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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Gold Mitglied
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    20.08.2014
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    Berlin
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    3 WBJ
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    Ich bin eher das Gegenteil von dir. Jedoch gibt es so manches Schicksal, was selbst mir manchmal an die Nieren geht. Lerne zu differenzieren. Überlege dir ein paar Coping-Strategien.
    Ich plane aktuell auch mit Radio, aber nur weil ich kein Bock habe auf "Sozialarbeiter". Gerade da, hat man doch menschlich echt genug Abstand. Mach deine Famu dort und überzeuge dich selbst.

    Und 22 ist echt kein Alter. -.- Komm davon weg! Du wirst noch sehr lange Zeit Steuern zahlen dürfen.
    Erzähl mir nicht, wie meine Chancen stehen. (Han Solo)



  2. #7
    Diamanten Mitglied Avatar von Matzexc1
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    27.09.2006
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    Heim zu Wein und Wald
    Semester:
    4.Wbj-Anästhesie
    Beiträge
    3.624
    Zitat Zitat von Summoner1103 Beitrag anzeigen

    Aber wie ich es raushöre würdet ihr es auf jeden Fall durchziehen oder?
    Ich würde dir dazu raten. Ich war 27 als ich anfing und bin 2x durch das mündliche Physikum gerasselt. Selbstzweifel kenne ich sehr gut.
    Die emotionale Belastbarkeit steigt meiner Erfahrung nach mit der Zeit, ich hab eine abgeschlossene Krankenpflegeausbildung und dabei einiges abbekommen. Wichtig ist, dass du wie xenopius schon vorgeschlagen hat, Coping Strategien suchst. Bei mir war es das Reden mit Kollegen.
    Falls alles nichts hilft: Es gibt sehr viele Fächer die weniger mit Katastrophennachrichten zu tun haben und sogar Möglichkeiten außerhalb des Krankenhauses Praxis:
    - Beratungsfirmen
    - Versicherungen
    - Industrie

    Als unklinisches Fach solltest du mal einen Blick auf Hygiene und Umweltmedizin werfen, Arbeitsmedizin ist auch eher entspannt.
    Geändert von Matzexc1 (14.04.2020 um 11:49 Uhr)
    Geduld ist eine Tugend.
    Aber warum dauert alles immer so lange?

    Und als alle Hoffnung verloren war,kam ein Licht von oben und eine Stimme sprach:
    "Fürchte dich nicht, denn es könnte schlimmer sein"
    Und siehe da es kam schlimmer.



  3. #8
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.644
    Also erstens einmal bist du mit 22 eh super jung. Bei meinen Kommilitonen waren die meisten, die direkt nach dem Abi angefangen haben, gleich alt wie du oder vielleicht ein Jahr jünger. Ist völlig irrelevant. Selbst wenn du fünf Jahre älter wärst, wär alles gut.

    Zweitens: wie bist du da überhaupt draufgekommen? Am Anfang der Klinik hat man mit dem Überbringen schlechter Nachrichten ja eigentlich überhaupt nichts zu tun. Ich arbeite jetzt seit ein paar Monaten als Arzt und hab das bisher noch nie gemacht. Sollte ja im Normalfall eigentlich eher ein Facharzt machen.

    Ich denk mir auch, dass man mit 26 vieles kann, was man mit 22 noch nicht konnte. Und auch, so traurig das ist, dass man durch das Medizinstudium etwas abstumpft. Ich wär also grundsätzlich zuversichtlich, dass dir das nach dem Studium nicht mehr so nahe gehen wird wie es vielleicht jetzt der Fall ist.

    Und gerade bei Radio seh ich da ja echt überhaupt kein Problem. Du wirst wahrscheinlich weder in der Famulatur noch im PJ jemals jemandem eine schlechte Nachricht überbringen müssen. Insofern - völlig egal.



  4. #9
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    25.03.2020
    Beiträge
    19
    Hey!

    Mir ging es mal so ähnlich in Bezug aufs Operieren. Bis zum PJ hätte ich es nie für möglich gehalten, ne OP durchzuführen, ohne dabei wichtige Strukturen zu verletzen. Je öfter ich dann assistiert habe, desto mehr verschwanden die Zweifel.

    In Bezug auf deine Situation hatte ich zwar nie wirklich Probleme, allerdings war das am Anfang der Klinik für mich auch ne andere Situation als mittlerweile. Wir hatten teilweise "Schlechte Nachrichten" Teachings, die wirklich hart waren, auch wenn du "nur" einer Schauspielpatienten erzählen musstest, dass ihr Kind gerade gestorben sei und sie daraufhin in Tränen ausbrauch.

    Zusätzlich habe ich versucht jede Situation mitzunehmen, die mich emotional forderte. Ohne herzlos klingen zu wollen, es wird von Zeit zu Zeit leichter. Der Sinn der Sache war für mich grundsätzlich nie abzustumpfen, sondern meinen Patienten später emotional gefestigt zur Seite zu stehen und natürlich auch mich selbst zu schützen.

    Abseits davon hat es mir sehr geholfen zu akzeptieren, dass manche Menschen in Bezug auf ihre Gesundheit einfach nur riesiges, riesges Pech haben. Das ist zwar scheiße, entspricht leider dennoch der Realität.

    Wenn ich du wäre, würde ich mich fordernden Situationen aussetzen, wo ich nur kann. Speziell am Anfang mag das ein ziemlich beschissenes Gefühl sein. Du kriegst das hin!



  5. #10
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
    Registriert seit
    24.01.2009
    Semester:
    Bauschamane
    Beiträge
    16.362

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    Man wächst da rein und man ist ja meist nicht alleine. Vielleicht hast du auch Glück und du findest später einen guten Mentor, von dem du lernen kannst.

    Von diesem ganzen Schauspielzeugs halte ich nicht viel. Es sollte nur sehr gezielt genutzt werden. Weinen ist bei sowas einfach. Das ist die erwartete Reaktion. Ich hatte als Notarzt bisher eine Kinderreanimation und der pädiatrische Oberarzt hat den Eltern die Nachricht überbracht, dass sie nicht erfolgreich bar. Den "Einschlag" bei der Mutter und den folgenden Schrei- das kann kein Schauspieler simulieren.

    Wenn du Famulaturen machst- frag ob du einfach dabei sein darfst. Für dich ist dann aber die Spielregel- guten Tag sagen, vom Arzt vorstellen lassen und ansonsten stumm da sitzen und es auf dich wirken lassen. HINTERHER mit dem Kollegen drüber sprechen, wenn der Bedarf da ist.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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