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Zitat von
Mano
In der Anästhesie ist die Lernkurve zu Beginn extrem steil und flacht dann immer weiter ab. In der Chirurgie ist sie zu Beginn sehr flach und steigt dann im Verlauf steil an (je nach Haus Mitte der Weiterbildung oder erst nach Abschluss des Facharztes).
Die Innere liegt oft dazwischen - auch je nach dem wie "invasiv" der jeweilige Schwerpunkt ist.
Generell führt jeder "Karriere-" Schritt erstmal zu neuer Unsicherheit und einer darauf folgenden steileren Lernkurve. Der erste Dienst als verantwortlicher Facharzt ist in der Regel mit ähnlich viel Unsicherheit verbunden, wie der erste Dienst überhaupt. Und auch wenn sie es natürlich niemals zugeben oder zeigen würden - wenn man frische Chefärzte beobachtet, dann ist da zu Beginn auch meist eine große Portion Unsicherheit - unabhängig davon, wie fachlich versiert nun jemand ist, aber man ist halt als Chef definitiv ohne weiteres Backup
Insgesamt finde ich diesen Beitrag sehr gut. Ich würde diese "Karriere-"Schritte vielleicht noch genauer ausführen damit auch einem eher jüngeren Kollegen klar ist was du meinst:
- erste eigene Patienten
- Stationsarzt mit vielen Patienten für die man verantwortlich ist
- Nachtdienst
- Einsatz auf Intensivstation
- Nachtdienst auf Intensivstation
- Nachtdienst als erfahrenster Kollege im Haus
- Einsatz in der Notaufnahme
- Einsatz in der Notaufnahme als erfahrenster Kollege im Haus
- Assistenz im OP bei schwierigerem Eingriff
- erste OP überhaupt
- erste OP bei höherem Schwierigkeitsgrad
- erste OP ohne Oberarzt/Facharzt daneben
- erste OP bei höherem Schwierigkeitsgrad ohne Oberarzt/Facharzt dabei
- erste Hintergrunddienste
- erste Hintergrunddienste ohne Cover
- erste Schockräume als Alleinverantwortlicher
In der Anästhesie ist es halt "erster Block gestochen", "erster Block alleine", "erste Spinale alleine", "erste fieberoptische alleine" usw... lauter neue Karriereschritte die erstmal stressen und je nach Typ auch an der Nähe zur Überforderung sind...
Und es gibt noch so viel mehr Schritte. An manche von denen wird man sehr entspannt rangeführt bei anderen völlig ins kalte Wasser geschmissen. Das ist von Typ zu Typ und von Haus zu Haus unterschiedlich. Aber irgendwann wird es passieren. Irgendwann lernt man schwimmen.
Das Problem ist doch auch: es geht eigentlich meist sehr schnell voran. Man ist überfordert, lernt was, bekommt aber gleich schon wieder eine neue Aufgabe, ist überfordert, lernt was usw... Man lernt so schnell dass man gar nicht Zeit hat mal innezuhalten und sich klar zu werden dass man eigentlich stolz sein könnte schon so viel zu wissen.