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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #106
    One probe to rule 'em all Avatar von MissGarfield83
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    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Ihr habt aber schon gelesen, dass die meisten hier nicht „Mobbing“ gutheißen, aber darauf hinweisen, dass ein blöder Spruch einer Schwester oder eine Schwester, mit der man nicht klarkommt, nicht den Tatbestand von „Mobbing“ erfüllt?
    Wer wirklich gemobbt wird, der wird hier durchaus auch Gehör und Hilfe finden. Wer aber ohne jegliche Selbstreflexion behauptet, wer werde seit vielen Jahren überall wo er arbeitet „gemobbt“, der wird sich Nachfragen gefallen lassen müssen. Jemanden des Mobbings zu bezichtigen ist nämlich auch alles, aber nicht fair. Das ist eine schwerwiegende Anschuldigung, die man nicht ohne Überprüfung stehenlassen sollte.



  2. #107
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    In diesem Thread wurde viel richtiges über die Arbeitsatmosphäre in unseren Krankenhäusern genannt. Ich arbeite aktuell glücklicherweise in einer Klinik mit einem sehr guten, respektierenden Verhältnis zwischen ÄrztInnen und Pflege und habe dumme Sprüche im Prinzip gar nicht erlebt, worüber ich sehr froh bin und was die Zusammenarbeit sehr angenehm und wertschätzend macht. In beide Richtungen.

    Im Studium erlebt man natürlich viele verschiedene Kliniken und da habe ich sehr oft gesehen, dass gerade die jungen ÄrztInnen den Kopf einziehen, versuchen möglichst nicht aufzufallen, Aufgaben der Pflege übernehmen, oft aus Angst vor der Pflege. Bestes Beispiel: Man ist im Patientenzimmer und ein Patient möchte pflegerische Hilfe - drücke ich da auf den Knopf oder helfe ich da nicht lieber schnell selbst, um bloß keine unangenehme Aufmerksamkeit zu erregen oder als "die ist sich zu fein dafür" zu gelten? Man ist eben oft alleine als Arzt/Ärztin auf Station, aber sieht sich 10 Personen von der Pflege gegenüber, da macht alleine die Unterzahl eine Unterlegenheit.

    Noch ein weiterer Denkanstoß: Nach mehreren Praktika im Ausland habe ich auch ein wenig den Eindruck, dass diese schlechte Arbeitsatmosphäre auch ein typisch Deutsches Phänomen zu sein scheint. Ich habe in Finnland im OP an einer Uniklinik famuliert und war platt, wie nett und respektvoll alle - auch unter den verschiedenen Berufsgruppen - miteinander umgehen, auch wenn es stressig wurde. Es geht eben nicht schneller oder läuft besser, wenn man brüllt, ganz im Gegenteil.

    Das allgemein oft schlechte Arbeitsklima v.a. an deutschen Unikliniken ist für mich persönlich auch ein Grund, nicht an einer solchen zu arbeiten, auch wenn es mich fachlich reizen würde. Glücklicherweise sind Länder mit Alternativen ja in der Nähe, evtl. auch ein Grund für das Ärzteauswandern.



  3. #108
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    Nachtrag: Ich bin froh, dass der Threadersteller das Thema angesprochen hat - ob es sich jetzt um Mobbing oder nur allgemeine Unfreundlichkeit handelt, ist meiner Meinung nach Haarspalterei.
    Und ich bin erschrocken, dass einige darauf sehr fies reagieren, auch wenn der erste Beitrag komisch wirken mag.



  4. #109
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    Zitat Zitat von Shade Beitrag anzeigen
    In diesem Thread wurde viel richtiges über die Arbeitsatmosphäre in unseren Krankenhäusern genannt. Ich arbeite aktuell glücklicherweise in einer Klinik mit einem sehr guten, respektierenden Verhältnis zwischen ÄrztInnen und Pflege und habe dumme Sprüche im Prinzip gar nicht erlebt, worüber ich sehr froh bin und was die Zusammenarbeit sehr angenehm und wertschätzend macht. In beide Richtungen.

    Im Studium erlebt man natürlich viele verschiedene Kliniken und da habe ich sehr oft gesehen, dass gerade die jungen ÄrztInnen den Kopf einziehen, versuchen möglichst nicht aufzufallen, Aufgaben der Pflege übernehmen, oft aus Angst vor der Pflege. Bestes Beispiel: Man ist im Patientenzimmer und ein Patient möchte pflegerische Hilfe - drücke ich da auf den Knopf oder helfe ich da nicht lieber schnell selbst, um bloß keine unangenehme Aufmerksamkeit zu erregen oder als "die ist sich zu fein dafür" zu gelten? Man ist eben oft alleine als Arzt/Ärztin auf Station, aber sieht sich 10 Personen von der Pflege gegenüber, da macht alleine die Unterzahl eine Unterlegenheit.

    Noch ein weiterer Denkanstoß: Nach mehreren Praktika im Ausland habe ich auch ein wenig den Eindruck, dass diese schlechte Arbeitsatmosphäre auch ein typisch Deutsches Phänomen zu sein scheint. Ich habe in Finnland im OP an einer Uniklinik famuliert und war platt, wie nett und respektvoll alle - auch unter den verschiedenen Berufsgruppen - miteinander umgehen, auch wenn es stressig wurde. Es geht eben nicht schneller oder läuft besser, wenn man brüllt, ganz im Gegenteil.

    Das allgemein oft schlechte Arbeitsklima v.a. an deutschen Unikliniken ist für mich persönlich auch ein Grund, nicht an einer solchen zu arbeiten, auch wenn es mich fachlich reizen würde. Glücklicherweise sind Länder mit Alternativen ja in der Nähe, evtl. auch ein Grund für das Ärzteauswandern.
    Es gibt an Unikliniken sehr gut und sehr schlecht geführte Abteilungen. So verallgemeinern würd ich das nicht. Am Besten ist man hospitiert mal vorab. Was mich halt ankotzt ist, dass in diesem Land jede noch so überflüssige Regel penibel eingehalten wird, aber auf meine Rechte als Arbeitnehmer scheißt man vom höchsten Schornstein. In meinem ersten Haus habe ich im Dienst immer Station, Notaufnahme und Intensiv gleichzeitig betreut. Das ist eigentlich illegal, da man eine intensivmedizinische Komplexbehandlung nur dann abrechnen darf, wenn ein Arzt 24h ausschliesslich für die Intensiv zuständig ist. Dann Ruhezeiten. Ich hab häufiger Sandwiches gemacht d.h. Dienst auf Dienst - um 8 nach Hause und um 4 nachmittags zum Dienst erscheinen. Eigentlich ist eine Ruhezeit von 11 h vorgesehen. Dann die 24 h Bereitschaftsdienste, die deshalb Bereitschaftsdienste heißen, weil man eigentlich maximal 50 % der Zeit arbeiten sollte und die daher auch geringer vergütet werden. Das war eher die Ausnahme. Häufig hab ich 24 h durch gearbeitet. Und dann noch 2 bis 6 illegale Überstunden drauf gesetzt. Oder die 45 Minuten Pausen, die einem ab 9 Stunden Arbeit zustehen, die man eh nie nimmt. Oder 60 h opt out was regelmäßig in 80 h ausartet. Und dann kommen da noch so Späße wie Verleumdungen von Arbeitskollegen hinzu, die ebenfalls aus gutem Grund illegal sind, weil es nämlich finanzielle und arbeitsrechtliche Konsequenzen für den Arbeitnehmer haben kann. Meinem Kollegen hat man gekündigt. Ich musste wöchentlich beim Chef antanzen. Wozu gibt es diese ganzen Gesetze und Regeln eigentlich, wenn sich keiner dran hält?



  5. #110
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Bauschamane
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    Weil es Menschen gibt, die es mit sich machen lassen.
    Was du beschreibst hat aber nicht wirklich mit Mobbing zu tun.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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