Süß. Schonmal was von Gefäßchirurgie gehört? Hast du ungefähr eine Ahnung was eine fEVAR ist und was eine reine Durchleuchtungszeit von mehr als zwei Stunden bedeutet?
Aber dafür haben wir zusätzliche Bleiwände und die Hand in den Strahlengang zu halten ist mir innerhalb des letzten Jahres nur ein einziges Mal passiert als ich zu faul war den Katheter umständlich richtig zu platzieren und stattdessen den einen Gefäßabfluss zugedrückt hab.
Gefäßchirurgie war bisher noch nicht ausgeschlossen.
Spannend ist es allemal.
Arbeitsbelastung ist in der Weiterbildung schon gegeben. Aus zwei Gründen: die Patienten sind schwer krank brauchen also auch auf Station eine gewisse Aufmerksamkeit, die kannst du nicht so einfach rumliegen lassen wie das unsere Unfallchirurgen machen, und die OPs dauern so lange bis die Abschlussangio gut ist. Und der Zeitraum Schnitt bis Abschlussangio (nicht zu verwechseln mit Kontrollangio zwischendrin) ist manchmal bissl variabel. Oder wie es der Unfallchirurgische Kollege heute ausgedrückt hat nachdem ich in ihm einer mehrsekündigen aber klaren Mitteilung zu verstehen gegeben hab dass er sich seine komische Osteosynthese erstmal aufschieben kann weil wir Gefäßchirurgen jetzt erstmal in den OP gehen "ok, also braucht ihr jetzt erstmal zwei bis fünf Stunden".
Operativ? Unbedingt! Wir machen so viele OPs das glaubst du kaum. Und wenns sein muss am gleichen Patienten
Möglichkeit zur Niederlassung: einigermaßen. es gibt tatsächlich niedergelassene Gefäßchirurgen. Dabei muss man unterscheiden zwischen Vollblut-Gefäßchirurgen die auch als Belegärzte noch offene Aorten operieren (das gibt es tatsächlich!) und den Gefäßchirurgen die dann ihr Spektrum reduziert haben. Das komplette Spektrum der Diagnostik ist weiterhin möglich, bei geeigneten Strukturen kann man interventionell tätig sein oder man reduziert sich auf den lukrativen Bereich der Varizenchirurgie. Alles möglich.