Fragen Bewerbung 5. WBJ Innere

[laura_b]

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ich bin im 4. WBJ Innere/Gastro und muss mir jetzt für den Rest der Weiterbildung auf eine neue Stelle bewerben.

Leider ist das nicht so leicht wie gedacht und ich habe einige Fragen:

1. Ist es wirklich so schwer, eine Stelle als fortgeschrittene Assistentin zu bekommen? Ich hab' bislang 75% Absagen bekommen. Berufsanfänger und fertige Fachärzte wären kein Problem...

2. Ich habe Intensiv- und Ambulanzrotation durch, 75% der Kolos/Gastros, Notarztschein, bin ATLS- und ALC-Provider, Sonomultiplikator, hab' Modul ABS Fellow (evtl. kommt heuer noch Advanced). Kann man da schon übertarifliche Bezahlung aushandeln?

3. Auf welche Red Flags sollte ich bei Hospitationen achten? Arbeitsbelastung, Umgang mit Überstunden, Anzahl Dienste, verpflichtendes Opt-out usw. ist klar, aber gibt es noch irgendwelche subtile Dinge auf die man achten kann?

4. Wie wichtig sind Referenzen? Mein StEx war nicht so toll (vier gewinnt...) und mein jetziger Chef wird auch nicht unbedingt gut über mich reden, obwohl mein momentaner Arbeitgeber einen sehr guten Ruf als Ausbilder hat.

Sorry wenn die Fragen vielleicht etwas naiv klingen, aber das ist meine erste Bewerbung...

Liebe Grüße
Laura

[John Silver]

Wie stark bist Du räumlich eingeschränkt?

[conquistador]

Als fortgeschrittene Assistenzärztin mit den angegebenen Zusatzqualifikationen bist du eigentlich eine Goldgrube.
Nichtsdestotrotz wird mal als Assistent in der Regel gemäß Tarifvertrag bezahlt.
Wenige Ausnahmen gibt es sicherlich (z.B im äußersten Osten, wo niemand hin will), normalerweise kannst du dies erst als Fachärztin verlangen.
Bei den Hospitationen würde ich einfach versuchen so natürlich wie möglich zu sein, dich bei allen höflich vorstellen, nicht ständig über das eigene Krankenhaus reden, möglichst aktiv mitmachen und nach Aufgaben fragen, versuchen auch mit möglichst vielen Assistenzärzten über die aktuelle Ausbildungs- und Dienstsituation zu reden.
Den ersten Eindruck kann man tatsächlich nicht ein zweites Mal übermitteln, daher gilt: möglichst sympathisch zu sein, sich jedoch auch nicht zu verstellen.
Beim Vorstellungsgespräch würde ich auch keine schlechten Worte über meine aktuelle Abteilung und Chef verlieren. Das gehört sich eigentlich auch nicht.
Ansonsten schließe ich mich der Frage von John Silver an: bist du örtlich eingeschränkt?
Normalerweise sind Innere Stellen wie Sand am Meer, in deinem Ausbildungsstatus bist du viel wertvoller als jegliche Beginner.

Viel Glück LG

[hebdo]

Schließe mich meinen Vorrednern an.

- Hinweise könnte noch das Verhältnis FÄ/AÄ sein
- wie lange sind die Kollegen im Schnitt in der Abteilung
- Perspektive auf OA-Stelle
- gibt es einen eigenen Sono/Eingriffsraum und eine richtige Einteilung
- wie ist die Rotation in die Endoskopie geplant
- gibt es Ambulanzen (Hepatologie, CED, Onkologie etc.)
- bezahlte Fortbildungen
- Dienste im Schnitt pro Monat
- Arbeitsbelastung im Dienst
- welche Dienste müssen abgedeckt werden (ITS/IMC/ZNA/Hausdienste etc.)
- falls du möchtest die Möglichkeit für Einsätze auf dem NEF
- Ausgleich von Überstunden

Richtig ist meistens das, was die Assistenten sagen und nicht der Chef ;)
dürfte in deinem Ausbildungsstand kein Problem sein, eine Stelle Deutschlandweit zu finden