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Zitat von
npspammer
Wie sieht es denn mit den langfristigen Perspektiven aus? Ein Problem welches von vielen Pharmamitarbeitern beschrieben wird, ist dass es je nach Trends häufig zu Schließungen bestimmter Sparten mit entsprechenden Entlassungen kommt. Wie geht's dann mit 50 Jahren und ohne Job für den klassischen Pharmarzt weiter? Welche Exitmöglichkeiten gibt es, wenn ab 40 die Reisebereitschaft nicht mehr den Arbeitgeberanforderungen entspricht?
Der annähernde Beamtenstatus bei gutem Einkommen ist halt immer noch ein sehr starkes Argument für den klassischen Arztberuf.
Es stimmt schon das einige Bereiche manchmal wegfallen, Beispiel: Alle read-outs von Pipelinemolekülen für ein Indikationsgebiet sind negativ oder nicht konkurrenzfähig und weitere Studien nicht geplant, dann ist der Bereich natürlich nicht zu halten. Das ist bei kleineren Unternehmen sicher schmerzhaft, bei großen, breit aufgestellten Unternehmen aber sicher gut aufzufangen. Aus meiner (sicher eher noch kurzen Erfahrung) ergeben sich dort häufig intern andere neue Optionen, weil gleichzeitig neue Indikationsgebiete aufgebaut werden, wo hingewechselt werden kann. Man muss sich ja nur einmal die Pipeline im Bereich der Onkologie von einigen Unternehmen anschauen, da ergeben sich immer schnell Optionen, wenn es in einem Bereich nicht läuft und die Unternehmen sind natürlich daran interessiert erfahrene Mitarbeiter zu halten und Ihnen dann neue Persoektiven zu geben.
Der Punkt mit den Exitoptionen ist auf jeden Fall valide, eine Option ist natürlich Klinik/Praxis, was mit Facharzt und wenn man nicht so lange aus der unmittelbaren Patientenversorgung raus ist natürlich einfacher ist. Der Punkt mit der Reisebereitschaft ist auf jeden Fall ein Argument, nicht jeder will immer mehrmals im Jahr transatlantik reisen und noch zu mehreren anderen Kongressen in Europa (betrifft aber meiner Meinung nach genauso Leute aus der Klinik, die sich entsprechend für Forschung interessieren, dass will ja auch nicht jeder so ein komplettes Leben machen). Optionen, wenn man weiter nah an der Wissenschaft sein will, in den Bereich der wissenschaftlichen Dossieeerstellung für die Zulassungen zu gehen (kann sehr spannend sein aber sicherlich nicht für jeden etwas, quasi wie Doktorarbeit schreiben) oder in die Verhandlungen/Beratungen mit dem GBA und daraus Ableitung von weiterer notwendiger Evidenzgenerierung durch neue Projekte und diese selbst in die Hand nehmen.
Man muss aber auch sagen, dass im Vergleich zur Klinik bis auf die Reisebelastung, die sonstige Arbeitsbelastung so viel besser ist, dass viele das auch einfach in Kauf nehmen. Mehrmals längere Reisen mit 40 im Vergleich zu 7 Tage Hintergrunddienst als Oberarzt im Monat in der Klinik bei sonst durchschnittlich 45 Stundenwoche mit Homeofficemöglichkeit und Wochenende garantiert frei. das kann man schon langfristig machen.