Herzlichen Glückwunsch. Ich habe die erste Schwangerschaft erst in der 10. Woche bemerkt und da dann noch 3 Dienste gemacht (Ostern!), aber den Dienstkollegen Bescheid gegeben, damit ich nicht gerade den HIV+HCV+TBC positiven Patienten annehme (ja, so was gibt es und ja, genau in meinem Dienst musste der 2 mal drankommen), oder Angios mache. In der zweiten Schwangerschaft war ich auf Intensiv und hab den Gyntermin und dann noch 2 Wochen bis Intensivende abgewartet und normal gearbeitet, trotz Übelkeit und Erbrechen etc. Und dann wollte ich nur noch 3 Tage warten, bis zum nächsten Frauenarzttermin in der 11.Woche. Da war ein Kind schon gestorben, das nächste folgte ein paar Tage später. Auch ein paar Jahre später mache ich mir noch Vorwürfe.
Bei der dritten Schwangerschaft habe ich es sofort gewusst (2 Tage vor Regel getestet) und sofort eine Hebamme gesucht und 2 Tage später dem Arbeitgeber Bescheid gegeben, da ich so Panik hatte, dass wieder etwas passiert.
In der ersten Schwangerschaft wollte ich dringend arbeiten, hab ganz viele Studien etc gesammelt dazu, wie man normal arbeiten kann und wurde von der Betriebsärztin prompt in ein BV geschickt. In der dritten gab es nur Prämed, da wollten sie mir aber nichtmal einen Stuhl an den Tisch anpassen und ich hab durch das Sitzen massive Beckenprobleme bekommen, zudem kamen immer mal wieder infektiöse Patienten. Mal abgesehen von Hyperemesis, insbesondere bei Patienten. Meine Idee war auf Intensiv Briefe zu schreiben und Frühdienst zu machen, dafür hätte ich aber der Klinik unterschreiben müssen, dass sie für Infektionen nicht haften. Letztendlich fand meine Gyn das Ganze so doof, dass sie mich ins BV geschickt hat. Ich war aber eh um die 13. Wochen krank geschrieben und hab nur 2 Tage gearbeitet.
Ich glaube, ich decke somit alle Fälle ab. Ich bin jetzt ein Fan von früh sagen. Und, ja. Niemand dankt es einem. Bei der 2. Schwangerschaft wurde mir sogar bei Fehlgeburt noch vorgeworfen, dass ich keine gute Ärztin wäre, denn ich würde wohl wegen nichts zu Hause bleiben. (es gab aber auch natürlich Kollegen, die mitgeweint haben. Heimlich waren nämlich einige eingeweiht, damit ich eben nicht zu Acinetobacterpatienten muss etc)
Und, was arbeiten angeht, so habe ich auch schon alles gesehen, inklusive Schwangere auf Intensiv und im OP, sogar als Pflege am OPTisch (und da ist es ja durchaus gefährlich).