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Mir fällt inzwischen leider in zahlreichen Fachrichtungen auf, dass dem Ärztemangel mit der Förderung und Etablierung nicht-ärztlicher Berufe entgegen gesteuert wird.
In der Inneren gibt es Diabetesassisten, Schmerztherapeuten und MTRAs, die Funktionsuntersuchungen wie Echokardiographien durchführen, die einen erheblichen Teil der internistischen Assistenzärzte und auch Fachärzte nicht beherrschen. In der Chirurgie gibt es CTAler, die häufig die erste Assistenz in den OPs übernehmen, damit die Assistenzärzte die Stationsarbeit erledigen dürfen und deutlich häufiger als Assistenten oder Studenten im OP stehen.
Auf den Intensivstationen sind die Intensivschwestern häufig diejenigen, die die Beatmung einstellen, weil die Assistenzärzte es weder können noch von ihren Oberärzten eingewiesen oder motiviert werden es zu erlernen.
Auch in anderen Fachrichtungen habe ich mitgekriegt, dass Funktionsprüfungen systematisch von nicht ärztlichem Personal übernommen werden während der Assistent zum Stationssekretär degradiert wird.
Ich denke, dass hier mehrere Faktoren ursächlich eine Rolle spielen. Egoismus auf Seiten der Oberärzte, die eingearbeitete Mitarbeiter bevorzugen, weil diese von ihnen nicht eingearbeitet werden müssen und schnelle verlässliche Ergebnisse liefern. Systematisch gedacht -Lohndumping, weil diese Leute weniger kosten als Assistenzärzte und im Verlauf der Jahre ein stagnierendes Gehalt haben, während das des Arztes steigt. Bequemlichkeit seitens einiger Assistenten, denen es ganz Recht ist, alles was niveautechnisch über Stationsarbeit hinausgeht, an Andere zu delegieren.
Mit Bedauern muss ich leider beobachten wie viele meiner Kollegen aufgrund dieser Situation sich nicht weiterentwickeln und qualitativ abbauen. Und offen gestanden ärgert es mich retrospektiv gesehen, dass ich diese Degradierung während meiner Assistenzarztzeit zu lange hingenommen hab.
Wie seht ihr das?