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  1. #11
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    Finde auch dass man die Frage anfechten sollte, die Frage ist m.E. aus mehren Gründen undurchsichtig.
    1. Der Neglekt ist per definitionem eine Aufmerksamkeitsstörung, die sich durch das nicht-Beachten der Umwelt oder des eigenen Körpers äußert. Was dagegen unter Wahrnehmung oder Nichtwahrnehmung zu verstehen ist, kann man hier nur raten. Klar ist, dass beim Neglekt eine sensorische Wahrnehmung unter diagnostischen Bedingungen möglich ist. Ob der Patient aber im Rahmen der Symptomatik im Alltag eine Wahrnehmungserfahrung hat oder nicht, lässt sich nicht objektivieren. Damit ist Antwortoption (E) viel zu unpräzise formuliert um sie als richtig oder falsch zu bewerten.
    2. Was mich weiterhin irritiert, ist die Fragestellung. Es ist nach der Symptomatik gefragt. Die richtige Antwort (C), das Extinktionsphänomen bei bilateralem Reiz, ist allerdings vorwiegend eine diagnostischer Befund und weniger eine Symptomatik des Neglekts. Extinktion bezieht sich ausschließlich auf das Nichtbeachten bei bilateralerStimulation, während ein Neglekt vorwiegend durch z.B. spontane Blickpräferenz nach ipsilateral oder auch vermindertes Suchverhalten kontralateral symptomatisch wird.
    3. In der Forschung scheint das Verhältnis zwischen Extinktion und Neglect derzeit noch gänzlich unklar zu sein. Teilweise wird Extinktion als milde Form des Neglekts oder als dessen Residualzustand betrachtet. Es gibt aber auch Studien die zeigen, dass Extinktion und Neglect dissoziierbar sind (Cocchini, G., Cubelli, R., Della Sala, S., and Beschin, N. (1999). Neglect without extinction. Cortex 35, 285–313. sowie https://www.frontiersin.org/articles...012.00195/full). Zudem scheinen einige Studien inzwischen sogar beiden Phänomenen unterschiedliche anatomische Strukturen zugeordnet zu haben (https://academic.oup.com/brain/artic...11/3310/310823).
    Aus diesen Gründen und aufgrund der Tatsache, dass nach der in erster Linie auftretenden Symptomatik gefragt ist, sollten alle Antwortoptionen als falsch gewertet werden.



  2. #12
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    Ich fand diese Frage auch undurchsichtig und bin auch drüber gestolpert. Finde deine Interpretation schlüssig, bitte fechte es auf jeden Fall an - in meinen Augen ist es auf jeden Fall einen Versuch wert!



  3. #13
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    Zitat Zitat von turtlefighter Beitrag anzeigen
    Finde auch dass man die Frage anfechten sollte, die Frage ist m.E. aus mehren Gründen undurchsichtig.
    1. Der Neglekt ist per definitionem eine Aufmerksamkeitsstörung, die sich durch das nicht-Beachten der Umwelt oder des eigenen Körpers äußert. Was dagegen unter Wahrnehmung oder Nichtwahrnehmung zu verstehen ist, kann man hier nur raten. Klar ist, dass beim Neglekt eine sensorische Wahrnehmung unter diagnostischen Bedingungen möglich ist. Ob der Patient aber im Rahmen der Symptomatik im Alltag eine Wahrnehmungserfahrung hat oder nicht, lässt sich nicht objektivieren. Damit ist Antwortoption (E) viel zu unpräzise formuliert um sie als richtig oder falsch zu bewerten.
    2. Was mich weiterhin irritiert, ist die Fragestellung. Es ist nach der Symptomatik gefragt. Die richtige Antwort (C), das Extinktionsphänomen bei bilateralem Reiz, ist allerdings vorwiegend eine diagnostischer Befund und weniger eine Symptomatik des Neglekts. Extinktion bezieht sich ausschließlich auf das Nichtbeachten bei bilateralerStimulation, während ein Neglekt vorwiegend durch z.B. spontane Blickpräferenz nach ipsilateral oder auch vermindertes Suchverhalten kontralateral symptomatisch wird.
    3. In der Forschung scheint das Verhältnis zwischen Extinktion und Neglect derzeit noch gänzlich unklar zu sein. Teilweise wird Extinktion als milde Form des Neglekts oder als dessen Residualzustand betrachtet. Es gibt aber auch Studien die zeigen, dass Extinktion und Neglect dissoziierbar sind (Cocchini, G., Cubelli, R., Della Sala, S., and Beschin, N. (1999). Neglect without extinction. Cortex 35, 285–313. sowie https://www.frontiersin.org/articles...012.00195/full). Zudem scheinen einige Studien inzwischen sogar beiden Phänomenen unterschiedliche anatomische Strukturen zugeordnet zu haben (https://academic.oup.com/brain/artic...11/3310/310823).
    Aus diesen Gründen und aufgrund der Tatsache, dass nach der in erster Linie auftretenden Symptomatik gefragt ist, sollten alle Antwortoptionen als falsch gewertet werden.
    Sehe ich genauso! Hast du sie angefochten? Scheint ja zu reichen, wenn dies einer macht.



  4. #14
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    Zitat Zitat von Haubenmeise Beitrag anzeigen
    Sehe ich genauso! Hast du sie angefochten? Scheint ja zu reichen, wenn dies einer macht.
    Wenn du sichergehen willst, dann reich sie auch ein. Das wird nicht schaden.



  5. #15
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    Habe sie angefochten, aber ich denke auch dass es sinnvoll ist wenn jeder der ein Argument sieht auch eine Anfechtung vornimmt. Dadurch wird ja evlt. die Argumentationsbasis breiter und doppelt ist kein Nachteil.



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