Chirurgie ist am Anfang sicher "etwas" leichter als Innere. Dort kommen zwar auch ab und an multimorbide Wracks aber im generellen sicher weniger als in der Inneren.
Ich habe nur ACH/VCH gemacht und kann daher nur in dieser Richtung was sagen, nicht in der UCH.
Bäuche sind relativ "gut" zu beurteilen. Auch wenn man natürlich nie alles erkennt, sind wirklich schlimme Bauchbefunde ziemlich eindeutig.
Bevor man den Oberarzt anruft brauch man auf jeden Fall ein Labor, ggf. ein Röntgen (Ausschluss freie Luft bei V.a. auf Perforationsgeschehen, Nachweis Koprostase bei älteren Patienten (nicht so selten wie man denkt)).
Ansonsten ist die Anamnese wichtig (bei der Appendizitis ist das typische "Erst in der Magengegend beginnend mit anschließender Verlagerung in den rechten Unterbauch" schon eher typisch und nicht so selten wie man es denken mag", hatte auch mal einen Patienten der meinte "Er sei vor 3 Wochen von seiner Frau verlassen worden und habe dann nur gesoffen. Dann bei Bauchschmerzen täglich 3 x 800mg Ibuprofen genommen" Ja, es war eine perforiertes Ulkus duodeni).
Ansonsten ist bei fehlendem Fieber, Infekzeichen (oder nicht sehr hoch), unauffälligem Röntgen und einem Patienten, der nicht von der Liege springt beim Abtasten keine Not-OP nötig. Nach einiger Zeit weiß man auch, welcher OA wann informiert werden will. Am Anfang ist man aber gut beraten sich immer zu melden. Um sich abzusichern und von den Entscheidungen der Erfahrenen zu lernen.
Medikamente brauch man nur wenige. Antibiosen und Schmerzmittel schaden nicht.
Viel Erfolg.