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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Hallo Mitgliederinnen und Mitglieder,

    Ein PJler Kollege bat mich um Hilfe, da er selbst unter rezidiv. depressiven Phase leide und mir die Frage stellte, ob er doch nicht alles hinschmeißen soll. Er habe das Studium aufgrund elterlicher Wünsche aufgenommen, aber die Krankenhausarbeit würde ihn vollständig zerstören. Tatsächlich beobachte ich ihn morgens, wie er bei verschiedenen Aufgaben mehrfach würgt und erbrechen muss. Auf Nachfrage hänge das mit dem Stress zusammen. Er könne das Krankenhaus nicht mehr sehen, will aber das letzte Tertial irgendwie zu Ende bringen.

    Um ehrlich zu sein konnte ich ihm nicht wirklich helfen. Ich wollte ihm nun auch nicht direkt raten wirklich abzubrechen, aber im Geheimen denke ich mir, dass das Ganze ohne Krankenhauserfahrung sehr schwierig werden wird...



  2. #2
    straight outta hell
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    Ganz allgemein würde ich davon abraten, ein Studium wenige Wochen/Monate vor der Abschlussprüfung abzubrechen. Vor allem wenn man viele Jahre studiert hat. Selbst wenn er niemals als Arzt arbeiten wird. Zwingt einen ja keiner ins Krankenhaus nur weil man einen Abschluss in Medizin hat.

    Letzten Endes wird er sich so oder so Gedanken um berufliche Alternativen machen müssen. Egal ob jetzt mit oder ohne Abschluss. Mit Abschluss hat man jedoch eine Rückfallebene, ohne Abschluss hat man etliche Jahre studiert und dennoch nichts in der Hand. Er muss sich halt klar machen, wo das Problem ist. Arbeit im Krankenhaus kann man je nach Fachbereich umgehen, wenn’s um Arbeit gänzlich ohne Patienten geht, wird’s zwar schwieriger aber nicht unmöglich. Ganz ohne Medizin wird die Luft halt dann irgendwann dünn. Da sollte er dann aber sich halt tatsächlich schonmal Gedanken gemacht haben, was er stattdessen will und wie er das am sinnvollsten erreicht. Auch im Bezug auf Zweitstudium usw. Wird ihm vermutlich nicht erst im PJ aufgefallen sein, dass ihm die Medizin widerstrebt.



  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    02.03.2019
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    Ich kaufe ihm das nicht Ganz ab, er hat sicherlich eine gewisse Affinität zur Medizin, sonst hätte er schon zuvor abgebrochen. Ich denke, dass man für die Krankenhaustätigkeit einfach eine gewisse interne Resilienz benötigt, um nicht bei jedem Schmerzensschrei des Patienten tachykard zu werden.

    Ich würde ihm ja die Radiologie oder sowas empfehlen; aber verkneife es mir zu tun, da die Zukunft des Faches doch recht unsicher ist.



  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    Man kann im Gesundheitsamt arbeiten, man kann beim MDK arbeiten, man kann in einer Praxis arbeiten. Und wer z.B. in einem Krankenhauslabor arbeitet, hat trotz der ärztlichen Tätigkeit in einem Krankenhaus nicht mit den Nachteilen des Stationsalltags zu kämpfen. Es gibt durchaus Möglichkeiten, schon als Assistenzarzt dem üblichen Krankenhausalltag aus dem Weg zu gehen.

    Und es klingt so, als bräuchte er eine Behandlung. In einer psychischen Ausnahmesituation kann man nicht klar denken, da sollte man keine großen Schritte wie einen Studiumsabbruch in die Wege leiten.

    Intelligent wäre also: Studium abschließen, parallel dazu Behandlung aufnehmen, dann nach Remission überlegen, welche der vielen Möglichkeiten abseits des üblichen Krankenhausalltages man aufnehmen will.
    Geändert von davo (30.12.2019 um 16:39 Uhr)



  5. #5
    Gold Mitglied
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Man kann im Gesundheitsamt arbeiten, man kann beim MDK arbeiten, man kann in einer Praxis arbeiten. Und wer z.B. in einem Krankenhauslabor arbeitet, hat trotz der ärztlichen Tätigkeit in einem Krankenhaus nicht mit den Nachteilen des Stationsalltags zu kämpfen. Es gibt durchaus Möglichkeiten, schon als Assistenzarzt dem üblichen Krankenhausalltag aus dem Weg zu gehen.
    Sowohl für Gesundheitsamt als auch für MDK braucht man einen Facharzt meistens.
    Welche Möglichkeiten als Assi gäbe es denn noch? Ich frage für mich persönlich, weil ich mit der Stationsarbeit ebenfalls nicht klar komme. Ich bin ja im Moment im Innere-Tertial und überlege mir ernsthaft die ganze Zeit, welche Wege es gibt der klassischen Stationsarbeit zu entgehen. Mich stören nicht die Patienten, sondern die 8 Stunden am Tag, die ich arbeiten muss. Ich komme irgendwie mit der 40h-Woche überhaupt nicht klar und merke, dass ich psychisch und körperlich (Ischialgie bds.) ziemlich darunter leide. Bin anscheinend doch nicht so belastbar, wie ich dachte.



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