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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #36
    Gold Mitglied
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    Unsere Klinik ist da strukturell besonders, bei uns ist man als Dienstarzt der Neuro-ITS im Dienst tatsächlich der einzige Arzt der gesamten Klinik bis auf den diensthabenden Psychiater (welcher erfahrungsgemäß keine Hilfe im Notfall ist, ohne damit jemanden auf den Schlips treten zu wollen). Den Rea-Funk trägt man auch. Rein theoretisch besteht also die Möglichkeit, dass man gleichzeitig eine kritische Lyse hat, die auch noch zügig zur Intervention verlegt werden muss, eine Notfallintubation bei Massenblutung und eine Reanimation auf einer anderen Station.

    Real ist es jedoch in meinen vier Jahren dort genau ein einziges Mal einem Kollegen passiert, dass gleichzeitig zwei Reanimationen anfielen. Gelöst wurde die Situation, indem die zweite der Psychiater mit Pflegepersonal begonnen und einen externen Notarzt hinzugerufen hat. War also letztlich auch keine Mega-Katastrophe.

    Ja, so ein Szenario verursacht Unbehagen im Dienst, besonders als Anfänger. Aber die Wahrscheinlichkeit spricht absolut dagegen. Und wenn personell grad alle für eine gewisse Zeit gebunden sind, sagt man das der Leitstelle, dann kommt auch kein weiterer instabiler Patient. Und man ruft natürlich frühzeitig den Oberarzt rein. Da gibt es bei uns keinen einzigen der dann nicht sofort auf der Matte steht. Und nie hat Recht: wenn man das NICHT tut, dann kommt man ganz schön in Erklärungsnot nachher...



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  2. #37
    Diamanten Mitglied
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    Also kommen wir doch nochmal auf die Realität zurück. Ich kenne zwei internistische Kollegen die sich ein wenig schwer tun mit Entscheidungen. Bei denen liegen internistische Patienten bis zur Entscheidung wie es weiter geht gut und gerne mal 6-8h in der Notaufnahme. Wenn jetzt von der Vorschicht noch sagen wir drei Patienten übrig sind und dann innerhalb der nächsten vier Stunden noch zusätzliche vier Patienten dazu kommen, dann sind alle Betten belegt, die internistischen Patienten belegen zusätzlich den Gang und die Kollegen sind am rotieren und wissen nicht mehr ein noch aus. Bei einem gemischten Patientengut von Gastroenteritis, AZ-Verschlechterung, thorakalem Druckgefühl, Husten usw... Das ist dann nicht so dass auch nur annähernd einer der sieben Patienten auch nur annähernd lebensbedrohlich krank wäre. Aber die beiden entsprechenden Kollegen sind trotzdem völlig am Rotieren, überfordert und gefühlt dem Zusammenbruch nahe. Und das eigentlich jeden einzelnen Dienst. Obwohl eigentlich noch nicht mal wirklich ein Notfall dabei ist...

    Will sagen: um tatsächlich überfordert zu sein in der Notaufnahme brauchst du nicht mal einen einzigen echten Notfall. Da reicht es schon mit sich selbst überfordert zu sein.

    Und dann gibt es wieder Leute wie bei uns den leitenden Oberarzt der Unfallchirurgie der einmal durch die Notaufnahme geht, sich jeden Patienten kurz ansieht und dir dann zu jedem einzelnen Patienten ganz klar sagt was er haben will und wie es weiter geht. So ungefähr zehn chirurgische Patienten in zehn Minuten und alles ist geklärt. Da war auch mal so ein Verkehrsunfall (zwei Autos frontal Vollgas gegeneinander) mit vier Verletzten: einer als Schockraum die anderen drei nicht (eigentlich auch Hochrasanztrauma, aber wenn die Leitstelle das angemeldet hätte, hätten wir ja ablehnen können. Das war das einige Mal bisher dass ich so richtig sauer war auf die Leitstelle und mich auch beschwert hab). Während ich noch mit dem Ersten beschäftigt war bzgl. Papierkram und so, hatte er erst den Einen und dann alle anderen drei gesehen, jeweils FAST-Sono gemacht, untersucht und mir dann gesagt wie es mit allen weiter geht. Das geht. Das ist halt ein Freak.



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  3. #38
    ehem-user-31-01-2020-1555
    Guest
    FAST-Sono muss man aber erstmal richtig beherrschen. Kann das ein Anfänger, der 2 Wochen im Beruf ist? Wohl eher weniger. Da entsteht halt Stress. Die anderen Ärzte im Haus sind vielleicht auch gerade beschäftigt. In kleinen Krankenhäusern ist man evtl. wirklich alleine. Und kommt da immer der Oberarzt rein?



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  4. #39
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Hein81 Beitrag anzeigen
    FAST-Sono muss man aber erstmal richtig beherrschen. Kann das ein Anfänger, der 2 Wochen im Beruf ist? Wohl eher weniger. Da entsteht halt Stress. Die anderen Ärzte im Haus sind vielleicht auch gerade beschäftigt. In kleinen Krankenhäusern ist man evtl. wirklich alleine. Und kommt da immer der Oberarzt rein?
    Wir sind Nachts auch alleine fürs komplette Haus zuständig und meine OÄ sind bisher immer in kürzester Zeit da gewesen, wenn ich sie gebraucht habe. Müssen sie auch. Wenn ich sie anrufe und sie nicht reinkommen, ist quasi alles was danach passiert ihre und nicht meine Schuld. War aber wie gesagt noch nie wirklich nötig, zumindest für lebensbedrohliche Notfälle.



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  5. #40
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Hein81 Beitrag anzeigen
    FAST-Sono muss man aber erstmal richtig beherrschen. Kann das ein Anfänger, der 2 Wochen im Beruf ist? Wohl eher weniger. Da entsteht halt Stress. Die anderen Ärzte im Haus sind vielleicht auch gerade beschäftigt. In kleinen Krankenhäusern ist man evtl. wirklich alleine. Und kommt da immer der Oberarzt rein?
    Es ist schon ein bissl zäh mit dir, oder?

    Wann macht man FAST-Sono? Beim Schockraum. Wer macht FAST-Sono? Bei uns der Traumaleader. Weißt du überhaupt was ein Traumaleader ist? Glaubst du dass du nach zwei Wochen Traumaleader bist?

    Ich stimme dir zu hundert Prozent zu dass man möglicherweise überfordert ist wenn man mit zwei Wochen Berufserfahrung einen Schockraum alleine als Traumaleader managen soll. ABER DAS IST NICHT DER FALL! Wie lange willst du dich denn noch an unrealistischen Möglichkeiten aufhängen?

    Ich hab in einem kleinen Krankenhaus gearbeitet in dem man in der Nacht tatsächlich alleine ist. Aber da macht man diese Dienste alleine auch nicht nach zwei Wochen. Auch nicht nach zwei Monaten. Diese Dienste macht man eher nach zwei Jahren.
    Und ich hab bei Maximalversorger gearbeitet. Da kommen jeden Tag Schockräume an. Aber da ist auch permanent ein Facharzt Unfallchirurgie im Haus. Und der kleine Assistent mit zwei Wochen Erfahrung. Aber der Facharzt managt den Schockraum. Der kleine Assistent ist nur der kleine Assistent der halt da ist, lernen soll, unterstützt usw. Ich selbst hab mich mehr so aus Interesse gern dazugestellt.



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