesamt wäre es begrüßenswert wenn mehr Planwirtschaft Einzug halten würde.“

    Wir sind auf dem besten Wege dahin, die Bevölkerung scheint das mit Bewunderung zu begrüßen.

    Trotz ernüchternder Bilanz, denkt sie, die deutsche Politik sei in der Lage, es in Zukunft besser zu machen.



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