Hilfe bei der "Weiterbildungsfindung" benötigt ;-)

[Mano]

Ja, die sind in den 100 km mit drin. Wir würden in die Mitte ziehen. In der Derma gibt es häufig Rufbereitschaft, so dass man maximal 20 Min. entfernt wohnen darf.

Rufbereitschaft und "maximal X Minuten" sind zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschließen...

[linbud]

Er hat eine duale Promotion, d.h. er arbeitet 4 Tage in der Woche für ein Unternehmen und hat 1 Tag für seine Promotion, die er im Labor verbringt oder auch einmal Home Office machen kann. Herunterschrauben geht aus finanziellen Gründen leider nicht. Aber ja es stimmt, es macht die Fernbeziehung leichter, als wenn beide z.B. Ärzte sind oder im Schichtdienst arbeiten. Trotzdem bekomme ich schon bei der doppelten Miete Bauchschmerzen. Und bis zu meinem Facharzt müsste ich wegziehen. Dann bin ich auch fast Mitte 30. Ich muss nur hoffen, dass ich etwas finde. Ich habe in 9 Monaten nichts gefunden und spätestens ab Januar möchte ich gerne arbeiten.


Einen Dank an alle für die konstruktiven Ratschläge! Das ist heutzutage gar nicht mehr selbstverständlich!

[Feuerblick]

Irgendeine Kröte wirst du schlucken müssen. Wenn oberste Priorität ist, dass du bei deinem Partner bleiben möchtest, dann musst du akzeptieren, weder das Wunschfach noch die Wunschstelle zu bekommen. Dann musst du dir überlegen, was dir wichtiger ist: Mäßige Arbeitsbedingungen in einem Fach, das dir als Plan B-E gefällt oder gute Arbeitsbedingungen in einem Fach, das du nicht magst oder in einer Praxis.
Momentan hat man den Eindruck, dass du einfach GAR NICHTS möchtest. Derma geht deiner Meinung nach in der Klinik nicht. In eine Praxis möchtest du nicht. Wegziehen möchtest du auch nicht.
Innere sind alle Stellen doof. Pädiatrie ist entweder doof oder nicht zu bekommen... und so weiter.
Bedenke: Partnerschaften können unter Umständen einfach und aus heiterem Himmel enden. Dann hast du für den Partner, der dir den Laufpass gibt, deine Wunschweiterbildung geopfert. Wenn du damit leben könntest - prima! Wenn nicht...
Mach dir eine Liste mit deinen Prioriäten und finde dich damit ab, dass man als Ortsgebundener leider mit dem leben muss, das angeboten wird.
Was in deinen Überlegungen irgendwie gar nicht vorkommt: Warum suchst du dir nicht erst einmal eine Stelle z.B. in der Inneren in einem kleinen Haus und suchst von dort aus weiter. Du bist weder verpflichtet, in einem bestimmten Fach zu bleiben noch kann dich irgendwer hindern, deine Stelle zu kündigen und woanders hinzugehen. Fang doch erstmal da an, wo es für dich halbwegs okay ist und überlege dir während du arbeitest, was du wirklich willst. Es sieht im Lebenslauf grundsätzlich besser aus, wenn jemand schon einen Job hat und Berufserfahrung sammelt als wenn seit dem Examen Monate ohne Job vergangen sind.

[EVT]

Bewirb dich doch einfach überall und geh hospitieren! Für mich hört es sich so an, als hättest du erst sehr wenige Bewerbungen überhaupt erst abgeschickt. Guck dir erstmal alles persönlich an. Fang halt mit Innere an, das kann man sich fast immer anrechnen lassen.

[ananassaft]

Zu Gyn: Gyn ist ein supertolles Fach, aber es ist kein Kompromiss. Das muss man wollen. Die Dienstlast ist sehr hoch, unterscheidet sich natürlich je nach Größe der Abteilung und Dienstsystem, aber grade nachts wirst du öfter wach sein als die meisten anderen Fachrichtungen, weil Geburten (und somit ein Ereignis, was dich inkl Doku mindestens 45 Minuten beschäftigt) halt mindestens genauso oft nachts wie tags stattfinden, plus die vorherige Aufnahme der Patientin, die ja genauso nachts stattfinden kann) - und dann eben je nach Haus und Nacht mehrere Geburten. Wir haben um die 1000 Geburten im Jahr, sind im Dienst allein, OA ist zuhause und innerhalb von 10 Minuten da.
Ich persönlich liebe es sehr, aber denk mir oft "wenn ich das nicht wirklich wollen würde, würde ich wegen der Dienstbelastung Fach wechseln". Das ist aber mein einziger Negativpunkt. Ich find deine anderen Ansprüche erfüllt es.
Das mit den Hebammen kann ich gar nicht nachvollziehen, ich hatte in keinem Haus generell Probleme mit den Hebammen und kenn auch niemanden der die hat. Klar kommt man mit manchen besser klar als mit anderen, aber bei Hebammen ist es wie mit den meisten anderen Menschen auch: Bist du nett, sind sie nett. Erkennst du als Anfänger offen an, dass sie einfach mehr können, was einfach so ist, kommen sie besser damit klar, wenn du später Ansagen machst. Bei uns gibts viele enge Freundschaften zwischen Hebammen und Ärzten. Auch hierarchisch ist doch in der Gyn nicht mehr als anderswo. Gerade das Arbeitsklima find ich so toll in meinem Fach, die Nächte sind stressig, aber ich bin ein Team mit meiner Hebamme und kein Einzelkämpfer - wenn wir mal, selten genug, nen ruhigen Abend haben, kuscheln wir uns aufs Sofa und schauen nen Film und quatschen, wenn viel los ist wird die Musik aufgedreht und wir kriegen bestenfalls ein paar Glückshormone bei den schönen Geburten mit den vor Glück heulenden Vätern ab.
Im Vergleich zur Derma ist es aber wohl unverhältnismäßig stressiger.