Ja, üblicherweise fängt man in der Schweiz in einer B/C-Klinik an. Eigentlich alle die ich kenne die Kardiologie machen machen auch erst die 3 Jahre Innere Medizin und wechseln dann, damit sie auch beide Fachärzte dann bekommen können. Direkt auf der Kardiologie an einer Uniklinik halte ich für etwas schwierig.
Danke für die Info. Also ist es eher unwahrscheinlich direkt eine Assistelle an der Uni zu bekommen !?
Überlege aktuell mich direkt an einer deutschen Uniklinik zu bewerben oder direkt Schweiz, da ich nur positives gehört habe.
Geplant war eigentlich erstmal Post-Doc / Reserach fellowship zu machen und bisschen mehr zu forschen und gut zu publizieren, aber bin da noch unentschlossen und auch unsicher aufgrund der "Situation" mit Corona.
Ich werde es einfach mal den Schweizer Unis probieren und gucken was rauskommt.
Im Prinzip hättest du all das durch eine Forensuche leicht rausfinden können. Dieses Thema wurde ja schon etliche Male diskutiert.
Also nochmal im Detail: In manchen Fächern ist es in der Schweiz üblich, an einer Nicht-A-Klinik anzufangen, oder zumindest an einer nichtuniversitären A-Klinik anzufangen, und die (universitären) A-Kliniken schnappen sich dann die bereits perfekt eingearbeiteten Leute zur weiteren Spezialisierung. So z.B. in den Spezialgebieten der Inneren Medizin.
Das Weiterbildungsprogramm für den Facharzt für Kardiologie (sic) schreibt übrigens auch ganz explizit, dass man für den Facharzt 2 Jahre Allgemeine Innere Medizin und 3-4 Jahre Kardiologie braucht.
In manchen Stellenangeboten für Spezialgebiete der Inneren Medizin an Schweizer Unikliniken steht deshalb ganz explizit, dass man Arbeitserfahrung in der Allgemeinen Inneren Medizin haben muss, manchmal sogar mit konkreter Angabe einer Mindestdauer.
In anderen Fächern, wie z.B. der Herzchirurgie, der Psychiatrie oder der Radiologie, kann man durchaus auch gleich am Anfang eine Stelle an einer (universitären) A-Klinik finden. In der Psychiatrie und der Radiologie liegt das wahrscheinlich auch daran, dass das Weiterbildungsprogramm keinen allgemeinen Teil kennt, in der Herzchirurgie (in der das Weiterbildungsprogramm sehr wohl einen allgemeinen Teil kennt) wahrscheinlich daran, dass man spezialisiert ausgebildete Leute, die 6 Jahre Herzchirurgie gemacht haben, gegenüber Leuten, die zuerst, was lt. Weiterbildungsprogramm durchaus möglich wäre, 2 Jahre allgemeine Chirurgie an einem kleineren Haus und dann erst die verpflichtenden 4 Jahre Herzchirurgie gemacht haben, bevorzugt.
Sinnvoll wäre es deshalb IMHO, die Stellenanzeigen aufmerksam zu lesen und dich dann mehrgleisig zu bewerben. Mit dem SIWF-Weiterbildungsstättenregister ist das ja leicht. Sogar das Kantonsspital Aarau ist z.B. in der Kardiologie eine B-Klinik. Und die haben immerhin 18 Ärzte in der Kardiologie, Coro, MitraClip, TAVI, uvm.
Es macht halt nicht viel Sinn. Du brauchst (wie davo unten schreibt) mindestens 2 Jahre AIM, wobei die meisten gleich 3 Jahre machen um dann den Internisten auch führen zu können. Es macht wesentlich mehr Sinn, dies am Anfang der Weiterbildung zu absolvieren als nach 4 Jahren Kardiologie dann noch zwei Jahre Innere nachholen zu müssen. Es gibt auch an "kleineren" Kliniken wie z.B. Solothurn, Aarau (siehe davo) Innere und Kardiologie. Man muss ausserdem immer mindestens einmal Weiterbildungsstelle wechseln, d.h. wenn man das dann auch schon in der kleineren Klinik gemacht hat ist das vom Tisch.
Und aus eigener Erfahrung: viele Chefs fordern erst den Facharzt bevor man "richtige" Forschungsförderung bekommt. Natürlich leckt sich jeder die Finger danach einen Research Fellow zu haben, realistischerweise kriegt man aber die Karriereförderung oft erst ab Oberarztstufe, weswegen es häufig (gerade in Fächern wo zwei Fachärzte zum Standard gehören) Sinn macht die klinische Weiterbildung einmal voranzutreiben.
Irgendeine Stelle findest du vermutlich, die Frage ist halt immer, wie sinnvoll der Karriereplan dann ist.