Angesichts eines heute in der örtlichen Tageszeitung veröffentlichen Bildes eines Verkehrsunfalls (Riesengroßer Lastwagen liegt auf die Beifahrerseite umgekippt in der Böschung einer Landstraße. Der Beifahrer wurde herausgeschleudert und ist schwerstverletzt, der Fahrer tot.) frage ich mich, was man als Ersthelfer unternehmen sollte und was man aus Eigenschutz besser lässt.
Jetzt so in Ruhe vom Schreibtisch aus lässt sich die richtige Reihenfolge ja leicht aufsagen: Selbstschutz (auf den vielleicht noch fließenden Verkehr achten, so sicher wie möglich parken, Warnweste anziehen), Unfallstelle absichern. Wenn einer der Verletzen und aus dem Fahrzeug herausgeschleuderten Personen aber z.B. eine starke Blutung aufweist und nicht gerade auf der Fahrbahn liegt, würde man vermutlich erst versuchen, eine Blutstillung einzuleiten, dann den Rettungsdienst alarmieren, und dann -wenn überhaupt erforderlich- endlich die Unfallstelle mittels Warndreieck absichern. Mit "wenn überhaupt erforderlich" meine ich in dem Fall: wenn die Unfallstelle z.B. hinter einer Kurve liegt. Denn einen umgefallenen LKW sehen die Fahrer des fließenden Verkehrs auf gerader Strecke ja sowieso eher, als ein im Vergleich kleines Warndreieck. Wenn das verunfallte Fahrzeug ein PKW ist, ist die Absicherung der Unfallstelle natürlich auf jeden Fall erforderlich.
Daß ich von wilden Kletteraktionen in ein LKW-Führerhaus absehen würde, ist klar. Aber wie sieht es mit der Brandgefahr eines Fahrzeugs (PKW) oder mit verspäteter Airbagauslösung aus? Beides könnte einen als Ersthelfer ja selbst gefährenden, wenn man versucht, bewusstlose Personen aus dem PKW zu retten.