teaser bild
Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 10
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    16.09.2020
    Beiträge
    11

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    nach langer Zeit als stiller Mitleser, wollte ich hier mal nach eventuellen Erfahrungen/Einblicken in den Berufsweg des Neurochirurgen fragen. Ich bin am Ende meines klinischen Abschnittes und liebäugle mit der Viszeral und Neurochirurgie.

    -Was mich speziell an der Neurochirurgie interessiert ist die Möglichkeit der Niederlassung. Irgendwo hatte ich mal etwas von einem Drittel niedergelassener Neurochirurgen gelesen, stimmt das? Ist das einfach zu bewerkstelligen oder doch eher die Ausnahme? Ist es dann nur noch Wirbelsäule oder auch viel Nervenchirurgie an peripheren Stellen oder anderes? Wie sieht es finanziell aus? In den Berichten wird es ja immer zu allen chirurgischen Praxen mitreingenommen, weshalb man da keine wirkliche Aussage treffen kann.

    -Wie seht ihr die Zukunft vor allem in Hinblick auf die vaskulären Interventionen? Habe etwas das Gefühl, dass die Neuroradiologen da deutlich aktiver sind und die Neurochirurgen in DE nicht so wirklich ein Interesse haben, dass für sich zu beanspruchen. Aus der Herzchirurgie kennt man ja eine ähnliche Entwicklung mit den Kardiologen. Fände das schade, da die Neurochirurgie aus meiner theoretischen Sicht doch viele abwechslungsreiche Therapieverfahren kennt. In der Herzchirurgie war mir eben diese Eintönigkeit der Prozeduren und das kleine Spektrum negativ aufgefallen.

    -Ansonsten freu ich mich über jegliche Erfahrungen in diesem Fach und abseits von PJ-Ranking natürlich Klinik-Empfehlungen für mein Wahltertial.

    Außerdem: Im PJ werde ich es als Wahltertial belegen und natürlich auch dort mich etwas umhören, also nicht böse sein wegen der doch sehr oberflächlichen Fragen.

    LG



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von Heerestorte
    Mitglied seit
    31.05.2013
    Ort
    Nebel des Grauens
    Semester:
    It's over. It's done.
    Beiträge
    5.604
    Ich habe mich gegen Neurochirurgie entschieden, weil ich vermute, dass so ein spezielles Fach immer mehr zentrumsbasiert werden wird, zumindest was Tumor-OPs etc betrifft. Ist aber auch verständlich. Hätte ich nen Hirntumor, würde ich auch lieber zu einem Spezialisten gehen und nicht an jedes x-beliebige Kreiskrankenhaus. Und in den zwei Kliniken, in denen ich Berührungen mit der NCH hatte, waren eh schon 2/3 Wirbelsäule und 1/3 Tumoren. Und wenn man NCH macht, dann doch eigentlich wegen der Faszination Kopf-OPs und nicht wegen der Wirbelsäulen. Sich mit Hirn-OPs niederzulassen ist, denke ich mal, schwierig, außer man hat Belegbetten. Niedergelassene machen, wie du schon sagtest, eigentlich nur noch periphere Nerven, WS und PRTs. Kann man sicherlich gut Geld verdienen, ja, aber halt auch immer das Gleiche.

    Würde mir das Fach auf jeden Fall anschauen und wenn du dafür brennst, mach es, kannst ja zur Not immer noch wechseln.
    Ich fand es auch sehr cool, aber habe für mich entschieden, dass ich es nicht auf ewig machen wollen würde.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #3
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    17.03.2006
    Beiträge
    3.759
    Zitat Zitat von BillrothII Beitrag anzeigen
    Wie seht ihr die Zukunft vor allem in Hinblick auf die vaskulären Interventionen? Habe etwas das Gefühl, dass die Neuroradiologen da deutlich aktiver sind und die Neurochirurgen in DE nicht so wirklich ein Interesse haben, dass für sich zu beanspruchen. Aus der Herzchirurgie kennt man ja eine ähnliche Entwicklung mit den Kardiologen. Fände das schade, da die Neurochirurgie aus meiner theoretischen Sicht doch viele abwechslungsreiche Therapieverfahren kennt. In der Herzchirurgie war mir eben diese Eintönigkeit der Prozeduren und das kleine Spektrum negativ aufgefallen.
    Die Zukunft? Ganz düster. Die Neurochirurgen haben die Entwicklung genau wie die Herzchirurgen und im Gegensatz zu den Gefäßchirurgen völlig verschlafen.
    Neuroradiologische Verfahren sind nicht mal Bestandteil der neurochirurgischen Weiterbildung, aber Bestandteil der radiologischen Weiterbildung. Und der Schwerpunkt Neuroradiologie dann ein möglicher Schwerpunkt der Radiologen. Aus meiner Sicht daher: Chance verpasst.

    Wobei man aber auch sagen muss: die Krankheitsbilder unterscheiden sich ja (bis auf Behandlung von intrakraniellen Aneurysmata) dann doch ein wenig von Neurochirurgie und Neuroradiologie. Wirbelsäulen-Dekompression endovaskulär? Schmarrn. Dekompressionen + intrakranielle Shuntanlagen endovaskulär? Schmarrn. Tumorembolisationen im Hirn? Eher noch.
    Bei Herzchirurgen ebenso wie bei Gefäßchirurgen geht es ja meist darum irgendwie Blut in das Zielorgan zu bekommen. Und da sind "aufbohren" oder Bypass halt mal zwei Möglichkeiten. Daher seh ich bei den Herzchiururgen fast noch mehr Chancen, auch fachlich, aber die können auch schier der Masse an interventionellen Kardiologen nichts mehr entgegensetzen. Insofern würde ich bei Herzchirurgen noch eher sagen dass die theoretisch Chancen hätten sich wieder was zurückzuholen. Bei Neurochirurgen seh ich da keine Chance.

    Ist ja auch politisch schwierig. Schau dir mal nur die Menge an Radiologen (viele) und Neurochirurgen (deutlich weniger) an. Die Radiologen machen es schon, haben Erfahrung damit, es ist für die ein etabliertes Verfahren und es geht um irgendwas mit Strahlung. Und dann kommen Neurochirurgen. Jammern von "mimimi, ich will auch", haben keine Erfahrung damit, müssten sich einarbeiten, müssten das in großer Anzahl gegen sämtliche Widerstände machen, müssten die strahlenschutztechnischen Vorgaben einhalten etc. Ich seh da keine große Chance.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von Heerestorte
    Mitglied seit
    31.05.2013
    Ort
    Nebel des Grauens
    Semester:
    It's over. It's done.
    Beiträge
    5.604
    Andererseits wird auch niemand Gefäßchirurg oder Herzchirurg mit dem Ziel, dann nur noch interventionell tätig sein zu wollen.
    Weil wenn er/sie das wollen würde, dann wäre die Radiologie die richtige Wahl
    Gleiches gilt für den Neurochirurgen. Da sehe ich andere "Probleme" als der Mangel, Interventionen selbst durchführen zu können.
    Aber an sich auf die Frage bezogen, da hat anignu vollkommen Recht, dass das düster aussieht. Und das sehe ich auch schon mit meiner begrenzten Erfahrung.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #5
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    16.09.2020
    Beiträge
    11

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Sehr interessant, vielen Dank für deine Antwort!
    Für welches Fach hast du dich letztendlich entschieden?

    @anginu:Ja das habe ich mir schon gedacht, echt schade dass so Entwicklungen verschlafen werden. Hast du iwelche Bekannten o.Ä welche sich in dem Fach niedergelassen haben?



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook