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Und noch ein entscheidender Punkt im täglichen Leben eines Fluglotsen, den Ärzte nicht nachvollziehen können: Tägliche, hundertprozentige Überwachung von allem, was man am Arbeitsplatz tut, Mitloggen jeder einzelnen Aktion, und das gesamte Berufsleben über die konkrete Gefahr, durch Fehler oder Nicht-Bestehen einer Überprüfung dauerhaft den Job zu verlieren. Wir alle, die ein paar Jahre als Ärzte gearbeitet haben, wissen, dass wir auch mal Fehler gemacht haben, teilweise sogar ernsthafte, die akzeptiert wurden und nie unsere berufliche Existenz aufs Spiel gesetzt haben.
Vieles, was man als Arzt mal falsch gemacht hat, ist wahrscheinlich nie irgendwem aufgefallen, vielleicht nicht mal einem selbst. Das gibts als Fluglotse nicht. Da wird mindestens jeglicher Fehler, der zu einer vom Computer festgestellten Abweichung von den Regeln führt, sofort registriert und thematisiert. Zweimal eine Annäherung von Flugzeugen unterhalb einen bestimmten Mindestabstand (mit)verursacht zu haben, kann ausreichen, um aus dem Lotsendienst entfernt zu werden. Vielleicht kann man dann noch einen Verwaltungsjob innerhalb der Flugsicherung übernehmen. Aber dafür sind die meisten Leute, die Fluglotse werden wollten, nicht angetreten.
Von der Autonomie, die uns als Ärzten in vielen Dingen zugestanden wird, und von dem rechtlichen Schutz eines Arztes, wenn mal unbeabsichtigt was schiefgehen sollte, können Fluglotsen nur träumen.