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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Gold Mitglied
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    Hallo Eli,

    ich würde mal ganz ehrlich in mich reinhören, wo genau das Problem liegt. Wovon wird der psychische Druck verursacht, den du spürst? Da gibt es ja zahllose Möglichkeiten... Ist die Arbeit einfach körperlich und psychisch anstrengend im Sinne von "jeder will was anderes von mir, ich bin unerfahren und traue mir Aufgabe x eigentlich gar nicht zu, vom vielen hin und her rennen bin ich abends ganz k.o."? Ist es die Tatsache, dass du so nah wie nie zuvor an Krankheit, Leid, Schmerzen etc. dran bist und dich davon nicht ausreichend abgrenzen kannst? Ist es der ganz physische Ekel vor Blut, Körperflüssigkeiten, Gerüchen? Die Angst, etwas falsch zu machen? Verursacht die ungewohnte Rolle, die du als Teil des Pflege-/Behandlungsteams plötzlich fremden Menschen gegenüber innehast, Berührungsängste, weil du dich dieser Rolle nicht gewachsen fühlst?

    Ich hatte damals nach dem Abi im Pflegepraktikum ähnliche Probleme wie du. Bei mir lag der Knackpunkt in der neuen Rolle den Patienten und auch Kollegen gegenüber. Ich war als Schülerin einfach irre schüchtern, schon allein ständig über meinen Schatten springen und mit dermaßen vielen Menschen in dermaßen engen Kontakt treten zu müssen, unangenehme Situationen auszuhalten etc. hat das Pflegepraktikum enorm anstrengend für mich gemacht. Auch die (emotionale) Abgrenzung fiel mir schwer. Da ich das Gefühl hatte, der "ganze Rest" der Arbeit im Krankenhaus/mit Patienten liegt mir dennoch irgendwie, habe ich mich trotz Zweifel für das Studium entschieden. Ich bin nach und nach in die Rolle hineingewachsen und habe inzwischen (letztes Weiterbildungsjahr eines Faches mit intensivem Patientenkontakt und ordentlich Stress und Notfallcharakter, nämlich Neuro) keine Probleme dieser Art mehr. Auch die Fähigkeit zur Abgrenzung wurde besser. Ich würde mich immer wieder so entscheiden und mag meinen Beruf.

    Man kann sich an vieles gewöhnen, an vielem wachsen, manches wird einem auch nie liegen. In die Zukunft schauen kann man halt nicht. Wenn du dir vorstellen kannst, in der Medizin glücklich zu werden, dann versuch es einfach (nochmal wechseln kann man auch jederzeit), wenn dir aber die ganze Arbeitssituation im Krankenhaus und am Patienten einfach nur Unbehagen bereitet, dann würde ich mir das Studium und den anschließenden Job nicht antun. Es gibt auch andere schöne Berufe.

    Nur meine persönliche Erfahrung als Denkanstoß. Alles Gute dir!

    (Ach, und ich finde so ganz harte Kaliber wie Neuropädiatrie muss man sich nicht unbedingt antun als Praktikantin die eh gerade Schwierigkeiten hat mit Patienten und Krankheit. Kannst du nicht ggf. um Versetzung bitten? Die ersten Tage müssten ja inzwischen rum sein, wie hast du es bislang verdaut?)



  2. #7
    Registrierter Benutzer
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    Also ich würde nicht vom Pflegepraktikum auf den späteren Arztberuf schliessen. Das ist ganz was anderes und du hast mit Patienten lange nicht soviel direkten Kontakt wie als Pfleger. Es ist auch ein großer Unterschied ob man "nur" Medizin studieren oder Klinikarzt werden will. Ob man für den Arztjob wirklich berufen ist, wird sich erst dann rausstellen, wenn es mal soweit ist, nämlich ob man auch bereit ist sich dem (kranken) System unterzuordnen. Da sind dann die kranken Patienten das wenigste Problem. Es ist auch keine Famulatur oder PJ mit dem späteren Beruf vergleichbar, weil man da noch unter der Führung und Verantwortung der betreuenden Ärzte steht.



  3. #8
    agitiert Avatar von Arrhythmie
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    Also der letzte Beitrag ist irgendwie missverständlich.

    Ob man "Medizin studieren oder Klinikarzt" werden will? Ich würde mal behaupten dass ca. 90 % erstmal in der Klinik anfangen, egal wo die Reise später hingeht. Und "ob man für den Arztjob berufen ist" ? Man wird doch nicht für Medizin/Arzt sein berufen - das ist ein Job wie jeder andere auch. Mit positiven und negativen Aspekten.
    In einer Famulatur oder dem PJ kann man schon einen ganz guten Geschmack bekommen vom Klinikalltag und dem "kranken" System.
    "Sometimes I sit quietly and wonder why I am not in a mental asylum. Then I take a good look around at everyone and realize.... Maybe I already am."






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  4. #9
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    Ich würde dir empfehlen, den Rat von Ärzten zu suchen. Vielleicht ging es einigen von ihnen am Anfang ähnlich und mit der Zeit haben sie sich dran gewöhnt. Gebe deinen Traum vom Medizinstudium deswegen nicht gleich auf, sondern gib dir noch etwas Zeit um drüber nachzudenken.



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