ChirurgInnen - die Krone der Schöpfung

[monkey95]

Guten Abend, wie findet ihr Zeit etwas zu lesen oder zu lernen? Ich habe im Juli angefangen und habe eigentlich bisher kaum Zeit zu lesen oder etwas zu lernen. Ich lerne klar viel während der Arbeit. Ich bin aber auch Ausländer und finde, dass ich viele Kenntnislücke habe und würde gerne mindestens diese Lücke füllen. MfG

[Pampelmuse]

Guten Abend, wie findet ihr Zeit etwas zu lesen oder zu lernen? Ich habe im Juli angefangen und habe eigentlich bisher kaum Zeit zu lesen oder etwas zu lernen. Ich lerne klar viel während der Arbeit. Ich bin aber auch Ausländer und finde, dass ich viele Kenntnislücke habe und würde gerne mindestens diese Lücke füllen. MfG

Bist Du im 1. Ausbildungsjahr? Falls ja: da gibt es- neben dem Fachlichen- unheimlich viel Neues zu lernen: wie funktionieren so die Strukturen im Krankenhaus, wie organisiere ich mich auf Station und in der Notaufnahme, wie kann ich nach dem Dienst den Kopf frei bekommen... Das ist völlig normal!
Es sollte auch während der Arbeitszeit noch Zeit sein, um etwas nachzulesen, z.B. bei Amboss o.ä. Ich habe mir anfangs immer vieles in meinem Notizbuch aufgeschrieben. Hast Du sowas?

[][truba][]

Ich finde je länger ich dabei bin, umso unsinniger ist es, im ersten oder auch zweiten Jahr unbedingt neben/nach der Arbeit noch etwas lernen zu wollen. Am Anfang muss man erstmal eine Basis schaffen auf der man aufbauen kann.

Welche Fachrichtung machst du? Generell muss man erstmal lernen eine Station zu führen, eine Visite zu leiten, Befunde richtig zu deuten, Ordnung zu halten. In der ACH z.B. (aber auch die "kleinen" chirurgischen Gebiete) gibt es dabei auch noch so viele Krankheitsbilder zu sehen, die man erstmal gesehen haben muss, "angefasst" haben muss. Was bringt es da, die radiologisch/klinische Klassifikation der Sigmadivertikulitis zu pauken, wenn man keine erkennt.

Ich fand, nach ein bis zwei Jahren hat man eine Basis und kann dann gezielt darauf aufbauen. Vorher kann man das Gespräch mit erfahrenen Assistenten/Oberärzten suchen und fragen, wo sie die "fachlichen" Lücken am deutlichsten sehen. Dann kann man zur Not mal da ansetzen.

Ansonsten ist es am Anfang wichtig nach der Arbeit abzuschalten, Spass zu haben, gut zu essen und zu schlafen und Hobbys nachgehen. Sonst brennt man nämlich aus und hat gar nichts mehr von seinem "Fachwissen".

[monkey95]

Welche Fachrichtung machst du?

Ich bin im ersten Ausbildungsjahr in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Denkst du dass ich mit der Zeit einfach "mehr" kenne ohne etwas nachzulesen? Oder meinst du nur am Anfang?

[Lava]

Das kommt drauf an, ob du hauptsächlich allein arbeitest oder in einem großen Team bist, wo du jederzeit einen Kollegen fragen kannst. Ich hab die ersten 5 Jahren in einem großen Haus gearbeitet, wo man in der Notaufnahme immer zu zweit war. Da bekommt man einfach schnell Hilfe. In kleinen Häusern ist man ja oft ganz schnell allein, da ist das einfach schwieriger.
Für O&U kann ich von Thieme das Up2Date empfehlen. Glaub das kommt einmal im Monat und deckt eher so die Basics ab. Wenn man den Facharzt hat, sind eher "Die Unfallchirurgie" oder "Operative Othopädie und Unfallchirurgie" sinnvoll. Und auf Fortbildungen lernt man auch viel. Da gibt es viele nach Niveau gestaffelt. Die AO Traumakurse sind zum Beispiel ganz nützlich. Kannst ja mal Kollegen fragen, was die so empfehlen.