Ich habe gerade meinen Medizinstudienplatz offiziell angenommen und schon bekomme ich leider Zweifel, ob es wirklich das richtige für mich ist.
Meine Eltern sind beide Ärzte und ich habe immer vorgehabt, auch Ärztin zu werden in einem einfacheren Fach wie Z.B. Augenmedizin, wo man in einer Praxis nicht so viele schwierige Fälle hat aber ganz gut Geld verdienen kann zB mit Laserbehandlungen.
Das finde ich auch weiterhin eine gute perspektive. Aber nachdem ich mir vieles über das studium durchgelesen habe schrecken mich doch einige sachen ab. Es scheint ja erstmal eine richtige Farce zu sein mit vielen Hürden: Pflegepraktikum, Physikum, Famulatur, PJ, mehrere Examen, etc.
Kann man das überhaupt durchstehen wenn man sich für z.B. Chirurgie und Herzkrankheiten etc gar nicht wirklich interessiert? Ich bin nicht so eine, die immer leben retten will und mit ärzte ohne grenzen nach afrika reist oder so. Ich will einfach nur möglichst leicht an eine ruhige Praxis kommen.
Wie ist es zum Beispiel mit Famulaturen: kann man die alle in einen fach wie augenmedizin machen oder muss man auch in den OP usw? Und beim Pflegepraktikum? Muss man auf eine Station, wo sehr viele alte menschen sind, die man richtig waschen und pflegen muss und muss man da als praktikantin richtig mitmachen? Ich finde das ist eine sehr ehrenvolle tätigkeit aber ich sehe mich nicht so richtig dazu in der lage. Wird einem zumindest alles genau gezeigt was man machen muss?
Wie ist es im PJ? Ich glaube man muss ja auch Chirurgie machen. Muss man da viel machen also auch richtig operieren? Das möchte ich nicht machen. Und muss man wirklich immer Blut abnehmen und solche sachen, wo man direkt in die Patientenzimmer rein muss oder kann man zum Beispiel auch mehr vom Arztzimmer aus arbeiten?
Vielleicht gibt es hier ja jemand, der auch Medizin studiert hat obwohl ihn die „klassische“ medizin mit alten schwer kranken patienten gar nicht so sehr interessiert? Kann man das trotzdem schaffen? Vielleicht kann mich jemand etwas beruhigen, immer wenn ich im Moment etwas vom studium lese bekomme ich ehrlich gesagt eher ein abneigungsgefühl und würde lieber doch was anderes studieren. Ist das normal? Ich hoffe das legt sich einfach wenn man mal eine weile dabei ist!?