Es gibt keine Evidenz dafür, dass FFP3 Masken besser als FFP2 Masken schützen. In Pandemie- bzw. Epidemiesituationen sollte man daher bei Risikoeingriffen eh die geeigneten Schutzmaßnahmen treffen (in diesem Fall also FFP2 Masken + Schutzbrille etc), unabhängig von dem Ergebnis des Rachenabstrichs, der ja gerne mal falsch negativ sein kann.
Ungezieltes Screening kann zu Verwirrung führen. Hier wurde schon mal automatisiert gescreent, da keine Symptomatik aber das Ergebnis nicht abgewartet, sondern den Eingriff schon mal durchgeführt. Ergebnis des Abstrichs: unklar. Große Aufregung beim Anästhesiepersonal mit Einschaltung von Arbeitsschutz, Quarantänemaßnahmen etc. Der Folgeabstrich nach dem Wochenende logischerweise negativ.
Bei Einhaltung der empfohlenen allgemeinem Hygienemaßnahmen is das Risiko einer Übertragung auf das Personal gering (es wird gerade eine Fallstudie zu diesem Thema aus meinem Haus auf Publikationsgüte geprüft), das Ergebnis von Abstrichen kann hingegeben eine falsche Sicherheit suggerieren.
Weiteres Beispiel einer symptomatischen Patienten: Zwei Rachenabstriche negativ, also kann sie ja nicht an COVID-19 erkrankt sein. Oh sie muss intubiert werden, dann können wir gleich mal tiefes Atemwegsmaterial sammeln. Oh, sie ist ja doch positiv, das Virus im Rachenbereich nur nicht mehr nachweisbar.