Es kommt, wie bei allem im Leben auf den Ton der Musik an. Es gibt viele, die fragen neugierig, aber auch einige, bei denen einiges an Ablehnung mitschwingt. Und bei letzterem empfinde ich die wiederholte (!) Frage als rassistisch. Genauso, wenn jemand sehr deutlich herablassend nebenbei anmerkt, "wie gut ich doch Deutsch spreche".
Jo, alle über einen Kamm scheren bei ca. 1,4 Mrd Einwohnern ist sicherlich hilfreich in einer Diskussion, in der es um Rassismuss oder rassistische Resentiments geht...
Nur, weil es wo anders schlimmer ist, heißt es nicht, dass der Alltagsrassismus, den manche von uns hier erleben für den Einzelnen nicht schlimm ist. Ind er Alltagssprache hat sich einiges eingeschlichern und wird einfach schulterzuckend akzeptiert - hier in der Gegend ist es total usus z.B. "Der Metzger, der Jude, der verlangt 2 Euro mehr für das Kilo Fleisch" zu sagen. Super. Und das in allen Altersgruppen. Ich bin vom Glauben abgefallen, als ich hergezogen bin und das zum ersten Mal gehört habe.
Ich für meinen Teil hab sowohl von Patienten als auch Kollegen (Pflege, Ärzte, darunter auch Ober- und Chefärzte) Rassismus erlebt, mir gegenüber oder auch in meinem Beisein einem Dritten gegenüber. Und das nicht nur von Deutschen, Rassismus ist keine exklusive deutsche Eigenschaft.