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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
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    Zitat Zitat von Pflaume Beitrag anzeigen
    Du machst dir wirklich viel zu viele negative Gedanken. davo hat die richtigen Worte gefunden. Deine Angst ist größer als die Realität.

    Probleme werden auf anderen Seiten liegen als denen, die du dir mit deinen emotionalen Horrorszenarien im Moment ausmalst. Es wird eher so sein, dass du dich bei deiner ersten Stelle maximal überfordert fühlst (tut fast jeder), dir bestimmt auch irgendwann mal Gedanken darum machst, dass du nicht einfach schlechte Noten hast, sondern daß die schlechten Noten nur das sichtbare Zeichen dafür sind, dass du auch tatsächlich nix weißt. Möglicherweise wirst du dich zu perfektionistisch um Dinge kümmern wollen, um die andere sich nicht kümmern.... irgendwo in solchen Bereichen werden möglicherweise Probleme liegen.

    Deine Noten und dass du keine Promotion hast sind relativ egal. Eingestellt wirst du trotzdem, und, wichtig: Du kanst auch trotzdem was! "on the job" lernen wirst du wie jeder andere auch. Hart wirds werden, aber erst dann, wenn du eingestellt *bist*. Und der Anfang wäre auch dann hart, wenn du bessere Noten hättest. Man wächst in ganz viele Sachen mit der Zeit rein, sowohl emotional als auch fachlich. Wo deine Probleme liegen werden, weißt du noch gar nicht. Und du weißt auch nicht, was du alles kannst. Und was du vielleicht nicht kannst. Schallen kannst du anscheinend immerhin schon mal ein bißchen ;)

    Ich habe Assistenten erlebt, die schlechte Noten hatten, aber viele Famulaturen gemacht hatten und sich im PJ engagiert hatten oder halt auf andere Weise "gut" waren. Die hatten den praktischen Ablauf auf Station schneller drauf als Leute mit guten Noten, die sich ums Praktische im ganzen Studium gedrückt hatten. Die Noten haben damit, wie man am Anfang zurecht kommt, relativ wenig zu tun. Ich habe gute (ehemalige) Studenten erlebt, die überhaupt nicht in der Lage waren, zu erkennen, wenn jemand, der in die Notaufnahme kam, wirklich krank war. Leute, die einem alle möglichen Spitzfindigkeiten im EKG vorbeten konnten, die ich teilweise selbst bei Bedarf im Buch nachschlagen würde, die aber Leute mit Thoraxschmerz auch durchaus mal 2 h in der Notaufnahme sitzen hatten, bevor sie überhaupt auf deren EKG draufgeschaut haben, weil sie es nicht auf die Reihe gekriegt haben, ihre Prioritäten richtig zu setzen. Es ist letztlich auch ziemlich egal für dein Standing, was du z.B. am Anfang (neu eingestellt) kannst oder nicht. Wesentlich ist eher, dass man im Lauf der Zeit Fortschritte sieht.

    So etwas weiß auch (fast) jeder Chefarzt. Und schon deshalb wirst du im Vorstellungsgespräch nicht auseinandergenommen werden. Gibt Typen, die das tun. Aber die Mehrzahl tuts nicht, sondern ist froh, dass sich überhaupt jemand bewirbt. Und nicht vergessen: Jeder, der dich zum Vorstellungsgespräch einlädt, hat dich immerhin schon mal *eingeladen*. Also soll er wegen deiner Noten ruhig die Fresse halten. Ich weiß, dass es auch Menschen gibt, die Leute nur zum Vorstellungsgespräch einladen, um ihnen blöde Sprüche zu drücken (davon habe ich zweimal an der Uniklinik gehört), aber das ist selten und im Grunde ziemlich lächerlich.

    Wenn du dich für labil hältst, wäre eine Möglichkeit, dass du dir einen Coach oder Therapeuten besorgst, zu dem du 1mal im Monat gehst und besprichst, was anliegt. Es werden Situationen kommen, in denen du dich massiv überfordert fühlst und denkst, du bist der letzte Depp. Ich habe auch Leute im Stationszimmer heulen sehen, die ihr Studium mit 1 abgeschlossen haben. Kannst auch Bewerbungen mit einem Coach besprechen, gibt jede Menge Bewerbungs-Coaches. Ich habe Bewerbungs-Coaching 2x in Anspruch genommen und fand es lohnend. Ist allerdings *nicht* nötig, um einen Job als Assistenzarzt in der Inneren zu bekommen. Coaching-Termine kosten 100 bis 150 Euro pro Termin. Laß es dir als berufliches Coaching auf die Rechnung schreiben und setz es von der Steuer ab.

    Du machst so viel Mut, danke !!
    Arbeitest du an einer Uniklinik ?



  2. #12
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    In der Inneren abseits von Großstädten oder Unikliniken hat man heutzutage doch allein schon mit ner deutschen Approbation und Deutsch als Muttersprache nen riesigen Vorteil.

    Du kannst ja ne Stelle in nem kleinen Haus im ländlichen Raum annehmen erstmal und dann nach 2-3 Jahren an ein größeres Haus oder Uni wechseln.



  3. #13
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    Zitat Zitat von HalloPeter Beitrag anzeigen
    In der Inneren abseits von Großstädten oder Unikliniken hat man heutzutage doch allein schon mit ner deutschen Approbation und Deutsch als Muttersprache nen riesigen Vorteil.

    Du kannst ja ne Stelle in nem kleinen Haus im ländlichen Raum annehmen erstmal und dann nach 2-3 Jahren an ein größeres Haus oder Uni wechseln.
    Aber dann noch mal an der Uni genommen zu werden wird bestimmt nicht einfach



  4. #14
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    Warum denn das? Bei Altassistenten/Fachärzten in der Chirurgie mag das vielleicht noch stimmen, aber in der Inneren ist jemand mit Erfahrung doch VIEL interessanter als ein frischer Absolvent. Ist sofort einsetzbar, kann die Stationsarbeit, hat ein Gespür für die Klinik und Notfälle - was will man mehr. An meiner Studiums-Uni hat dieses Jahr jemand angefangen, der vorher in einem vorklinischen Fach tätig war. Ist zwar weder eine Großstadt noch eine Uniklinik mit großem Ruf - aber trotzdem immerhin Uni. Wie schon gesagt: Der Arbeitsmarkt in der Inneren ist völlig leergefegt, und es gibt genug Absolventen, die Unikliniken meiden. Immer weniger Leute wollen sich die dortigen Arbeitsbedingungen antun - und das völlig zu Recht.



  5. #15
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    Zitat Zitat von Sonnenschein89x Beitrag anzeigen
    Aber dann noch mal an der Uni genommen zu werden wird bestimmt nicht einfach
    Das ist heute alles kein Problem mehr. Ich kenne eine Menge Leute, die an kleineren Häusern angefangen haben und kurz vor dem Facharzt oder danach an die Uniklinik sind. Ich bin auch erst als Facharzt an die Uni gewechselt (ohne Promotion). Meine Uniklinik hat sogar Leute eingestellt, die vorher an einer Rehaklinik waren. Und auch eine Kollegin mit abstrus schlechten Arbeitszeugnissen. Letztere hat in der Uni allerdings auch nicht wirklich einen Fuß auf den Boden gekriegt, sondern wurde eben dafür verwendet, ungeliebte Deppenaufgaben zu erledigen, bis sie irgendwann wieder gegangen ist. Man kann an der Uni ja immer jemanden brauchen, der damit zufrieden ist, den ganzen Tag Blutkonserven anzuhängen und interne Verlegungsbriefe zu schreiben und dafür universitäre Weiterbildung bescheinigt zu bekommen.

    Aber abgesehen davon: Muß man denn überhaupt an die Uni? Selbst wenn man von einem kleinen Haus nicht mehr an die Uni wechseln könnte, wäre das doch kein Argument dafür, an der Uni anzufangen, wenn einen das nicht grundsätzlich interessiert bzw. man entsprechende Karriere machen will. Ich würde davon abraten, in der Inneren an ganz kleinen Krankenhäusern zu arbeiten (Häuser mit 150 Betten, davon 40-60 internistisch oder so was), weil da - abgesehen von vielleicht einzelnen gut organisierten und spezialisierten Abteilungen - die gesamte Struktur meistens schlecht ist und weil der Rettungsdienst die meisten kranken Leute an solchen Häusern vorbeifährt, aber in einem 200- bis 600-Betten-Haus mit entsprechender Notaufnahme und internistischen Abteilungen oder gar einem außeruniversitären Maximalversorger kann man doch alles machen und lernen, was man braucht, wenn man nicht unbedingt Chefarzt werden will.
    Geändert von Pflaume (06.01.2020 um 23:21 Uhr)



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