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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Wenn jemand seine Röntgenbilder selbst auswertet, sollte er das irgendwo hinreichend erlernt haben. Wie jeden anderen Eingriff auch. Oder er muß jemand anders damit beauftragen.

    In den Kursen lernt man das nicht- die werden ja auch überwiegend von Nichtärzten gehalten.
    Das sehe ich wie gesagt wie das Passierschein A38-Problem:

    wie soll man zB während seiner Weiterbildung einen Befund erstellen, der in der Sachkunde-Dokumentation vollständig gewertet wird, wenn man dies nicht erlernt hat?

    D.h. man muss hunderte von Untersuchungen befunden, um eine FK zu erlangen, damit man weitere Untersuchungen in Zukunft machen darf. Henne-Ei-Problem.

    Der WBA-Assistent für Radiologie hat da gar kein Problem: denn der befindet sich ja in seiner Weiterbildung und wird dadurch geschützt und lernt da zu befunden.
    Alle anderen Nicht-Radiologen lernen keine Befundung, dafür hat doch keine Radiologie-Abteilung Zeit und ich glaube auch nicht, dass für Rotationen in die Radiologie jemand bereit wäre.



  2. #22
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    Aber es scheint ja schon so zu sein, dass in vielen Fachrichtungen die eigenen Bilder im Hinblick auf die konkrete Fragestellung durchaus richtig "befundet" werden, d.h. angeschaut, die richtige Diagnose gestellt, die notwendige Therapie (oder halt auch keine Therapie) eingeleitet wird. Der Radiologe liefert den schriftlichen Befund, mit seinem speziellen Wissen dann auch im Hinblick auf weitere Nebenbefunde, nach.
    Also muss dieses Wissen ja irgendwo herkommen. Am ehesten nicht aus einer Rotation in die Radiologie nehme ich an, also vielleicht aus den Demos, aus Früh/Mittag/Spätbesprechungen, intraoperativ Bilder anschauen etc. Mein letzter Chef in der Radiologie hat mit den Assistenten aus anderen Abteilungen einen Fallkatalog erstellt, und wenn die den durchgearbeitet hatten, und so und so oft in den Demos saßen, hat er ihnen Zahlen bescheinigt.



  3. #23
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    Zitat Zitat von rosa_banana Beitrag anzeigen
    Aber es scheint ja schon so zu sein, dass in vielen Fachrichtungen die eigenen Bilder im Hinblick auf die konkrete Fragestellung durchaus richtig "befundet" werden,
    Wahrscheinlich mach ich hier grad zu viel Wind um nix...

    Ich bezweifle natürlich nicht, dass "richtige" Befunde auf die Fragestellung erstellt werden. Wie gesagt, will man einen Pneu ausschließen oder die Pneumonie oder Rippenfrakturen oder sonstige Dinge, die man in seinem Fachgebiet normalerweise sieht und behandelt, braucht es keinen Radiologen.

    Der besagte Fall bezog sich aber auf das ganzheitliche Betrachten des Bildes, und hier denke ich, hat niemand die Kompetenz eines Radiologen mit mehrjähriger Weiterbildung. Bei uns schauen Radiologen die Rö-Thoraces gar nicht mehr an! Schriftliche Befunde im EDV-System machen die Chirurgen. Klar, damit bin ich als Anästhesist raus, falls der den Lungenrundherd übersieht. Aber wie soll ein WB-Assistent dann auf seine Sachkunde kommen?

    In Maximalversorgern (wo ich selbst während der WB auch war) stellt sich die Frage nach einer Fachkunde oft gar nicht. Für mich war die erst dann relevant, als ich in ein kleineres Haus gewechselt bin, wo nachts eben kein Rund-um-die-Uhr-Radiologe mehr zur Verfügung stand.
    Ich denke, so geht es vielen Kollegen.

    Ich finde, mit der FK für Nicht-Radiologen haben sich die Radiologen einige Freiheiten erkauft, zu Lasten der anderer Fachgebiete. Zwar "dürfen" diese jetzt Strahlung mit höherer Sicherheit anwenden, gleichzeitig sinkt unweigerlich die (ganzheitliche) Befundungsqualität (meistens). Sonst müssten Krankenhäuser mehr Radiologen einstellen, die jede einzelne Strahlenanwendung legitimieren. Klar, nicht praktikabel und realistisch.



  4. #24
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    Im Krankenhaus habe ich meine Dienst-Rö brav von einem Kollegen mit Fachkunde unterschreiben lassen. Gab da irgendwelche Querelen dass wir die Voraussetzungen für die FK nicht erfüllen konnten bzw. irgendwas nicht anerkannt bekommen haben. Tja Pech, dann unterschreib ich halt auch die Röntgenanforderung eben auch nicht.

    In meinem aktuellen Fachgebiet ist es ganz kurios- wir überweisen ja im Rahmen der Asbestvorsorgen für RöTx. Die endgültige Indikation stellt der Facharzt für Radiologie und der befundet auch. Nur befundet der eben nicht nach ILO, sondern ganz normal klinisch. EIGENTLICH sollen wir nochmal nach ILO nachbefunden. Meist läuft es darauf hinaus, dass Chef und/oder ich einfach nochmal über die Bilder schauen und bei Auffälligkeiten die weitere Abklärung empfehlen oder über eine BK-Meldung einleiten.
    Mein Chef hat glaube ich die FK, ich nicht. Aber man geht davon aus, dass ich das besser befunden kann als der Facharzt.

    Und noch eine Kuriosität- in gut einem Jahr mache ich eine Prüfung um genau das zu dürfen, was ich jetzt auch schon darf.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



  5. #25
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    @WackenDoc: der ganz normale Wahnsinn in diesem Land... ich frage mich, ob europäische Nachbarländer sowas wie Fachkunden auch kennen.

    Dem TE ging es ursprünglich darum, ob er eine FK überhaupt benötigt.

    Zusammenfassend kann ich nur sagen:

    1. Ja, um sich zwischen der Stellung der Indikation und der Anwendung von Strahlung nicht automatisch der Körperverletzung strafbar zu machen (bei korrekter Indikation wohlgemerkt) und sich juristisch abzusichern.

    2. Jein, wenn man sich bewusst wird, dass man sich dann auch nicht mehr rausreden kann und man im Zweifel auch alleine gelassen wird. Ohne FK könnte man stets die Verantwortung auf die höhere Ebene wälzen, auf den Strahlenschutzverantwortlichen zB.

    Kann man eigentlich vom Arbeitgeber gezwungen werden, die FK zu machen?

    Ich habe die mehr oder weniger freiwillig gemacht, um mich rechtlich mehr abzusichern. Mein AG (öffentl. Dienst) hat mich aber nie direkt darauf angesprochen und mich zu den Kursen gezwungen. Ich habe auch Kollegen die haben keine FK.
    ich frage mich, was passiert wäre. ...



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