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Es klingt tatsächlich so, als wären es hauptsächlich deine eigenen Zweifel (die wiederum aus deinen überzogenen Erwartungen an dich selbst resultieren), die dich stressen und bedrücken.
Niemand weiß frisch nach dem M3 all die Dinge, die du von dir selbst erwartest zu wissen. Bei so einer hohen Erwartungshaltung ist klar, dass du gestresst und enttäuscht bist.
Das mit der Dienstplanung wirkt sehr sympathisch und ist IMHO ein Zeichen, dass du eine gute Abteilung gefunden hast.
Bzgl. der hausärztlichen Betreuung der gerontopsychiatrischen Patienten kannst du dich ja mal eine halbe Stunde mit einem Assistenzarzt, der Erfahrung in diesem Bereich hat, zusammensetzen, und mal über die häufigsten Probleme, die wichtigsten Medikamente und die wichtigsten Fallstricke in diesem Zusammenhang sprechen.
Dasselbe würde ich dir auch bzgl. der Einstellung der Suchtpatienten empfehlen. Einfach mal mit einem Assistenzarzt, der Erfahrung in diesem Bereich hat, zusammensetzen, und über die Grundlagen sprechen, dir ein paar Notizen machen. Es gibt überhaupt keinen Grund, sich zu "schämen", so etwas nicht zu wissen. Kommt halt im Studium nicht vor. Logisch, dass du es nicht weißt. Woher denn auch. Anscheinend hast du eine gute Abteilung erwischt, in der man sich Zeit für dich nimmt und in der du nachfragen kannst... das ist beruhigend. Nutze also die Gelegenheit, dein Wissen zu erweitern und Erfahrung aufzubauen.
Und das mit dem Pflegepersonal... naja, ist menschlich verständlich. Du bist neu, sie kennen dich nur als Studentin. Wahrscheinlich wirkst du zusätzlich dann auch noch unsicher, dadurch, dass die Diskrepanz zwischen deinen sehr hohen Erwartungen an dich selbst und dem, was man nach einem Psych-PJ realistischerweise erwarten kann, dich stresst. Das spürt die Pflege natürlich - kann dir aber zunächst einmal egal sein.
Mach dir Notizen, schreib dir Schemata auf, erkundige dich, welche Situationen besonders häufig vorkommen und/oder besonders herausfordernd sind, und erkundige dich nach möglichen Vorgehensweisen. Mit der Zeit wird die Sicherheit dann wahrscheinlich ganz von selbst kommen.
Und auch für den Fall, dass es dir am Ende trotzdem zu viel wird, musst du dir keine Sorgen machen - dann fängst du halt, so wie die meisten, ganz normal in der Akutpsychiatrie an, und hebst dir diesen anspruchsvollen Spezialbereich für später auf. Deshalb musst du ja noch lange nicht das Medizinstudium abschreiben.