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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Ich habe eine vielleicht ungewöhnliche Frage, aber mich würden Eure Erfahrungen als auch Meinungen hierzu sehr interessieren.
    Ich bin fertig mit dem Studium und möchte mich demnächst bewerben. Hierfür manche ich mir einige Sorgen. Ich habe einen "sehr" türkischen Namen und ich habe während des Studiums häufiger einen mit der Alltagsrassismuskeule über bekommen. Oft sind es nur kleine Äußerungen, die ich immer runtergeschluckt habe (" Ach, sie studieren hier, sie sind keine Erasmus Studentin?", "Woher kommen Sie denn wirklich her?"). Nicht schön, aber habe ich immer recht gut weggeschoben und mir nicht viel dabei gedacht. Auch wenn ich als Kind immer wieder in meiner Grundschule mit Rassismus konfrontiert war, habe ich das nie verallgemeinert und habe ja durchaus auch viele positive Erfahrungen gemacht. Aber nach meiner M3 haben wir uns noch kurz mit den Prüfern unterhalten und der eine Prüfer meinte zu mir, dass er sich vorstellen kann, dass es schwer wird für mich als Berufsanfängerin, da viele vermutlich nur meinen Namen lesen werden und sich gkleich denken, dass ich keine deutsche Approbation habe. Und da ich "eine ganz durchschnittliche Studentin" war, sieht er auch nichts womit ich das ausgleichen könnte. Und ich hatte tatsächlich ,während des Studiums, als ich mich für Nebenjobs beworben hatte, manchmal zeitgleich mit deutschen Komilitonnen gleicher Qualifikation, auch die Erfahrung gemacht, dass diese mir bevorzugt worden. Obwohl ich mich zeitgleich beworben hatte.

    Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt. Es ist eine Art der Demotivation, die mein innerliches Kind sehr hart trifft. Eine scheinbare Konstante in meinem Leben, die mich immer begleiten wird und die mich immer etwas mehr von meinem Gegenüber abhängig machen wird als andere. Inzwischen bin ich bei diesem Thema derart sensibel, dass ich es in Erwägung ziehen ins Ausland zu gehen. Ich habe ein PJ Tertial in Schweden gemacht und hatte das Gefühl, dass es dort wirklich nochmal anders ist. Auch wenn die Grundproblematik irgendwo immer aufkommen kann. Aber Deutschland ist meine Heimat, auch wenn das viele andere nicht so sehen. Ich möchte nicht nur deswegen weg.

    Ich habe gerade wirklich Angst vor der Bewerbungsphase , denn die wird mich emotional sicher viel aufwühlen. Vor allem wird immer die Frage mitschwingen, ob ich deshalb abgelehnt wurde oder wegen etwas anderes. Das werde ich ja seltens wissen. Es stinkt mir inzwischen extrem und ich bin momentan ratlos wie ich damit kognitiv umgehen soll. Ich möchte nicht in diese passive "Mimimi" Haltung verfallen, aber es verletzt mich wirklich sehr und am Ende lässt mein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn kaum etwas anderes zu als zu resignieren und mich aufzuregen.



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Das ist IMHO völliger Quatsch. In meinem Semester gabs genug Leute mit türkischem Namen, manche, die in Deutschland aufgewachsen sind, manche, die im Ausland aufgewachsen sind, und die haben alle sehr schnell gute Stellen gefunden. Hat weder länger gedauert als bei den anderen, noch haben sie weniger gute Stellen bekommen.

    Gibt also gar keinen Grund, sich da Sorgen zu machen. An deinem Lebenslauf sieht ja ohnehin jeder, wo du Abi gemacht hast, wo du studiert hast.

    Wie du damit umgehen solltest: dich einfach bewerben und keine weitere Zeit mit solchen eher sinnlosen Gedanken verschwenden.



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  3. #3
    gern geschehen Avatar von Kackbratze
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    Ich verstehe das Posting nicht. Willst Du moralische Unterstützung? Mitleid? Oder nur drüber reden?

    Kacken ist Liebe!
    Salmonella ist Kacken!


    What have you done today to earn your place in this crowded world?



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  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Ich bin selber auch nicht deutsch und ja, manchmal kommen da einem Leute etwas "blöd". Ohne das zu verharmlosen, aber oft eher weil sie nicht weit genug denken, dass es einen trifft. Sprich nicht negativ gemeint. Ich habe eigentlich den Eindruck, dass es vor allem in der Medizin egaler ist woher man kommt bzw wo die Wurzeln liegen. Da hab ich selten was Negatives erlebt und wenn waren es eher Patienten.
    Was dein Prüfer gesagt hat, finde ich auch nicht ok. Da hast du gerade bestanden und bist Ärztin und das ist alles was ihm einfällt? Finde ich menschlich ziemlich schwach.
    Aber ich muss jetzt auch mal kurz eine Lanze für dich brechen. Vermutlich sind weder davo noch Kackbratze in der gleichen Situation und da ist das oft nicht nachvollziehbar wie einen so etwas trifft. Vielleicht wird auch mal ein rassistischer Vollpfosten unter den Chefärzten sein. Aber das wird die Ausnahme bleiben.
    Geändert von Melina93 (30.05.2020 um 20:32 Uhr)



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    Lass dich nicht unterkriegen! Werde eine gute Ärztin und zeig es Ihnen
    Ich habe selbst eine türkischen Migrationshintergrund, bin aber so gut wie 100% assimiliert
    Habe leider auch viele negative Erfahrungen machen müssen in meinem Leben, sowohl beruflich als auch im privaten Umfeld mit Rassismus. Man merkt leider auch, dass andere die mit diesem Alltagsrassismus nicht konfrontiert sind, diesen auch häufig nicht nach vollziehen können. Da wird dann oft gesagt, ja das bildest du dir ein... Wie gesagt, das beste was du machen kannst ist, "proof them wrong". Außerdem wirst du merken, mit der Zeit, wird deine professionelle Stellung beeinflussen wie dich die Leute warnehmen.
    Ich bin jetzt Oberarzt; jeden Tag kriege ich positives Feedback von Patienten denen ich helfen konnte. Ich bin jetzt einfach der nette Oberarzt der jemanden gut operiert hat, das definiert mich. Ich glaube in dieser Position nehmen die Leute gar nicht mehr unbedingt wahr, welchen Migrationshintergrund ich habe. Als Kind wurde ich halt nur über, das anders sein definiert...
    Naja, also du schaffst das



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