Der Hinweis des Oberarztes enthält einen wahren Teil, ist aber gleichzeitig inkorrekt. Denn man kann, soweit ich weiß, völlig legal die Approbation bekommen, obwohl man endgültig durch eine Uni-Klausur oder auch durch ein deutsches Staatsexamen gefallen ist. Das Geheimnis lautet: Studium im EU-Ausland.
Die Wahrheit ist, dass es einfach völlig unterschiedlich gehandhabt wird. Manchmal habe ich das M1- und das M2-Zeugnis mitgeschickt, manchmal nur das M2-Zeugnis, manchmal gar kein Examenszeugnis. Es hat bei keiner einzigen Stelle irgendwen interessiert ob ich Zeugnisse mitgeschickt habe und wenn ja, wieviele. (Obwohl ich schon davon ausgehe, bzw. hoffe, dass dann beim Stellenantritt irgendjemand mal ein Originalzeugnis sehen will...)
Und noch ein kurzes Postskriptum: Dieses Beharren auf gedruckten Zeugnissen ist sowieso völlig unsinnig. Primary source verification, also direkt bei der ausstellenden Universität, Behörde, o.ä. nachzufragen, ist viel sicherer und deshalb seit vielen Jahren Standard in Nordamerika. Denn wer weiß schon, wie das Abschlusszeugnis einer bestimmten rumänischen Universität aussieht? Wer weiß schon in 20 Jahren, wie 2019 in Brandenburg das M3-Zeugnis aussah? Sich auf gedruckte Zeugnisse zu verlassen ist deshalb eigentlich völlig unsinnig.