Als ich im PJ war, musste ich ein CT per Fax anmelden (wenn mein Stationsarzt mich dazu beauftragt hat).
Dann lief die Untersuchung, wenn das Resultat doch dringend gebraucht wurde (kein Notfall versteht sich), dann habe ich versucht den Radiologen zu erreichen, wurde aber meistens nicht durchgestellt. Also wartete ich auf den Befund. Die Bilder wurden als Film gemacht und da es nur eine Kopie gab, konnte ich diese natürlich nicht haben, der Radiologe musste doch die Bilder befunden.
Der CT-Befund wurde manchmal per Fax abends auf die Station geschickt. Den "richtigen" Befund gab's am nächsten Tag in einem Postfach in der radiologischen Abteilung samt Bilder (jede Station hatte einen Schlüssel und man konnte dort sein Postfach aufmachen und Befund & Bilder entnehmen).
Heute habe ich Bilder innerhalb von 5 min auf dem Bildschirm, nachdem die Aufnahme gemacht wurde und der Befund kommt per E-mail erst als "provisorisch" und dann als "definitiv" innerhalb von ein paar Stunden (im System ist er auch abrufbar).
Ich bin dankbar für die Computer in der Medizin. Und eigentlich haben wir viel zu wenig davon.
Wir telefonieren immer noch Medikamentenlisten hinterher und befragen Patienten wo und wann sie in Behandlung waren. Das alles hätte schon längst alles ersichtlich sein können. Jedes eingelöste Rezept, jeder Arztbesuch, jede gestellte Diagnose. Die Autoerkstatt weiss mehr und schneller über die Vorgeschichte Eures Autos, wenn ihr es zur Reparatur bringt, als wir wissen, wenn der Patient durch die Tür kommt.
Wir suchen immer noch Patienten im Krankenhaus, "Na wo ist denn Hr. Müller? Beim CT oder vielleicht Kaffee trinken? Im seinem Zimmer ist er nicht und ich habe doch gerade Blut abnehmen wollen". Ich kann jeden Brief verfolgen, der in Australien losgeschickt wird und nach Deutschland kommt, aber Hr. Müller kann ich nicht mal im Krankenhaus finden...
Soviel Zeit, die verloren geht...