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Heute KV -Rundschreiben erhalten, man will irgendetwas irgendwann an Schutzausrüstung zentral und staatlicherseits für die Praxen besorgen, aber es sei halt schwierig. Solange könne man doch die Patienten in einem Extraraum selbst Ihren Abstrich machen lassen und müsse sich nur auf 2 Meter Abstand halten, dann wäre das ja ungefährlich. Ich fühle mich langsam an die 3. Welt erinnert. Wobei man in Videos am Flughafen Ankömmlinge aus dem Iran mit FFP3 Masken sieht, scheint dort weniger Mangelware zu sein. Des weiteren schaut man hier schon nach unbelegten CTs zum Beispiel in Strahlenkliniken wo man in ein paar Wochen wohl die Diagnose per Thorax CT stellen will, weil die Testkits rar werden könnten.
Später kam die mail der Ärztekammer mit einem Apell eines Kollegen, weil einige jetzt wohl Ihre Praxen bereits dicht machen:
"...Mit Sorge beobachte ich, dass in meiner unmittelbaren Umgebung bereits erste Praxen aus „technischen Gründen“ geschlossen werden. Ich fürchte, weitere werden folgen. Andere haben bereits angekündigt, aufgrund der aktuellen Situation die Sprechstundenzeiten anzupassen und Spätsprechstunden zu streichen. Schließlich ist es zum Ende des Quartals leider auch üblich, „wegen Abrechnung“ oder urlaubsbedingt tage- oder sogar wochenweise zu schließen. Die Versorgung der Patienten müssen dann traditionell andere übernehmen.
Das mag in normalen Zeiten noch irgendwie zu bewältigen sein, aktuell können wir uns das aber nicht leisten. Daher bitte ich Sie eindringlich: Verzichten Sie auf nicht notwendige Praxisschließungen. Selbst wenn ein Teil des Personals ausfallen sollte, lässt sich ein Notbetrieb sicher aufrechterhalten.
Natürlich sind wir in unseren Entscheidungen bezüglich der Praxisöffnungszeiten autark. Die Kassenärztliche Vereinigung xx-xxkann uns als Freiberuflern keine Urlaubssperre aussprechen. Aber diese Krise können wir nur gemeinsam bewältigen. Nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass die medizinische Versorgung nicht kollabiert. Nur wenn wir alle unseren Beitrag leisten, werden wir diese Krise überstehen.
Auch kann es jetzt meiner Meinung nach keine Lösung sein, jeden Patienten mit Infektsymptomen pauschal ab- und auf andere Stellen der Zuständigkeit zu verweisen. Damit verlagern wir lediglich das Problem und belasten die ohnehin knappen Ressourcen des Versorgungssystems: Die Gesundheitsämter und die gerade erst eingerichteten Stellen (Fieberzentrum) zur Entnahme von Abstrichen arbeiten bereits an ihren Grenzen. Und wir können doch am besten – nach telefonischer oder persönlicher Anamnese – beurteilen, ob tatsächlich ein Verdachtsmoment besteht und eine Testung erforderlich ist. Oder ob bereits eine weiterführende Behandlung im Krankenhaus notwendig ist.
Also ich bitte Sie: Besinnen wir uns in diesen außergewöhnlichen Zeiten auf den Eid, den wir geleistet haben: Gehen wir mit gutem Beispiel voran und werden wir unserer Verantwortung gerecht, zu helfen, zu heilen und aufzuklären. Wir sollten nicht warten, bis der Katastrophenfall eintritt und wir per Gesetz dazu verpflichtet werden..."
Wenn man bedenkt, dass mein Bundesland nur eine 2-stellige Zahl an Infizierten hat klingt das irgendwie bedenklich...
Show must go on...