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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen
    Ich denke, das ist ein entscheidender Punkt: Ärzte gehören zu den Berufsgruppen, die am meisten geachtet und wertgeschätzt werden.
    Schaut man sich dagegen die Beliebtheitswerte von Politikern oder gerade auch Journalisten an, so fallen die ziemlich ab. Schätze, bei der Berichterstattung spielt der Neid der Autoren einen erhebliche Rolle.
    Und wenn dann noch der (vermeintliche) Neid der anderen bedient wird, greift die Argumentation von Thomas.
    Aber ist der Mangel bei Ärzten wirklich so ausgeprägt? Meist findet sich ja doch jmd. für die Arbeit, der zumindest eine gewisse Zeit bleibt und bereit ist alles in Kauf zu nehmen. Womöglich aus dem Ausland hierhin, Geld in die Hand genommen und zum Erfolg verdammt. Da spielen 24h Schichten, Überlastung zumindest eine Zeit eine untergeordnete Rolle.
    Letztendlich gibt es auch viele Leute mit dem Ziel Facharzt, die fast alles phlegmatisch in Kauf nehmen für 4-5 Jahre und dann die Klinik verlassen.

    Pflegekräfte suchen eher ein erfülltes Familienleben, vernünftige Arbeitszeiten, interesante Aufgaben, Karriere will da auch nicht unbedingt jeder machen. Nebenbei hat die Pflege auch einige "interessante" Aufgaben an Ärzte "abgegeben" wie Blutabnahme, Zugänge. ggfs Transfusionen und Chemos. Das alles ist insgesamt nicht einfach zu vereinbaren mit den Strukturen in deutschen Krankenhäusern...wie allseits bekannt.



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  2. #7
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    Glaube, dass ein Personalmangel bei Ärzten aber deutlich seltener ein Problem ist als ein Mangel an Pflegekräften. Wenn Betten gesperrt werden dann vor allem aufgrund von letzterem.
    Ob das daran liegt, dass diese mehr auf ihre Rechte pochen, dass von denen zahlenmäßig mehr gebraucht werden oder die Bedingungen und damit die Motivation für diesen Beruf geringer sind ist schwer zu sagen.

    Vermutlich stellt sich ab einem gewissen Punkt auch eine Eigendynamik in der Berichterstattung ein. Es gab ja auch mal eine Zeit wo nur über "Ärztemangel" berichtet wurde. Irgendwann war das Thema dann ausgelutscht und man hat sich ein anderes gesucht. In Pandemiezeiten ist es dennoch naheliegend, vor allem über das Gesundheitssystem zu berichten. Glaube auch, dass viele Zeitungen voneinander abschreiben, weshalb sich schnell ein gewisser Trend in der Berichterstattung ausbilden kann.



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  3. #8
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    Der Pflegemangel tritt deutlicher zutage, weil die Pflege nicht von ihren Vorgesetzten abhängig ist, jedenfalls nicht mal ansatzweise mit uns vergleichbar. Pflege bekommt praktisch immer unbefristete Verträge, braucht keine Rotationen, muss keine Zahlen für den Katalog generieren etc.; und es ist ja nicht so, dass man mit dem Facharzt plötzlich dem Chef den Finger zeigen kann. Als Pflegekraft wird eine Grenze gesteckt, und wenn die übertreten wird, meldet man sich dauerkrank. Ärzte können sich so etwas nicht leisten, wenn sie vorankommen wollen.

    Die meisten Journalisten delegieren die „Recherche“ an ihre kostenlosen Praktikanten, welche wiederum allenfalls bis zum 5. Link der Google-Suchergebnisse kommen. Kein Witz, Aussage eines Redaktionsleiters beim ZDF (der es auch häufiger so praktiziert).



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  4. #9
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    Das ist tatsächlich ein extrem wichtiger Faktor. Mit der angeblichen "Weiterbildung" kann Dinge "begründen" die in keiner anderen Branche oder Berufsgruppe auch nur ansatzweise akzeptiert würden.
    Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, das Konzept der Facharztweiterbildung abzuschaffen. In anderen Branchen geht es ja auch, dass jemand mit jedem Jahr das er länger im Job war schrittweise fähiger und erfahrener wird und mehr Verantwortung bekommt. Da erfolgt auch eher eine individuelle Eignungsbeurteilung im Betrieb als dass man sich auf ein Stück Papier mit einer Bezeichnung verlassen würde. Das Konzept funktioniert mindestens genau so gut - und das bei deutlich besseren Arbeitsbedingungen.



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  5. #10
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Na ja, ambulant wird der "Ärztemangel" ja durchaus thematisiert und nicht so sehr der Mangel an MFA, der auch virulent ist.
    Im Krankenhaus werden halt Betten wegen Pflegepersonalmangel gesperrt, daß eine Notaufnahme abgemeldet wird, weil der eine diensthabende Arzt krank und der andere nur BD zu 50% hat, kommt vermutlich nicht so oft vor.
    Beispiele bzw. Hilferufe, wie dann das verbliebene ärztliche Personal erpresst/ausgepresst wird, kommen hier ja alle paar Wochen.

    Ein erheblichen Anteil an Imageverlust hat sich die Ärzteschaft auch selbst zuzuschreiben: das geht vom widerspruchslosen Akzeptieren der herabwürdigen Anrede "Behandler" seitens der GKV über "Minusstunden" im Dienst bis zum Winseln nach Corona-Prämienverzicht (letzte Woche hier im Forum).
    In Kapitel 5 der berühmten Noweski-Studie zum Umbau des deutschen Gesundheitswesens wird auch schon in gleich der Überschrift "Legitimation von Sparmaßnahmen und Schuldzuweisung an die Ärzte" dargelegt, daß sich die Politik einen Sündenbock für ihre Sparmaßnahmen suchen muß, um das gegenüber der Bevölkerung zu rechtfertigen. Noweski war seinerzeit am Lehrstuhl von Jürgen Wasem, der mittlerweile einer der "Top-Entscheider" und Politikberater ist. Es läuft also alles nach Plan.
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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