Natürlich war mein Beitrag ein bisschen reißerisch und überspitzt. Damit muss man wohl rechnen wenn man einen Titel wie "Lohndumping durch Möchtegernärzte" eröffnet.
Die Überheblichkeit aus dem Titel setzt sich leider auch hier fort. Wieso sollte ein Arzt bitte "unersetzbarer" sein als ein Ingenieur, der eine Brücke baut, über die täglich Zehntausende Menschen fahren?
Das verstehe ich total. Aber gerade als Arzt ist man nun mal Teil eines Systems, dessen Ressourcen stark begrenzt sind und in Zukunft noch wesentlich begrenzter sein werden. Da nimmt das System wenig Rücksicht, ob man sein Dasein als Buchhalter jetzt toll findet oder nicht. Wenn der ärztliche Beruf sich in diese Richtung entwickelt - und das tut er seit Jahren unaufhaltsam - dann ist das Dasein als Buchhalter nun mal die Neudefinition, die das System dem Arztberuf vorgibt. Ob man das als Praktizierender jetzt toll findet oder nicht, ist einem selbst überlassen.
Grundsätzlich bin ich mit deinem Beitrag natürlich d'accord. Viele Aufgaben sind zu komplex um sie zu übertragen. Rechtlich sind die Möglichkeiten zur Delegierung natürlich auch eingeschränkt. Aber was ist die Lösung? Meiner Meinung nach kann die Lösung nicht sein, nicht zu delegieren damit der Arzt seine Daseins-Berechtigung weiterhin aus der Monopol-Ausübung diverser Hilfstätigkeiten schöpfen kann. Vielmehr müssen einfach die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert werden und das passiert ja auch - wenn auch eher langsam - zunehmend.
Grundsätzlich muss sich der Arzt in Zukunft neu definieren. Wir bilden gerade in Massen Ärzte aus, um irgendwie die Babyboomer-Generation über die Runden zu kriegen. Wer das bezahlen soll, weiß irgendwie noch keiner so richtig. Der Beitragszahler wird es nicht leisten können. Eine mangelnde Versorgung der Patienten ist auch nicht vertretbar. Also wird es auf dem Rücken der Ärzte und Pflege auszutragen sein - viel mehr noch als heute. Um dem entgegen zu wirken bedarf es neuer Wege und der von dir beschriebene Weg ist nun mal einer davon.