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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
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    Hallo,

    ich war nur in kleinen Häusern (Level 3 und 2). In beiden Häusern hatten wir Kinder, die nicht levelgerecht halt dort rausgefallen sind und von uns Assistenten erstversorgt werden mussten. Soweit mir es bekannt ist, ist in dieser Zeit dabei kein Fehler gewesen, aber gut fühlt sich das nicht an, da alleine zu sein oder zu wissen, dass dein Hintergrund eher länger braucht, um reinzukommen.

    Ich hatte bei der ersten (und einzigen) notfallmäßigen Intubation eines Neugeborenen vorher 3x intubiert. 2x im HNO-OP unter Aufsicht der Anästhesisten, 1x vor Verlegung mit Hubschrauber ins Herzzentrum, weil das Kind unter Minprog zuviele und zu lange Apnoen hatte, unter Aufsicht von CA und Stationsärztin. Es hat im Notfall super geklappt, aber ich halte es für Zufall. Übung dafür hast du in einem höheren Level vorher bestimmt mehr.

    Für die Allgemeinpädiatrie und Niederlassung habe ich allerdings vermutlich mehr gelernt, weil wir nicht für jedes Fachgebiet einen Experten hatten, sondern zusammen mit der Visite und den Stationskollegen auch manches erarbeiten mussten. Das bleibt irgendwie doch mehr hängen, als wenn der subspezialisierte Facharzt nur die Anordnung schreibt und dann wieder in seine Sprechstunde verschwindet. Aber auch das ist ja von Haus zu Haus verschieden, kommt auch darauf an, wie sehr sie ihren Lehrauftrag annehmen und ausleben.

    Hast du die Möglichkeit zu hospitieren oder Kollegen der in Frage kommenden Häuser zu fragen?

    Viele Grüße
    Annekii
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



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  2. #7
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    Ich finde auch, es hat (natürlich) zwei Seiten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man im kleinen Haus zwar erstmal, in der Einarbeitung bzw. im Tagdienst, deutlich enger betreut wird. Im großen Haus kommt hin und wieder der Oberarzt vorbei, im kleinen habe ich die ersten Wochen nur mit OA Visite gemacht und stand eben nicht am ersten Tag da und sollte "einfach mal machen". Je nach Personalsituation kann es aber natürlich überall auch mal genau so aussehen, das ist klar..
    Dafür macht man aber nach einigen Wochen (du mit bereits Praxiserfahrung wahrscheinlich noch schneller) erste Nachtdienste, bei denen man dann auch gerne (je nach Intensiv) komplett alleine ist für Kreißsaal/Intensiv/Station/Ambulanz. So war es zumindest in meinem alten Haus. Das sorgt schon für Adrenalin in den ersten Diensten, auch wenn nix "wildes" passiert. Im Maximalversorger hier machen die Neu-Assistenten erst nach ca. 1 Jahr Nachtdienste.

    Man kriegt halt alle Kinder (ohne offensichtlich chirugische Probleme), wenn man keine Haut/Augen/HNO/Kinderchirurgie/etc im Haus hat. Im Maximalversorger gehen alle Commotios direkt zu den Chirurgen, neurologische Erstbegutachtung von Kindern, die auf den Kopf gefallen sind, lernt man als pädiatrischer Assistent hier nicht. Für alle möglichen Sachen füllt man Konsile aus - auf der einen Seite ist's natürlich toll, auch kompliziertere Sachen im Haus behandeln zu können und im Zweifel eben einfach die andere Fachdisziplin fragen zu können, aber im kleinen Haus überlegt man halt erstmal viel genauer und recherchiert im Zweifel, ob man das noch selbst behandeln kann oder was man genau braucht.
    Ein Punkt ist - meiner Meinung nach - auch, dass der Durchsatz im großen Haus viel größer ist. Sprich, mehr Patienten, mehr rein/raus, mehr Chaos. Es gibt zwar für mehr Tätigkeiten jemand anderen, der das übernimmt (Beispiel Sozialarbeiter, die sich um Jugendamt/Behörden/etc Kontakte kümmern, Sonoärzte für Routine-Sonos, etc), dafür hast du im Zweifel mehr Papierkram wie Briefe schreiben. Sonos habe ich im kleinen Haus alle selbst gemacht ab den ersten Wochen bzw. nach einem Kurs, jetzt gerade mache ich kaum welche, weil dafür jemand kommt. Hat Vor- und Nachteile.

    Insgesamt würde ich aus meiner Erfahrung (knapp 2 Jahre kleines Level 2 Haus, jetzt seit einigen Wochen Maximalversorger) sagen, für einen Anfang ist ein kleines Haus sehr gut. Auch um zu wissen, dass ein (meistens) schönes bzw. halbwegs ruhiges Arbeiten geht. Immer natürlich abhängig davon, wo du dich siehst.. Willst du mal Chef irgendwo werden, ist Uni sicher der bessere Weg. Aber das willst du ja eher nicht.
    Intensivzeit habe ich übrigens vom Chef des kleinen Hauses nach den knapp 2 Jahren komplett bescheinigt bekommen. Geht auch mit Level 2. Muss man natürlich klar haben, dass Uni/Maximalversorger-Intensivzeit was anderes ist als Level2-Intensivzeit.
    Ich sehe mich z.B. eher an einem kleinen Haus, auch in Zukunft. Aber etwas Groß-Intensiv-Erfahrung wollte ich ganz gerne haben..



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