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  1. #16
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Zahlreiche Negativbeispiele von Kapitalismus im Gesundheitswesen sind allen bekannt (USA, Personalplanung in Kliniken
    Es geht in diesem Thread um die Arztgehälter, und die sind in den USA bekanntlich sehr niedrig wg. dem Kapitalismus. Das Problem des deutschen Gesundheitswesens ist, daß die Einnahmenseite staatlich gewollt limitiert ist. Will ich nun Gewinn machen (was per se nichts schlechtes ist), dann bleibt fast nur die Ausquetschung des Personals. Könnten die Krankenhäuser die Einnahmen freizügig kalkulieren, dann würde die Pflege auf dem Level der Facharbeiter bei Audi und VW stehen und die Ärzte auf dem Level der leitenden Angestellten bzw. Ingenieure.

    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Es ist also die Verteilung der Ärzte und die Planung der Weiterbildungen (mehr Allgemeinmediziner), die sich nicht am Bedarf des von der Allgemeinheit finanzierten Gesundheitswesen richtet.
    Schon wieder DDR. Man wird einfach "verteilt". Warum kann ein Arzt in Brandenburg nicht mit derselben Anzahl Patienten dasselbe Geld verdienen wie in Starnberg? Weil man in Brandenburg den überwiegenden Teil der Patienten zwangsweise in die GKV gesteckt hat inkl. weitgehender Abschaffung des Beamtentums. Und was hindert die Brandenburger Bevölkerung, sich privat zu versichern? Eine völlig willkürliche politisch festgelegte Versicherungspflichtgrenze. Versuch mal einem Kanadier, Schweizer oder Franzosen, zu erklären, was das ist....

    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    4) Ob man ein Rö-Thx an jeder Ecke inkl. Bus braucht und dafür Resourcen zur Verfügung stellen, ist eine andere Frage zum diskutieren. Ich meine Nein.
    Wenn man 80km! fahren muß, um einen gebrochenen V. Finger röntgen zu lassen, eine offene TBC wochenlang unentdeckt bleibt und jede einzelne Pneumonie zum CT geschickt wird, einfach nur, weil man ambulantes Röntgen abgeschafft hat, ist das 1) kurzsichtig 2) volkswirtschaftlich sehr schädlich und 3) medizinisch Unfug. Sorry... übrigens trifft es jetzt gerade die Mammographie, aber Du kannst gerne der Frau erzählen, die kürzlich einen Knoten getastet hat, daß jetzt dafür keine Ressourcen mehr zu Verfügung stehen...nächster Termin in einem halben Jahr frühestens, schönen Tag, die nächste bitte....

    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    5) Jedes Krankenhaus braucht einen Krankenhaushygieniker und Hygienebeaufragte usw. Allein deswegen würde ein das Gesundheitsministerium des Bundeslandes nicht die Ausbildung vom Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin und/oder Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie stoppen
    Seit wann sind die jetzt vorgeschrieben? Hätte nicht eine zentrale "Facharztagentur" in den 70er und 80er Jahren mangels Bedarf das ganze gestoppt? Und nach Inkrafttreten des Gesetzes wären erst mal 60 Monate vergangen. Oder es wären keine derartigen Regelungen erlassen worden. Your choice...

    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    6) Man kann auch selbst in eine Partei eintreten und was verändern.
    Genau, sowas ähnliches hat mein Opa auch erzählt. Wenn er nicht in "der Partei" mitgemacht hätte, hätte es ja noch schlimmer kommen können. Wenn ich Spahn loswerden will, fülle ich also morgen ein CDU-Beitrittsformular aus.LOL...
    Geändert von tarumo (31.12.2019 um 18:20 Uhr)
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
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  2. #17
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    1) Aha, ich bin nicht bereit soviel Geld für die Krankenkasse zu zahlen wie in den USA, und ich will auch kein so hohen Arztgehalter wie in den USA, keine Krankenhäuser wie in USA, kein Medicare, Urlaubsanspruch wie in den USA usw. ; Versicherte müssen nicht unnötig hohe Beiträge im Monat zahlen, nur damit Krankenhäuser auf die Gewinnmarge von Autoherstellern kommen. Ein Krankenhaus ist keine Autofabrik. Audi wird nicht von einer Solidargemeinschaft finanziert. Bei Audi kommen nicht 99% aller Kinder zur Welt und es sterben auch nicht 90% aller Menschen dort. Es werden Patienten behandelt, keine Kunden. Hier bin ich anderer Meinung. Für mich sind Krankenhäuser soziale, gemeinnützige Einrichtungen.
    2) Nein das habe ich nicht geschrieben, dass man verteilt wird. Aber wenn am Starnberger See keine Stelle frei ist oder Noten, Qualifikationen nicht reichen dafür, finden sich auch Leute, die Urologie in Brandenburg machen. Nebenbei hat der Staat eine 6-stellige Summe Steuergeld bereits investiert für das kostenfreie - konstengünstige Studium. In den USA sieht es ja anders aus.
    3) Naja das bringt das Landleben mit sich, weite Strecken zu fahren und preiswert zu wohnen, real sind es 30-40 km in die nächst größere Stadt, 30-40 km (oder auch 80 km) kann man in 30Min- 1h bewältigen. Wochenlanges-monatelanges Warten bei V.a. aggressiven Tumor, TBC, Protrahierte Pneumonie usw. geht natürlich nicht, im Zweifel, zunehmder Not des Hausarztes werden die Pat. eingewiesen.
    4) https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__23.html
    5) Kritisieren kann jeder, Kontruktive Vorschläge (außer Gelbwesten, Wahlzettel, Geldgießkanne) machen ist schwierig

    Insgesamt nehmen Unterstellungen jetzt doch zu: Ich möchte alles wie in DDR haben, ich will Leute verteilen, Pat. sollen 6 Monate auf wichtige Untersuchungen warten, wenn es so weiter geht, brauchen wir nicht zu disktuieren
    Geändert von daCapo (31.12.2019 um 19:37 Uhr)



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  3. #18
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Aha, ich bin nicht bereit soviel Geld für die Krankenkasse zu zahlen wie in den USA, und ich will auch kein so hohen Arztgehalter wie in den USA, keine Krankenhäuser wie in USA, kein Medicare, Urlaubsanspruch wie in den USA usw.
    Überraschung: in den USA sind die Prämien teils sogar niedriger (bitte von einem Assistenzarzt/Facharztgehalt ausgehen, was i.d.R. die Versicherungspflichtgrenze überschreitet und man daher in der GKV als "freiwillig versichert" geführt wird). Bitte auch nicht vergessen, daß die Beiträge auf Betriebsrenten (und sehr wahrscheinlich demnächst auch auf andere Einkünfte) zu zahlen sind, was in den wenigsten Ländern der Fall sein dürfte.

    The highest benchmark plan premium for a 27-year-old in 2020 is Wyoming's, at $723; the lowest is New Mexico's, at $282.
    Der Arbeitgeber beteiligt sich bis zu 2/3 an den Kosten.

    Ebenso sind in den anderen westeuropäischen Ländern die Kosten für eine Krankenvollversicherung teils erheblich niedriger. Der NHS ist sogar komplett gratis. In Deutschland steuert man dagegen auf "NHS-Leistungen zum US-Premiumtarif" zu. Auch eine interessante Lösung...
    Auf den Unterschied Kasse vs. Versicherung gehe ich jetzt nicht ein. Übrigens war auch in der DDR der Trabi als Luxusartikel bepreist.

    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Wochenlanges-monatelanges Warten bei V.a. aggressiven Tumor, TBC, Protrahierte Pneumonie usw. geht natürlich nicht, im Zweifel, zunehmder Not des Hausarztes werden die Pat. eingewiesen.
    Genau das meine ich. Es wird eingewiesen. Dann sind aus den gesparten EUR fürs Röntgen dann schon mal ein paar Hundert EUR zuungunsten der Solidargemeinschaft gworden. Außerdem sind die Krankenhäuser auch nicht blöd- der sonst gesunde Mittdreißiger wird sicherlich nicht wegen V.a. Bronchitis aufgenommen. Und die D V Fraktur auch nicht. Ambulant Röntgen ist den meisten KH auch nicht erlaubt (da ist wieder die politische Einmischung). Also bleibt dem Patient nur das Aufschlagen im Bereitschaftsdienst mit der Hoffnung auf eine adäquate Diagnostik, oder er/sie muß solange rumtelefonieren, bis sich eben doch jemand findet. Übrigens braucht es auch erst mal jemanden, der einweist.

    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    5) Kritisieren kann jeder, Kontruktive Vorschläge (außer Gelbwesten, Wahlzettel, Geldgießkanne) machen ist schwierig
    Wenn meine kritischen Anmerkungen zur Landarztquote NRW von vielleicht 20.000 Leuten gelesen werden, sich 5000 für die Quote interessieren und aufgrund der Postings (nicht nur meiner) dann 4950 davon Abstand nehmen- dann ist das weiß Gott effektiver, als in die CDU NRW einzutreten und versuchen, Laumann und Spahn zu entmachten. Außerdem ist es heutzutage so, daß "Abweichler" normalerweise schon auf Kreisebene "aussortiert" werden.
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  4. #19
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    1) Ja der GKV Höchstsatz sind für eine Alleinstehende Person viel. Sobald es mehr als 3 Kinder gibt, kippt das System und der gutverdienende Versicherte geht zur GKV, denn hier sind alle Kinder umsonst.
    Auf das Versicherungssystem der USA möchte ich nicht näher eingehen: Probleme sind bekannt: Zahlreiche Personen sind nicht ausreichend versichert oder garnicht versichert, Medikamente sind zu teuer, die Krankenhausrechnungen sind so teuer, dass sie kaum mehr nachvollziehbar sind. Die Verwaltung ist sehr teuer. Das System ist teurer als bei uns trotzdem sind Lebenserwartung niedriger und Kindersterblichkeit höher: https://www.aerzteblatt.de/nachricht...m-so-teuer-ist
    Auch Herr Trump sieht da Handlungsbedarf.

    <<Die Rechnung für die hohen Gesundheitskosten zahlen – weil Medicare, Medicaid und die US-Veteranenbehörden sich günstige Rabatte aushandeln – vor allem die von den Arbeitgebern finanzierten Familienkrankenversicherungen: Sie gaben zuletzt im Durchschnitt um 18.764 US-Dollar pro Haushalt aus. Das ist fast ein Drittel des medianen Haushaltseinkommens in den USA von 59.039 im Jahr 2016. Dies ist ein deutlicher Anstieg seit dem Jahr 2000, als die Kran*ken*ver*siche*rungen nur 6.438 Dollar pro Haushalt oder 17,8 Prozent des mittleren Einkommens ausgeben mussten. Die Folge ist, dass immer weniger US-Amerikaner eine vom Arbeitgeber finanzierte Kran*ken*ver*siche*rung haben (55,7 versus 64,1 im Jahr 2000).>>

    2) der NHS ist nicht komplett umsonst, er finanziert sich aus der NI und allgemeinen Steuern und kleinen Gebühren https://en.wikipedia.org/wiki/National_Insurance; die Briten müssen jedoch somit deutlich weniger Geld für Gesundheit ausgeben, insgesamt wird der NHS in Deutschland etwas zu negativ dargestellt, dabei ist die Lebenserwartung und Kindersterblichkeit in GB nicht anders als hier; es ist nur preisgünstiger organisiert; durch den NHS finanzierte Studien stellen oft fest, dass manche med. Behandlungen deutlich effizienter und kostengünstiger durchgeführt werden können. Zahlreiche Publikationen aus GB haben auch die Therapiestandards in DE beeinflusst.

    3) Insgesamt finde ich das PKV/GKV System auch nicht so berauschend. Insbesondere ist es unfair gegenüber der GKV: Hier dürfen alle chronisch Kranken, Alten, Behinderte Platz nehmen. Die PKV gönnt sich den Sahnekuchen mit gut Betuchten Versicherten.

    4) Also den Mitfünfziger mit V.a. Bronchitis, die sich als Infarktpneumonie bei LE dargestellt hat, wird aufgenommen. Den Mitdreißiger mit Bronchitis müsste man sich selbst klinisch anschauen, wenn unter Antibiotika lange Zeit keine Besserung aufgetreten ist und es ihm klinisch schlecht geht, würde ich ihn aufnehmen. Bei guten AZ kann das Röntgen auch in einer Radiologiepraxis durchgeführt werden. In unserer Region kriegen die Pat. erstaunlich schnell Termine (selbst für MRT), der Befund wird ihnen dann auch noch erklärt (obwohl GKV). Zumindest berichten mir das die GKV Patienten, die vom CT oder MRT kommen. Oft kriegen sie denselben auch direkt mit.

    Ich habe in der Inneren Medizin gearbeitet (was jeder mal so 6-12 Monate machen sollte). Wenn der KV Arzt, der seine Praxis direkt neben der Notaufnahme hatte, nicht weiter wusste, hat er eingewiesen. Letztendlich sieht man dort zahlreiche Einweisungen, die man dann auch weiterverweisen muss: z.B. eine sich verschlechternde, abgeklärte Demenz mit überforderten Angehörigen, viele psych. Beschwerden, trockener Alkoholiker, der Angst hat wieder zu trinken.

    5) Ja das ist auch im Berufsleben so, dass Abweichler oder Leute, die ihre eigene Meinung zu sehr durchsetzen wollen und keine leitende Position haben, aussortiert werden oder auf das Abstellgleis kommen. Genauso ist es wahrscheinlich in der Partei, wenn man unbedingt in die konserative CDU möchte um etwas zu ändern. Nur mit Diplomatie und Kompromißbereitschaft kommt man hier weiter. Es gibt bei Bedarf sonst noch FDP, AfD, Linke, Grüne.
    Geändert von daCapo (01.01.2020 um 11:29 Uhr)



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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen
    Ganz genau. Das heißt im Umkehrschluss, daß die Tariflöhne schlicht unter Marktwert verhandelt sind, was man in Zeiten des Ärztemangels auch erst mal schaffen muß. Womit wir dann wieder bei Punkt 2 meines Postings wären.
    Für Fachärzte/Oberärzte an der Klinik manchmal etwas unfair: Manche erhalten einen Zuschlag andere nicht. Bei dem einen ist er höher, bei dem anderen weniger auch, der letzte hat Tariflohn.



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