Bevor die Diskussion in die falsche Richtung abbiegt:
als "KV" Vertragsarzt (und die KV-Dienste sind die Schmalspurversion davon) erfüllt man praktisch alle Kriterien des Scheinselbstständigen: der genaue Ort, Arbeitszeit und Umfang bis hin zum kleinsten Formular sind exakt vorgegeben, man hat keinerlei Möglichkeiten, sein Honorar frei zu kalkulieren, man muß sich für den Urlaub abmelden, Fortbildungen nachweisen, auf Anweisung bestimmte Soft- und Hardware installieren, zugewiesene Patienten (TSS) akzeptieren und die zwangsweisen Diensteinteilungen für Fahrdienst und Sitzdienst bzw. INZ sind auch klassische Vorgaben durch einen "Arbeitgeber".
Dennoch gibt es offensichtlich die Anweisung an die zuständigen Stellen, sich ruhig zu verhalten. Wie man hört, haben sich einige KollegInnen bereits schon vor Jahren aus Verzweiflung selbst angezeigt (!), diese Verfahren sind wohl komplett im Sande verlaufen. Wäre es anders, hätte man mit einem Schlag das KV-System komplett zerstört und daran hat die Politik natürlich kein Interesse. Insofern droht aus der Ecke DRV bzgl. "Scheinselbstständigkeit" im KV-System erst mal keine Gefahr.
Warum man gezielt die Honorarärzte und hier insbesondere die Notärzte "hochgenommen" hat, weiß ich nicht. Vermutlich werden im deutschen Gesundheitssozialismus keine frei verhandelten Einkünfte mehr geduldet und eine nicht mehr besetzte NA-Schicht (wie es mittlerweile durchaus üblich ist) ist im Sinne der Politik zum einen gut für die klamme Rentenkasse ( Stichwort: "sozialverträgliches Frühableben") und zum anderen gut für die Krakenkassen, die sich dann das gesparte Geld wie üblich selbst in die Tasche stecken können.