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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
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    Zitat Zitat von Pflaume Beitrag anzeigen
    Das ist heute alles kein Problem mehr. Ich kenne eine Menge Leute, die an kleineren Häusern angefangen haben und kurz vor dem Facharzt oder danach an die Uniklinik sind. Ich bin auch erst als Facharzt an die Uni gewechselt (ohne Promotion). Meine Uniklinik hat sogar Leute eingestellt, die vorher an einer Rehaklinik waren. Und auch eine Kollegin mit abstrus schlechten Arbeitszeugnissen. Letztere hat in der Uni allerdings auch nicht wirklich einen Fuß auf den Boden gekriegt, sondern wurde eben dafür verwendet, ungeliebte Deppenaufgaben zu erledigen, bis sie irgendwann wieder gegangen ist. Man kann an der Uni ja immer jemanden brauchen, der damit zufrieden ist, den ganzen Tag Blutkonserven anzuhängen und interne Verlegungsbriefe zu schreiben und dafür universitäre Weiterbildung bescheinigt zu bekommen.

    Aber abgesehen davon: Muß man denn überhaupt an die Uni? Selbst wenn man von einem kleinen Haus nicht mehr an die Uni wechseln könnte, wäre das doch kein Argument dafür, an der Uni anzufangen, wenn einen das nicht grundsätzlich interessiert bzw. man entsprechende Karriere machen will. Ich würde davon abraten, in der Inneren an ganz kleinen Krankenhäusern zu arbeiten (Häuser mit 150 Betten, davon 40-60 internistisch oder so was), weil da - abgesehen von vielleicht einzelnen gut organisierten und spezialisierten Abteilungen - die gesamte Struktur meistens schlecht ist und weil der Rettungsdienst die meisten kranken Leute an solchen Häusern vorbeifährt, aber in einem 200- bis 600-Betten-Haus mit entsprechender Notaufnahme und internistischen Abteilungen oder gar einem außeruniversitären Maximalversorger kann man doch alles machen und lernen, was man braucht, wenn man nicht unbedingt Chefarzt werden will.
    Je nach Abteilung kann Uni schon Sinn machen, entweder weil es die gewünschte Abteilung nur dort gibt oder diese ein größeres Spektrum hat. Nephro z.B würde ich mit entsprechendem Facharztwunsch lieber an ner Uni machen, alleine weil du da viel besser die Akutbetreuung von Transplantpatienten mitbekommst. Für den Allgemeininternisten aber jetzt nicht wirklich notwendig.

    Ansonsten spricht eigentlich nur der Wunsch nach Lehrtätigkeit (was man aber auch peripher machen kann) oder der Forschungswille für die Uni. Zumindest sollte man sich von dem Gedanken, dass an einer Uniklinik ausschließlich die besten Kliniker sind, schnell verabschieden.



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  2. #17
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    Nephro ist ein super Thema, vielen Dank! Gerade in die Nephro an der Uni kommt man aber zum Beispiel tatsächlich *leichter*, wenn man vorher zwei bis drei Jahre an einem kleineren Haus war, als wenn man sich als Berufsanfänger dort bewirbt.

    Natürlich kann es besser sein, bei bestimmten Spezial-Interessen eine Zeit an die Uni zu gehen. Aber selbst als Nephrologe wird man auch in einem Dialyse-MVZ angestellt, wenn man nie an der Uni war. Oder anderes Beispiel Onkologie oder Pulmologie... natürlich sieht man an der Uni Dinge, die man woanders nicht sieht. Ich habe auch an der Uniklinik Erfahrungen gemacht, die ich woanders nicht hätte machen können. Aber man kommt auch ohne zurecht, wenn man eben nicht die höchsten Ansprüche an sich selbst oder die eigene Karriere hat. Für ne Oberarzt-Stelle an einer mittelgroßen Klinik oder die Niederlassung reicht es auch ohne Uni. Gibt auch genug Leute, die jahrelang an der Uni arbeiten und am Ende trotzdem nicht viel von den Dingen gesehen haben, die für die Weiterbildung wichtig wären.

    Ich habe manchmal den Eindruck, das einzige, was bei Ärzten an der Uniklinik wirklich zuverlässig größer und besser ist, ist das Ego.
    Geändert von Pflaume (06.01.2020 um 22:53 Uhr)



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  3. #18
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    Gerade in die Nephro an der Uni kommt man aber zum Beispiel tatsächlich *leichter*, wenn man vorher zwei bis drei Jahre an einem kleineren Haus war, als wenn man sich als Berufsanfänger dort bewirbt.
    Stimmt, einige der Assis in der Nephro meiner Uni hatten schon vorherige Berufserfahrung.

    Aber selbst als Nephrologe wird man auch in einem Dialyse-MVZ angestellt, wenn man nie an der Uni war.
    Stimmt auch, bin da eher von meiner persönlichen Präferenz ausgegangen.

    Gibt auch genug Leute, die jahrelang an der Uni arbeiten und am Ende trotzdem nicht viel von den Dingen gesehen haben, die für die Weiterbildung wichtig wären.
    Auch das stimmt, man munkelt dass an gewissen Unikliniken die für den Facharzt relevanten Interventionen erst mit der Venia legendi gewährt werden..mal ganz davon abgesehen dass der Allgemeininternist an einer Uniklinik (sofern er denn gemacht wird) mMn nicht für die Niederlassung so geeignet ist.


    Man liest ja häufig hier, dass die Leute immer an die Uniklinik wollen und sich aber garnicht bewusst sind, was das für Vor- und Nachteile hat



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  4. #19
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    In meiner Uniklinikabteilung haben im letzten Jahr Berufsanfänger, fortgeschrittene Assistenzärzte und Fachärzte angefangen.

    Und gerade Uni-Innere ist halt auf hochspezialisiert und beschränkt sich auf ein bestimmtes Patientenklientel. Alles, was da nicht wirklich reinpasst, wird in die umliegenden Krankenhäuser verteilt. Teilweise sogar dann wenn es hier in der ZNA aufschlägt. Das schränkt das Patientenklientel halt ziemlich ein.

    Will man spezielle Sachen lernen, wie die schon erwähnt Versorgung von Transplantpatienten, ist man hier sicher richtig. Eine breite allgemeininternistische Ausbildung wird man eher nicht bekommen. Und mit Interventionen wird’s je nach Abteilung auch erst nach dem Facharzt was. Und es gibt halt für jeden Mist eine eigene Abteilung. Die Chancen hier eine umfassende Sonoausbildung zu bekommen, gehen gegen Null, jede Abteilung schallt halt „ihr“ Organ und schickt für den Rest in die anderen Abteilungen...

    Man muss halt schon genau wissen, was man will. Facharzt an der Uni machen um dann niedergelassener Allgemeininternist zu werden ist halt nicht besonders zielführend.



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  5. #20
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    Danke für Eure Ratschläge. Das hilft mir tatsächlich schon etwas weiter meine Gedanken zu sortieren.
    Ich bin aktuell noch in Therapie, hab da sicher auch noch einiges aufzuarbeiten. Meine Einstellung zu vielem, auch zum Studium hat sich durch meine Erkrankung verändert. Ich dachte zwei Mal ich werde relativ sicher sterben, das haut einen erstmal aus den Socken.
    Generell ist es mir schon wichtig früher oder später zu promovieren. Aber ich sehe mich persönlich nicht (dauerhaft) an der Uni. Dafür harmoniere ich zu wenig mit dem Klima dort.
    Mir wurde auch schon mal geraten eventuell in einer Geriatrie oder Rehaklinik anzufangen, um besser on die Arbeit reinzukommen. Da könnte ich auch meine körperliche Belastbarkeit noch etwas besser testen nach der OP.
    Ich bin halt eher ein ruhiger Mensch. Nicht schüchtern, aber auch kein Typ, der sich groß in den Vordergrund drängt oder sein Wissen jedem unter die Nase reibt. Das führt in mir drin schon manchmal zu einem.Zwiespalt. Denn ich möchte meine Chancen nicht vertun bei den Oberärzten oder bei meinem Chefarzt hier einen guten Eindruck zu hinterlassen. Aber das ist manchmal gar nicht so leicht wie gesagt und sie stellen demnächst eh keine neuen Leute ein.
    Mein Wunsch wäre er so Ober-/oder Mittelfranken. München möchte ich sowieso nicht. Hab da auch fast nur schlechte Erfahrungen mitbekommen.



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