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Kann man machen. Kenne Leute, die ähnlich vorgegangen sind und es im großen und ganzen gut fanden. Ich würde es nicht machen.
Haupt-Gegenargumente:
1) Du hängst 18 Monate in einem Laden rum, von dem du vorher schon weißt, daß du da nicht dauerhaft bleiben willst. Nachdem du 18 Monate in der Geriatrie warst und fürs Akuthaus zusätzlich den Dienst-Deppen gemacht hast, der da die Patienten mit versorgt, aber sonst nix bekommt, wechselst du ins Akuthaus und kennst da zwar die Leute und die groben Strukturen, bist aber trotzdem der Neue, der sich bezüglich jeglicher Weiterbildungsinhalte hinten anstellen muß und von dem man vielleicht sogar annimmt, dass er nach weiteren 18 Monaten sowieso in ein größeres Haus geht, denn die meisten verbringen ja doch nicht 5 Jahre in so einer Klitsche. Du gehst dann nach 3 Jahren da weg und hast wahrscheinlich ein gutes Gefühl, dass du jetzt mit alten Leuten und mit der Notaufnahme umgehen kannst, aber in Wirklichkeit hättest du woanders weiterkommen können. Ich glaube auch nicht, dass die Arbeitsbedingungen da per se netter sind als woanders.
2) Geht in eine ähnliche Richtung, aber bißchen anders: Du machst Dienste, in denen du ein Haus mit abdeckst, in dem du nicht regulär im Tagdienst arbeitest. Sowohl die Hintergrund-Oberärzte als auch die Pflegekräfte und die Kollegen kennst du ausschließlich von Diensten, und weil man sich vielleicht mal beim Mittagessen trifft. Aus meiner Sicht ist "Dazugehören" ein wesentlicher Aspekt beim Arbeiten, insbesondere in den Diensten. Sowohl aus Sicht der Patientensicherheit als auch für die eigene Motivation als auch dafür, die richtigen Prioritäten zu setzen und insgesamt ein entspannteres (Dienst-)Leben zu haben. Wenn du irgendwelche Dinge im Akuthaus betreust, wirst du da in den Diensten für alle Beteiligten nur "der Typ aus der Geri" sein.
Kommt natürlich auf deine Ziele an. Wenn du einfach nur die Zeit rumkriegen willst, kann man es so machen. Aber ich glaube, dass sowohl für den Spaß am Arbeiten als auch für die Weiterbildung ein anderes Konzept besser wäre. Würde mir ein 200 bis 300 oder 400 Betten-Haus suchen mit guter Struktur, da möglichst mind. 3 Jahre durchkloppen, und dann weißt du auch genauer, was du willst und wo du noch hingehen könntest.
Noch eine Anmerkung, falls dich die Weiterbildungsermächtigung Diabetologie reizt: In den meisten Geriatrien und Reha-Kliniken (und sogar in manchen Akuthäusern) mit 18monatiger Diabetologie-Weiterbildung oder ähnlicher angeblicher Kompetenz in Diabetologie ist es mit der diabetologischen Kompetenz nicht so weit her. Wenn man das machen will, muß man sich ein Zentrum (durchaus auch ein ambulantes) mit guter Struktur suchen.