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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Diamanten Mitglied
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    Ich glaube, dass deine Fragestellung etwas am Ziel vorbei geht. Denn normalerweise schickt man, zumindest bei 1 und 2, halt seine Zeugnisse einfach mit. Bei 2, weil man aus rechtlichen Gründen muss, bei 1, weil es üblich ist. Ob die dann eine Rolle spielen, ist eine ganz andere Frage.

    In meinem Semester gabs genug Leute, die ihre Zeugnisse nicht mitgeschickt haben und trotzdem eine anspruchsvolle Doktorarbeit an einer guten Klinik bzw. eine Stelle an einer guten Uniklinik-Klinik bekommen haben. Und es gibt auch mehrere Leute, die trotz wirklich bescheidener Noten an deutschlandweit führenden Uniklinik-Kliniken untergekommen sind. Ich schließe daraus, dass es auch mit schlechten Noten viele Möglichkeiten gibt.

    Ich hatte durchwegs gute Noten, hatte aber fast nie den Eindruck, dass die irgendwen beeindruckt haben. (Wäre ja auch absurd, wenn das der Fall wäre, oder?) Die meisten Ärzte wissen ja, wie wenig aussagekräftig die Noten sind. Klar, ich hatte schon die eine oder andere Uniklinik-Klinik, die so sehr versucht hat, elitär zu sein, wo man dann noch x-Mal darauf hingewiesen hat, wie selektiv sie sind und wie schwer das alles ist, und dass ich ja unbedingt jetzt schon wissen sollte, worauf ich mich dann nach meinem Facharzt spezialisieren will, usw. usf. Aber das hat auf mich immer eher lächerlich gewirkt, da das meist Kliniken waren, die objektiv betrachtet gar nicht so ruhmreich sind. Außerdem fühle ich mich von solchem Gehabe eher abgestoßen. Eine Klinik, die wirklich gut ist, sollte es meines Erachtens nicht nötig haben, ständig darauf hinzuweisen, sondern sollte einfach die Taten für sich sprechen lassen.

    Außerdem ist jeder Chefarzt halt anders. Natürlich hat man nicht an jeder Uniklinik mit einer Vier Chancen. Das hat aber auch nie jemand behauptet Man sollte nicht vergessen, dass man auch mit einem 1,0-Abschluss nicht an jeder Uniklinik Chancen hat Wenn man die Grenzen der eigenen Noten ausloten will, kann man sich ja in Hamburg oder in München auf eine Derma-, HNO- oder PCH-Stelle bewerben

    Aus meinem Semester gibt es, wie bereits erwähnt, einige, die, manche in Deutschland, manche in der Schweiz, Stellen an sehr angesehenen Uniklinik-Kliniken bekommen haben. Die meisten von denen hatten gute (manchmal auch sehr gute) Noten, aber es gab eben auch mehrere, deren Noten eher am unteren Ende der Kurve waren.

    Außerdem sollte man nicht vergessen, dass eine Korrelation halt nicht unbedingt Kausalität impliziert. Ja, logisch, natürlich haben die, die an superelitären Uniklinik-Kliniken anfangen wollen (und anfangen), im Durchschnitt (!) überdurchschnittliche Noten. Aber das bedeutet doch bitte noch lange nicht, dass diese Noten für die Stellen notwendig oder ursächlich wären. Natürlich werden Menschen, die im Medizinstudium besonders engagiert waren, die besonders fleißig waren, die besonders effizient und intelligent gelernt haben, die einen besonders hohen Leistungsanspruch haben (A), und deshalb überdurchschnittliche Noten hatten (B), überproportional oft an einer guten Uniklinik-Klinik anfangen (C). Aber nicht, weil B C verursacht hat, sondern weil A sowohl B als auch C verursacht hat.

    Nachdem ich vor meinem Medizinstudium in der universitären Forschung tätig war, kann ich dir jedenfalls versichern, dass die Noten im Berufungsverfahren völlig irrelevant sind. Da geht es in erster Linie um Publikationen und um Drittmittel. Je mehr Millionen, desto besser. Und dann am Rand vielleicht auch noch um die Qualität der klinischen Tätigkeit. Und dass eine Doktorarbeit für eine wissenschaftliche Karriere erforderlich ist, ist ja hoffentlich selbsterklärend. Sie ist halt der erste winzige Schritt einer wissenschaftlichen Karriere.

    P.S.: Mein Eindruck war nicht, dass die PJ-Performance eine nennenswerte Rolle spielt. (Was soll das außerdem auch heißen? Kann besonders gut Blut abnehmen? Bleibt jeden Tag länger da ohne zu maulen? ) Was schon wichtig sein kann ist, dass man sich mit den Oberärzten gut versteht, dass die den Eindruck haben, dass man ein echtes Interesse am Fach hat, dass man weiß, was das Fach mit sich bringt. Denn die legen dann natürlich ein gutes Wort für einen ein, wenn man sich bewirbt - das läuft ja alles informell. Irgendein seltsames PJ-Zeugnis interessiert doch niemanden. Aber keine Angst, auch viele unauffällige PJler sind dann in der entsprechenden Abteilung untergekommen. Es gibt halt sehr viele Stellen und oft nur noch sehr wenige Bewerber



  2. #12
    Gold Mitglied
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    P.S.: Mein Eindruck war nicht, dass die PJ-Performance eine nennenswerte Rolle spielt. (Was soll das außerdem auch heißen? Kann besonders gut Blut abnehmen? Bleibt jeden Tag länger da ohne zu maulen? ) Was schon wichtig sein kann ist, dass man sich mit den Oberärzten gut versteht, dass die den Eindruck haben, dass man ein echtes Interesse am Fach hat, dass man weiß, was das Fach mit sich bringt. Denn die legen dann natürlich ein gutes Wort für einen ein, wenn man sich bewirbt - das läuft ja alles informell. Irgendein seltsames PJ-Zeugnis interessiert doch niemanden. Aber keine Angst, auch viele unauffällige PJler sind dann in der entsprechenden Abteilung untergekommen. Es gibt halt sehr viele Stellen und oft nur noch sehr wenige Bewerber
    Naja, in meinem Inneretertial hab ich dank Blutentnahmedienst garnicht mal viel Blut abgenommen und hatte Patientenzimmer, die ich betreut habe. Dann gabs immer noch fachliche Fragen, war also echt gut. Das trotz Uniklinik und dann lief das genauso wie du das schilderst, einer der Stations-OA hatte mir dann nahegelegt, mich bei denen zu bewerben und so kams dann auch. Aber das soll ja nicht heißen, dass man als "unauffälliger" PJler chancenlos wäre. Gibt ja genug Stellen :p und ich arbeite jetzt auch an einem Haus, mit dem ich im Studium null Kontakt hatte.

    Das mit dem PJ-Zeugnis stimmt so auch zu 100%, das ist meist eh nur ein generisches Schreibsel was keinen so wirklich interessiert.



  3. #13
    Diamanten Mitglied
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    Ja, gut, das ist natürlich der Idealfall. Dann hattest du das Glück, eine gute Abteilung erwischt zu haben!

    (Sorry für meinen etwas extremen Zynismus bei dieser einen Aussage War nicht bös gemeint.)



  4. #14
    Gold Mitglied
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Ja, gut, das ist natürlich der Idealfall. Dann hattest du das Glück, eine gute Abteilung erwischt zu haben!

    (Sorry für meinen etwas extremen Zynismus bei dieser einen Aussage War nicht bös gemeint.)
    Alles gut! Beim zweiten Lesen kam mir mein Zeug auch etwas missverständlich vor



  5. #15
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Die Frage ist aus einem anderen Grund wenig zielführend: Die allermeisten versuchen ja die bestmögliche Note zu erreichen. Manche Chefs legen mehr Wert drauf, andere weniger. Ansonsten ist es eine Frage von Angebot und Nachfrage. Aber so wirklich ändern- außer ordentlich zu lernen- kann man es doch eh nicht.

    Dass man eine gute Promotion haben sollte, wenn man in die Forschung will, sollte auch irgendwie offensichtlich sein.
    Dass man es vielleicht etwas schwerer haben wird bei einer Bewerbung im gleichen Haus, wenn man im PJ gezeigt hat, dass man zwei linke Hände hat und ständig mit den Kollegen aneinandergeraten ist oder man stinkefaul ist, ist auch irgendwie offensichtlich.

    Ansonsten (und das ist auch irgendwie offensichtlich): Man muss umso besser sein, je ambitionierter die Karrierepläne sind sind und je ungünstiger das Verhältnis Bewerber zu Stellen ist.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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