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Thema: Au Pair

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    ich sag euch einfach mal, was meine Pflichten waren: Morgens beim Frühstück helfen, Lunchboxen packen, die Kinder zur Schule bringen (ist in England so, dass die kleineren Kinder gebracht werden). Danach bissl Hausarbeit (mal Betten abziehen, neu beziehen, bissl aufräumen in den Kinderzimmern, ne Waschmaschine/Trockner anmachen, Wäsche zusammenlegen, seltener bügeln. Sowas halt. Aber nicht Putzen, dafür kam ne Putzfrau einmal wöchentlich. Ich ging jeden Tag in ein College für drei Stunden (Ziel Cambridge Sprachzertifikate). Danach hatte ich frei, musste die Kinder nicht wieder abholen, das machte die Mutter selbst. Abends dann Hilfe bei der Zubereitung des Abendessens sowie dem anschließenden Aufräumen der Küche. Häufiger hab ich den Kindern auch bei den Hausaufgaben geholfen bzw. mal drüber geschaut (freiwillig). Samstags und sonntags hatte ich frei, Zeit zur freien Verfügung.
    Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Turm zu bauen

    Auch weiterhin gilt: "Krisen müssen draußen bleiben!"



  2. #22
    Jodelschnepfe Avatar von Hoppla-Daisy
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    ich sag euch einfach mal, was meine Pflichten waren: Morgens beim Frühstück helfen, Lunchboxen packen, die Kinder zur Schule bringen (ist in England so, dass die kleineren Kinder gebracht werden). Danach bissl Hausarbeit (mal Betten abziehen, neu beziehen, bissl aufräumen in den Kinderzimmern, ne Waschmaschine/Trockner anmachen, Wäsche zusammenlegen, seltener bügeln. Sowas halt. Aber nicht Putzen, dafür kam ne Putzfrau einmal wöchentlich. Ich ging jeden Tag in ein College für drei Stunden (Ziel Cambridge Sprachzertifikate). Danach hatte ich frei, musste die Kinder nicht wieder abholen, das machte die Mutter selbst. Abends dann Hilfe bei der Zubereitung des Abendessens sowie dem anschließenden Aufräumen der Küche. Häufiger hab ich den Kindern auch bei den Hausaufgaben geholfen bzw. mal drüber geschaut (freiwillig). Samstags und sonntags hatte ich frei, Zeit zur freien Verfügung.
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  3. #23
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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  4. #24
    Diamanten Mitglied Avatar von Fr.Pelz
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    Ja ich meinte jetzt auch nicht groß Hausputz, sondern sich bei der Hausarbeit beteiligen, Geschirrspüler ein-und ausräumen, den Flur fegen etc. Wenn ich jetzt noch für jemand weiteren zusätzlich wasche und putze, ist es ja keine soo große Entlastung, auch wenn sie in der Zeit mit den Kinder spielt
    Meine ehemalige Nachhilfeschülerin hat ihre ganze Kindheit und Jugend mit vielen Aupairs verbracht (Mutter war alleinerziehend und extrem beschäftigt). Die kleine war extrem offen und "outgoing" - ob das jetzt von den vielen Aupairs kam oder ihre Persönlichkeit begünstigt hat, dass das so möglich war, weiß ich natürlich nicht. Geschadet hat es ihr nicht, mittlerweile hat sie selbst studiert und einige Auslandsaufenthalte hinter sich.
    And then again, it´s not out of the realm of extreme possibility...



  5. #25
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    Soooo. Jetzt komme ich mal dazu von unserem Aupair-Leben zu erzählen.
    Vielleicht fange ich mal zum Verständnis von uns an: wir sind eine 5-köpfige Familie und an unserem Studienort hängen geblieben. Meine Eltern sind 450km weit weg, meine Schwiegereltern 100km, aber schon über 70 Jahre und definitiv nicht einplanbar um drei Kinder in Kita/Kindergarten zu bringen oder abzuholen. Ansonsten haben wir hier keine Familie, nur gute Freunde, die aber alle in sehr ähnlichen Situationen sind und denen wir unsere Kinder auch nicht „aufzwingen“ können.
    Angefangen haben wir 2013, mein Mann in der UCH an ner Uni und ich in der Uro in nem regionalen Haus.
    Sohn Nummer 1 kam im Juni 2016 und im März 2018 folgte ein Zwillingspaar... soviel zur Ausgangssituation.
    Es war klar, dass wir Hilfe benötigen, nach Sohn Nummer 1 bin ich 80% zurück gegangen nach einem Jahr und dann relativ schnell im Beschäftigungsverbot gelandet in der Zwillingsschwangerschaft (Vorwehen, Infektionen und so einen Kram, bei Sohn Nummer 1 konnte ich bis zum MuSchu arbeiten).
    Bekannte von uns hatten ein Aupair und haben uns nur gutes berichtet, nachdem unser befreundeter Steuerberater uns ausgerechnet hat, was wir für ne 20-Stunden Nanny bezahlen würden, wenn wir diese fest anstellen, haben wir uns für ein Aupair entschieden.
    Vertraglich geregelt: 30 Stunden/Woche, mind. ein Sonntag im Monat frei, ansonsten egal welcher Tag/welche Tage frei sind, 4 freie Abende in der Woche, max. 6h/Tag Arbeitszeit, 260€ Lohn, Versicherung (40€/Monat), Beteiligung am Deutschkurs (50€/Monat) und Busticket um zum Kurs zu kommen (bei uns 40€). Summa summarum kommen wir mit Essen, Miete, Nebenkosten und auch mal netten Kleinigkeiten (Zoobesuche oder ähnliches) auf gut 650€-700€.
    Angefangen zu suchen haben wir also Ende 2017 über eine Agentur, die uns schon genervt hat weil unsere Ansprüche zu hoch sind: Führerschein notwendig um Kind in die Kita zu bekommen und Zwillingsbabys. Bäm. Haben uns dann für ein 18-jähriges Mädel aus Ecuador entschieden. Die kam zwei Wochen vor Geburt der Zwillinge bei uns an. Und es war schrecklich. Die Mittelschicht in Ecuador hat wohl für alles Angestellte, die Kinder gehen nicht ohne Eltern raus und sie war so krass naiv, dass ich nach kurzer Zeit schon super genervt war. Noch nie gestaubsaugt, alle Pfannen zerkratzt, es war ihr immer zu kalt draussen, weswegen sie nicht mal in den Garten gehen konnte mit dem Kind, war immer immer immer unpünktlich (auch nach tausend Gesprächen, sie konnte es gar nicht verstehen, weshalb mich das so fuchsig gemacht hat, wenn Sohn 1 das Frühstück in der Kita verpasst, nur weil sie so bräsig ist), da war ich echt in der 37. Woche mit Zwillingen noch mehr auf zack... hier habe ich dann auch lernen müssen klar zu definieren, was Arbeitszeit ist und was nicht. Total schwieriges Thema. Mir ist ein gemeinsames Abendessen wichtig, ist das Arbeitszeit? Ist es Arbeitszeit, danach aufräumen zu helfen? Wie alle anderen auch? Wenn das aupair mal kocht, ist dass dann Arbeitszeit? Sie hat jede Minute akribisch aufgeschrieben, sogar die Nacht der Geburt, wo sie das Babyphone hatte. Nach zwei Wochen. Harter Tobak. Mein Sohn hat noch nie soviel TV geguckt, was ich versucht habe zu unterbinden, aber dann gabs halt Musikvideos auf dem Handy oder so ein Schrott. Und wir sind keine TV-Gegner, aber wenn ich ein Aupair habe und bezahle, dann finde ich es auch ganz gut, wenn er in grade eben der Zeit draussen ist. Egal, könnte mich in hier wieder nur aufregen. Es ist auf jeden Fall total schief gelaufen, wir haben ihr nach 3 Monaten gekündigt und es war klar für mich:
    Keine Südamerikaner mehr, mind. 22 Jahre, Führerschein, Lebenserfahrung und Erfahrung mit kleinen Kindern. Im August kam dann unsere neue Aupair dann aus der Ukraine: ein Traum. Familienmitglied. Erzieherin. Ebenfalls ein wenig bräsig, aber ich konnte guten Gewissens wieder mit arbeiten anfangen. Es wurde keine Arbeitszeit aufgeschrieben, sie hat teilweise Wochenenden komplett arbeiten müssen (relativ viele sogar!) und ich hab immer wenns möglich war ihr frei gegeben. Also dann auch einfach mal meine zwei freien Tage die Woche, oder es kam dann doch mal eine Oma, oder wenn sie verreisen wollte, haben wir es irgendwie möglich gemacht. Absolutes Geben, aber auch Nehmen von unsere Seite. Dafür gabs aber auch ein Wochenende Luxembourg, Rom (mit Flug), Flüge nach Berlin, einen richtig dicken Adventskalender etc., also alles, was ich meiner großen Tochter auch zukommen lassen würde. Klar war ich auch mal genervt von ihr, aber unsere Aufteilung im Haus ist ziemlich gut, in der obersten Etage sind wirklich nur unsere Schlafzimmer und unser Bad, da hat niemand „Fremdes“ etwas verloren und das wurde auch sehr deutlich kommuniziert. In der Mitte ist dann Wohnzimmer und Küche, Büro und Aupair-Bad, hier halten wir uns dann gemeinsam auf und unten ist noch ein Zimmer (also im Erdgeschoss! Keller haben wir keinen!) und da wohnt die Aupair abgegrenzt durch zwei Türen. Ist also optimal, weil sich jeder gut zurückziehen kann!
    Im August ist unsere Ukrainerin dann wieder heim. Das war super hart für mich und auch die Kinder. Der Große hat schon häufig nachgefragt und die Kleinen haben sie auch vermisst. Wir sind dann zwei Wochen in der Urlaub und dann kam unsere neue Aupair aus Usbekistan, diesmal über Aupairworld. Volltreffer. Absolut. So eine tolle, nette junge Frau. Sie hatte vorab Kontakt zu unserem Aupair aus der Ukraine und wusste also, dass es bei uns viel zu tun gibt, aber auch, dass wir eben durchaus großzügig und hilfsbereit sind. Ist ja auch nicht so einfach für eine junge Frau in ein fremdes Land zu kommen. Auch hier werden keine Stunden aufgeschrieben und wir versuchen alles möglich zu machen bzgl. dem Reisen oder das Weihnachten eben vom 31.12.-06.01. gefeiert wird, was uns mit unseren Diensten gar nicht passt. Es gibt auch kein Schwein mehr, weil sie Muslimin ist. Ist mir aber alles vollkommen egal. Weil sie einfach toll ist. Letztens sagte sie zu mir: „Du bist krank, Du musst ins Bett, ich passe auf die Kinder auf.“ Sowas hat mein Mann oder irgendwer mir in den letzten Jahren nicht gesagt. Ich hatte Tränen in den Augen. Überlege grade noch, welchen Laptop ich ihr zu Weihnachten kaufe und an meinem Mann vorbei schmuggeln kann, der hält mich nämlich für bescheuert bei so Geschenken.

    So. Genug geschrieben. Stellt gerne Rückfragen, kann nur wieder hundert Jahre dauern, bis ich antworte. Trotz Aupair.



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