Es kontrolliert eh keiner ob Arbeitszeitgesetze eingehalten werden oder nicht. Sonst könntem an 90% aller Klinikabteilungen direkt zu machen. Das wissen die Behörden, das weiß die Politik, also fasst das auch keiner an.
- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Ich habe es nie erlebt, dass Opt-out nicht versucht wurde einem irgendwie als Teil des Arbeitsvertrags unterzujubeln. Das, was bei dir abläuft, klingt für jemanden, der frisch von der Uni kommt und sich (im Gegensatz zu 90% seiner Kollegen) tatsächlich ein bißchen mit Verträgen und Recht beschäftigt, abenteuerlich. In der Arbeitsrealität (zumindest in meiner) sind Spielchen wie dieses aber völlig alltäglich. Wenn du diesen Ablauf anstößig findest, wirst du in den nächsten Monaten auch noch zahlreiche weitere Erlebnisse haben, die du ähnlich falsch, ungerecht oder unrecht findest.
Ich würde wie die anderen dazu raten, es einfach zu unterschreiben. An den Arbeitsstellen, an denen ich kein Opt-out unterschrieben habe, wurde ich übrigens schlicht und einfach genau so eingeteilt wie diejenigen, die Opt-out unterschrieben haben. Es hat einfach keine Sau interessiert, ob ich gar nicht so viel arbeiten dürfte oder so. Du wirst vermutlich in deiner Weiterbildungs-Zeit noch sehr viele Situationen erleben, in denen du entscheiden mußt, ob du auf dein Recht pochst oder wenigstens ansatzweise weitergebildet werden willst. Ich schätze mal, auch in der Radiologie wird es Rotationen geben, an die man gerne möchte und der Chef die Hand drüber hat, wer hin darf.
Es kontrolliert eh keiner ob Arbeitszeitgesetze eingehalten werden oder nicht. Sonst könntem an 90% aller Klinikabteilungen direkt zu machen. Das wissen die Behörden, das weiß die Politik, also fasst das auch keiner an.
Also bei meinen Verträgen als Assi an der Uniklinik wurde das erwartet seitens der Verwaltung. Ich gehe fest davon aus, dass die Veträge sonst nicht zustandegekommen werden und man sich halt für jmd anders entschieden hätte. 1x habe ich meinen ehemaligen Chef gefragt wegen hoher Dienstbelastung, was nun wäre, wenn ich Opt-Out widerrufe. Er meinte, dass das nicht so gut ankäme und Probleme verursachen würde.
Natürlich kann man die Bezirksregierung anschreiben oder das Ministerium oder den Personalrat. Darf aber dann mit erheblichen Gegenwind rechnen, auch was Rotationen und Weiterbildung angeht.
Ganz ehrlich: Man ist einfach abhängig
Einfach irgendwie durchziehen! Als Tipp: Meist hört man ja über Flurfunk und Mund-zu-Mund Propaganda nach längerer Zeit im Fachgebiet, wo es Kliniken und Stellen gibt mit akzeptablen Bedingungen, wenn man denn unbedingt wechseln will.
Habe den Fehler selbst gemacht relativ schnell zu wechseln und bin ziemlich reingefallen mit der neuen Stelle.
Geändert von Leucovorin (13.01.2022 um 20:22 Uhr)
Hast du es ausprobiert? Hier im Forum gibt es viele Beispiele für Leute, die dieses Ding nicht unterschrieben haben und keinen Ärger hatten. Es interessiert in Wirklichkeit niemanden so richtig.
Und was die Verwaltung „erwartet“ und was sie bekommt, ist ja immer noch meine Sache. Daher würde ich Opt out erst anfassen, wenn der Arbeitsvertrag unterschrieben ist.
Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!
„Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)
- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de